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    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Ein Spektakel. Und laut vor allem. Trilo hatte wahrlich schon etliche Orks gesehen, aber... das da... das war irgendetwas extra Gezüchtetes. Vermutlich Troll, Oger oder etwas in der Größenordnung. Sämtliche Langeweile war bereits verflogen als jemand vom Turm losbrüllte, dass Orks anrückten. Naja, kurz danach hörte man sie schon. Vor allem das schwarze Monster. Sofort als selbiges dann das eigentlich dicke Tor bretterte war eine Sache klar: das war die Gelegenheit auf die Trilo wartete. Ab jetzt setzt sein Überlebensinstinkt, was in der Regel für Blut und Verrat stand.

    "Hey! Wache! Ja du! Lass mich hier raus und ich kämpfe mit!"
    "Halts Maul! Denkst du ich bin bescheuert?"
    "Ja, offensichtlich! Was denkst du was die mit uns machen, wenn die euch Sumpfkrautjunkies erledigt haben? Genau, bei lebendigem Leib rösten und fressen! Ihr wisst genau wer und was ich bin! DU weißt, dass ich Kampfkraft bin!"
    "Maul halten hab ich gesagt!"


    Es folgte ein Tritt gegen den Käfig. Und darauf folgte bereits ein haariger Ork mit seiner Axt, welche sehr... was war das Gegenteil von elegant? Auf jeden Fall mit voller Wucht in die Schulter des Aufseher einschlug und diesen schreiend in die Knie zwang. Noch im Leib stecken, drehte die Fellbestie die Axt im Fleisch seitlich und zog am gelenk des Schulterblatts hindurch in den Hals und verließ den Kerl mit einer atemberaubenden Fontäne roten Lebenssaftes. Der Blick des Orks ruhte kurz auf dem ehemaligen Ritter, welcher keinen halben Meter vor ihm im Käfig hockte. Er wandte den Blick ab und verkrümelte sich nach hinten. Eine Mischung aus Zufriedenheit und Abscheu erfüllte die Augen des Orks kurz bevor dieser noch einmal den Toten am Boden trat. Offenbar befand der Orkkrieger, dass der Fleischsack im Weg war. es dauerte keinen zweiten Augenblick bis der Ork sich wieder umdrehte und sich auf sein nächstes Ziel stürzte. So wie auch Trilo wieder nach vorn stürzte und seinen Arm geschickt zwischen den Holzstreben hindurch schob. Zielsicher hatte er den Schlüssel zum Käfig aus einer Tasche gezogen, nur um sich sofort wieder zu den Anderen zu verziehen und weiter das Opfer zu mimen.

    "So Leute. Wer möchte diesen Schatz hier nutzen und zum Held werden?"

  2. Beiträge anzeigen #82 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Jacques Percheval
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jacques Percheval ist offline
    Jacques starrte ungläubig auf die verstümmelte Leiche des Wächters.
    „Warum hat der Ork uns nicht…“, begann er verständnislos.
    „Ehre. Wir sind unbewaffnet und daher keine würdigen Gegner“, erläuterte Trilo und hielt Jacques den Schlüssel vor die Nase, „Wie sieht’s aus?“
    Jacques schnappte sich den Schlüssel, ohne lange nachzudenken, und machte sich am Schloss zu schaffen. Es war nicht ganz einfach, das logischerweise außen am Käfig angebrachte Schloss zu öffnen, aber mit etwas Herumprobieren klappte es schließlich. Die Tür schwang auf und sie waren… frei! Endlich frei!
    Gewissermaßen.
    Aber wie ging es jetzt weiter?

    Im Lager herrschte Chaos. Der Kampf fand vor allem im Bereich des Tores statt, wo die Verteidiger sich noch überraschend standhaft gegen die Orks behaupten konnten, indem sie diszipliniert zusammen kämpften und die Reichweite und Geschwindigkeit ihrer Speere gegen die rohe Kraft der Orks in die Waagschale warfen. Einige Orks und Banditen duellierten sich aber auch an anderen Orten im Lager, und vom Wachturm herunter surrten immer wieder Pfeile in Richtung der Angreifer.

    Ehe Jacques es sich versah, drückte sich Trilo an ihm vorbei, schnappte sich im Laufen noch das Schwert des toten Wachpostens und war im nächsten Augenblick schon zwischen zwei Zelten verschwunden, ohne sich noch einmal nach seinen Mitgefangenen umzublicken.
    „Was zum…“, setzte Jacques an, aber da zog ihn Val am Arm.
    „Was hast du erwartet? Dass er uns hilft?“, zischte sie, „Los jetzt, wir müssen auch weg!“ Völlig überrumpelt gehorchte er einfach und folgte dem Mädchen, das sich zunächst hinter einem Stapel Kisten unweit des Käfigs versteckte. Sunder und Griffin, die von der plötzlichen Entwicklung scheinbar ebenso überrascht waren, liefen jeweils in eine andere Richtung davon und verschwanden irgendwo zwischen den Zelten.
    „Scheiße…“, murmelte Jacques und spähte vorsichtig über die Kisten, „Die anderen sind weg!“
    „Wir haben jetzt keine Zeit, nach ihnen zu suchen, Jacques!“, drängte Val, „Wir müssen hier irgendwie raus! Siehst du einen Weg?“
    Jacques schaute kurz zu Val, die ihn ernst ansah. Er fluchte innerlich, aber sie hatte Recht. So sehr es ihm widerstrebte, seine Mitgefangenen im Stich zu lassen – die waren erst einmal verschwunden, und im Moment konnte er nichts für sie tun. Er musste sich darauf konzentrieren, Val und sich selbst lebend rauszubringen. Dann konnte er weitersehen. Er lugte wieder über die Kisten hinweg und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen.
    „Sie kämpfen am Tor“, raunte er, „Da ist auch dieser… dieses Riesen-Ding! Bei Innos… Ich glaube, er hat grad einen halbiert…“
    Er musste kurz würgen, hatte sich aber glücklicherweise rasch wieder im Griff. Für Sentimentalitäten war jetzt keine Zeit, er musste einen Fluchtweg finden.
    „Ich glaube, wenn wir uns rechts halten und hinter den Zelten bleiben, könnten wir es in die Nähe des Tores schaffen, und dann über die Palisade springen“, meinte er schließlich, „Wir müssen nur aufpassen, dass uns niemand entdeckt!“
    Es würde riskant werden, aber sie konnten es schaffen. Val nickte ihm stumm zu. Jacques flüsterte ein kurzes Stoßgebet zu Innos, griff ihre Hand und zog sie hinter sich her, während er geduckt am Turm vorbeilief – das war die riskanteste Stelle, hier gab es keine Deckung. Aber niemand bemerkte sie, oder, falls sie jemand bemerkte, hatte derjenige gerade ganz andere Probleme, und so konnten sie zwischen dem Turm und dem Lagerhaus verschwinden. Jetzt mussten sie nur noch hinter den Zelten am Felshang entlang zur Palisade gelangen.

    Sie blieben vorsichtig, bewegten sich geduckt im Schatten und behielten den Kampf im Auge, der auf dem Platz im Lager tobte. Niemand warf jedoch einen Blick auf die Zelte. Es schien, als würde ihr Plan aufgehen…
    Bis plötzlich eine Gestalt zwischen zwei Zelten hervorgestolpert kam. Ein bulliger Glatzkopf, der einen brutalen Knüppel in der Hand hielt und dessen Gesicht und Hände mit Blut beschmiert waren. Jacques und Val erstarrten, ebenso wie der andere, als er ihrer gewahr wurde.
    „Sieh an“, sagte Mik und verzog die Lippen zu einem höhnischen Grinsen, während er sich mit der freien Hand das Blut aus den Augen wischte, „Also, das nenne ich doch mal einen Glücksfall! Wo wollt ihr zwei Vögelchen denn hin? Etwa abhauen? Tja, stellt euch vor, das will der gute Onkel Mik auch! Und er hat sogar noch einen Platz an seiner Seite frei… aber leider nur einen!“ Mik schwang spielerisch seinen Knüppel und machte einen Schritt auf sie zu. „Verpiss dich, Blondschopf, und gib mir die Kleine, dann lass ich dich am Leben!“
    Jacques ballte die Fäuste und schob Val hinter sich.
    „Versuchs doch, du verdammter Drecksack!“, knurrte er.
    Mik lachte und hob seine Waffe: „Oh, ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest!“

  3. Beiträge anzeigen #83 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Sunder
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sunder ist offline
    Wenn irgendjemand Sunder mal fragen würde, was die trostloseste Zeit in seinem Leben war, dann würde ihm als erstes dieser nie enden wollender Albtraum der letzten Tage sein, sinnierte der Seebär
    während er fast schon apathisch, in einer Ecke des Zelle am Boden kauerte. Plötzlicher Tumult riss ihn unsanft aus seinem friedlichem Dämmerzustand, „OOOORKS“ hatte Jemand aus voller Kehle gebrüllt und dann war auch schon Kampflärm zu hören. Sunder schüttelte fassungslos den Kopf, er konnte und er wollte es auch gar nicht glauben, das nun mit das schlimmste was einem in seinem Leben passieren konnte, leibhaftig erschienen war. Monströse Bestien, wie er sie schon mal während der Belagerung Vengards in Aktion gesehen hatte. Sofort kamen ihm die Bilder in den Sinn, wie dieses Bestien sich mühelos durch die Reihen einiger Milizen pflügten und nur Tod und Zerstörung hinterließen. Ohne die Paladine und diesen krassen Magiern die mit ihrem Zaubereien die Hölle auf Erden beschwören konnten, wäre Vengard damals mit Sicherheit gefallen, erinnerte sich der Seebär in diesem Augenblick. Aber hier waren keine krassen Magier und auch keine Paladine, „verdammte Scheiße“ fluchte Sunder, als ihm das richtig bewusst wurde und somit klar war, das weder er, noch sonst jemand irgendetwas gegen diese Monster ausrichten könnte.

    Während Sunder kurzzeitig abgelenkt war, lag nun ein toter Wächter vor dem Gefangenenkäfig und der junge Bursche werkelte an der Tür des Käfigs herum und schaffte es tatsächlich wenig später das Schloss zu öffnen. Für ein paar Augenblicke herrschte Ratlosigkeit bei den Gefangenen, Niemand schien recht zu wissen was er mit der neu erworbenen Freiheit anfangen sollte. Doch spätestens als sich der weißhaarige Superkämpfer, ohne vorher ein Wort zu verlieren, einfach vom Acker machte, wurde den anderen Gefangenen sicherlich klar, das nun Jeder auf sich allein gestellt war. Wie auf Kommando, als hätten sie sich abgesprochen, rannten die Gefangen in verschiedene Richtungen los, Sunder lief in gebückter Haltung zu einigen Fässern, versteckte sich dahinter und versuchte vorsichtig die Lage zu peilen. Ihm bot sich ein Bild des Grauens, ähnlich schlimm wie damals in Vengard, die Banditen wehrten sich zwar standhaft gegen die Orks, aber sobald einer der Verteidiger, von diesen wuchtigen Waffen der Bestien getroffen richtig wurde, war sofort Ende Gelände. Man musste kein Prophet sein um vorher zu sagen, wie diese Schlacht enden würde und dabei hatte diese Ausgeburt der Hölle sich nach gar nicht an dem Kampf beteiligt. Der Seebar war schockiert und fasziniert zugleich, diesen Koloss von Ork, war diese Bestie überhaupt ein Ork?, aus sicherer Entfernung zu beobachten. War dies nun die Zeit sich endgültig von seinem Leben zu verabschieden?, diesem Gedanken hatte Sunder in jüngster Vergangenheit schon öfters gehabt, doch nie war der eigene Tod so greifbar nahe, wie in diesem Augenblick.
    Geändert von Sunder (06.08.2023 um 00:59 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #84 Zitieren
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Als letzter verließ Griffin den kleinen Holzkäfig. Trilo hatte sich wortlos aus dem Staub gemacht, obwohl er noch wenige Sätze zuvor der jetzt toten Wache angeboten hatte, bei der entbrannten Schlacht zu helfen. Nicht die dümmste Idee, wie der ehemalige Hüter neidlos anerkennen musste. Kurz danach waren auch Jacques und Valeria verschwunden. Sehr zu seiner Überraschung hatte das braunhaarige Mädchen sich an den Blondschopf gehalten. Er konnte es ihr nicht verübeln - sie schien ihn nicht sonderlich gut leiden zu können, aber neben Sunder und Griffin war Jacques wohl die bessere Wahl gewesen. Der bärtige Seemann war kurz vor Griffin aus dem Käfig geschlüpft und nicht weit von hier dann abgetaucht. Sein Geschick darin, sich zu verstecken, hatte er bereits bei der letzten Schlacht unter Beweis gestellt. Griffin wünschte ihm gedanklich das Beste. Immerhin war er bewaffnet, sollte sich also erstmal zumindest halbwegs verteidigen können. Zumindest dann, wenn ihm einer der menschlichen Gegner begegnen sollte. Bei einem Orkangriff sah das ganze schlechter aus.

    Etwas orientierungslos stand der Braunhaarige am Käfigeingang. Das Haupttor war keine Alternative. Er wollte nur sehr ungern an dem drei-Meter-Ungetüm vorbei müssen. Selbst zu seinen besten Zeiten wäre dieses Monstrum eine vermutlich tödliche Herausforderung gewesen. In seinem jetzigen Zustand war vermutlich jede Begegnung mit einem Ork schnell vorbei.
    Mehrere Stimmen in seinem Kopf schrien ihn förmlich an, das entstandene Chaos der Schlacht zu nutzen, um die Tür zum Lagerschuppen zu öffnen und sich mit den dortigen Waren einzudecken. Binnen weniger Minuten könnte er dort sicherlich einen recht ansehnlichen Vorrat an Alkohol und Kraut zusammenstellen, der mindestens für die nächsten Tage hätte reichen können. Wenn er dann noch ein paar Lebensmittel hätte einsacken können, konnte er sich sicherlich bis zur nächsten Stadt durchschlagen. Das letzte Bisschen Verstand, das ihm geblieben war, hielt aber tapfer dagegen. Er war unbewaffnet, ausgezehrt, kämpfte noch immer mit den letzten Symptomen des kalten Entzuges und hatte seit Jahren keinen so ernstzunehmenden Gegner wie einen Ork bekämpft. Er war nicht mehr der, der bei der Befreiung Sildens Seite an Seite mit seinen Kampfgefährten die Orks vertrieben hatte, aber beim Schläfer, was blieb ihm denn anderes übrig? Jede Minute, die er unbewaffnet im Lager nach Stoff suchte, war eine Minute, in der er potentiell jemandem begegnen konnte, der ihm das Lebenslicht auslöschte.

    Ausnahmsweise obsiegte eine Mischung aus Überlebensinstinkt und Dummheit über die Sucht. Mit schnellen Schritten huschte er am Käfig vorbei in den hinteren Teil des Lagers. Er scherte sich nicht darum, ob irgendjemand in sehen konnte. Allem Anschein nach hielten sich die Orks vorerst nur im vorderen Bereich des Lagers auf. Ein klassischer, wenig eleganter, dafür aber sehr effektiver Frontalangriff. Die verbliebenen Menschen hatten - so hoffte er - in dieser Situation besseres zu tun, als Gefangenen aufzulauern, die eventuell das Chaos zur Flucht nutzen wollten. Er sandte ein Stoßgebet zu Schläfer, als er den Kopf in das erste Zelt steckte und nach irgendeiner Form der Bewaffnung suchte.
    Geändert von Griffin (06.08.2023 um 11:08 Uhr)

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    Kämpfer Avatar von Felia
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    Felia ist offline
    Das Geräusch von aufeinander treffenden Waffen. Schmerzens- und Todesschreie. Befehle in den verschiedensten Sprachen. Kurzum: Der Lärm einer Schlacht. Die Geräusche hallten über die provisorisch zusammengezimmerten Verteidigungsanlagen der Menschen. Felias Herz hämmerte so laut in ihrer Brust, dass sie befürchtete, die Kämpfenden könnten jeden Augenblick auf sie aufmerksam werden. Bisher aber blieb sie, ebenso wie die anderen Streiter, im nahen Unterholz unentdeckt.
    Es war bereits einige Minuten her, seit der erste der vorausgesandten Späher zu Ulrich zurückgekehrt war und dem Kommandanten sowie allen Umstehenden nicht nur die Information über das Lager der Entführer, sondern auch auch von dem vollkommen Überraschenden Orkangriff gebracht hatte. Etwas mehr als zwei Dutzend Menschen kämpfte gegen etwa die Hälfte an Orks.
    »Ein klassischer Frontalangriff.«, berichtete der Späher knapp. »Solide Verteidigung, aber nicht unüberwindbar. Kein Hinterausgang.« Ulrich nickte stumm. Man sah ihm an, dass er die taktischen Optionen abwägte. Wäre ihr kleiner Bruder jetzt hier gewesen, hätte er Felia mit Sicherheit einen wenig ansprechenden Vortrag darüber gehalten, welche Möglichkeiten bestanden hätten, um diesen Angriff durchzuführen.
    »Wir rücken aus und nehmen sie in die Zange!«, verkündete der Kommandant. Aaron hätte sicherlich zu erklären gewusst, dass der Angriff in den Rücken der Orks einen entscheidenden taktischen Vorteil hatte. Einen Angriff an zwei Fronten würde die körperlich weit überlegenen Orks dazu zwingen, ihre Kräfte aufzuteilen. Darüber hinaus, Felia war sich sicher, dass ihr kleiner Bruder das erwähnen würde, stellte das Tor einen taktischen Vorteil dar. Er hätte mit Sicherheit erläutert, dass durch den natürlichen Flaschenhals die Orks nicht ihre gesamte Kampfkraft aufbringen konnten. Außerdem, damit hätte Aaron geschlossen, hatte Ulrich den Vorteil Fernkämpfer und magische Unterstützung auf seiner Seite zu haben. Die Orks hingegen waren ausschließlich auf einen Nahkampf eingestellt. Die Adlata hingegen scherte all das relativ wenig. Immerhin war Trilo und damit eine nicht unbeachtliche Belohnung für seinen Kopf in greifbarer Nähe. Das Waisenhaus konnte diese Summe durchaus gebrauchen und vor ihrem inneren Auge sah sie schon all die notwendigen Renovierungsarbeiten, die im Waisenhaus durchgeführt werden könnten.

    Felia hatte in den vergangenen Tagen die Effizienz der Männer sehr zu schätzen gelernt. Im Vergleich zur Vorbereitung auf die Schlacht war das allerdings noch gar nichts gewesen. Nach Ulrichs Befehlt vergingen vielleicht zwei Minuten, bis alle Männer in Position und kampfbereit waren. Die Bardin musste neidlos anerkennen, dass der Paladin durchaus etwas von seinem Handwerk zu verstehen schien.

    Ulrich hob in einiger Entfernung die Hand und Felias Herzschlag beschleunigte sich.
    Wortlos verfielen die Nahkämpfer in einen schnellen Trab. Es gab keinen ohrenbetäubenden Kampfschrei und auch sonst machten sie nicht unnötig auf sich aufmerksam. Wenige Augenblicken später rauschte eine Handvoll Pfeile und Bolzen über die Köpfe der Innosgetreuen hinweg. Dicht gefolgt von einem Feuerpfeil und einem beachtlichen Feuerball. Schmerzenzschreie. Dann fuhren einige der Orks herum. Sie bellten mit tiefen Stimmen Befehle in einer Sprache, die Felia bisher noch nie gehört hatte.

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    Waldläufer Avatar von Jacques Percheval
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    Jacques Percheval ist offline
    „Junge, ich hab‘ grad nen scheiß Ork plattgemacht“, spottete Mik, als Jacques auf der verzweifelten Suche nach irgend etwas, das er als Waffe verwenden konnte, zwei faustgroße Steine aufhob, „du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du mir gefährlich werden kannst? Zu schade, dass ich es eilig habe, sonst würde ich mir Zeit mit dir lassen…“
    Der Glatzkopf hob seinen eisenbeschlagenen Knüppel und stürmte auf Jacques zu. Es war ein wuchtiger Hieb, der auf den Kopf des jungen Mannes zielte. Jacques gelang es gerade noch im letzten Augenblick, sich zur Seite zu werfen, so dass Miks Keule nur seinen Oberarm streifte. Zugleich holte Jacques mit dem Stein in seiner Rechten aus und schlug damit nach seinem Entführer. Er erwischte ihn an der Schulter, aber weniger kräftig, als er es sich erhofft hatte. Mik grunzte ungehalten und fuhr herum, seine Keule kam jetzt flach von unten und er rammte sie seinem Kontrahenten in die Seite.

    Die Wucht des Treffers presste Jacques die Luft aus den Lungen, ein stechender Schmerz durchfuhr seine linke Körperhälfte und er taumelte zurück. Gerade so schaffte er es, Miks Folgeangriff auszuweichen und ein wenig Abstand zwischen sich und den Schläger zu bringen. Mik schwang seine Keule lässig durch die Luft und grinste.
    Jacques keuchte schwer. Es sah schlecht für ihn aus. Mik hatte durch seine Waffe einen deutlichen Vorteil. Er schaute kurz zu Val, die etwas Abseits gegen die Felswand gekauert dasaß und den Kampf mit großen Augen beobachtete. Jacques wünschte sich, er hätte klar die Sorge um ihn in ihrem Blick erkennen können, aber er musste sich eingestehen, dass ihr Gesichtsausdruck schwer zu deuten war.
    Dennoch reichte der kurze Blickkontakt mit dem Mädchen aus, um ihm wieder deutlich in Erinnerung zu rufen, warum er sich gerade mit Mik anlegte und dass er auf keinen Fall aufgeben durfte. Er konnte nicht zulassen, dass Val diesem brutalen Gossenschläger ausgeliefert wäre…

    Aber er brauchte eine Waffe! Fieberhaft sah sich Jacques um. Sie waren nicht mehr allzu weit vom Kampf zwischen den Orks und den Schergen der Roten Hand entfernt, vielleicht gab es… dort! Zwischen zwei Zelten, nicht allzu weit von ihnen entfernt, lag ein toter Bandit. In seinem Schädel klaffte ein riesiger Spalt, durch den die graurote Masse seines Gehirns auf den Boden sickerte – ein Anblick, bei dem Jacques sich wahrscheinlich übergeben hätte, wenn er nicht gerade mit deutlich dringenderen Problemen beschäftigt gewesen wären. Vor allem aber hielt der Tote noch einen Speer in den Händen! Das war Jacques‘ Chance…
    Als Mik wieder auf ihn zukam, tauchte er zur Seite weg und sprintete zwischen die Zelte.
    „Haha, hast du es dir plötzlich doch anders überlegt? Du Held!“, rief Mik ihm hinterher, aber Jacques achtete nicht auf ihn. Mit wenigen Sätzen war er bei der Leiche des Speerträgers und versuchte, die Waffe aus dessen Händen zu ziehen. Das gestaltete sich schwieriger, als er erwartet hätte, denn der Griff des Toten war keineswegs erschlaffft, ganz im Gegenteil. Wie Schraubstöcke schlossen sich die verkrampften Finger um den hölzernen Schaft. Jacques fluchte und zerrte an der Waffe, aber der tote Bandit wollte einfach nicht loslassen!

    „Leichenfleddern? Na, das wollen wir doch mal schön bleiben lassen!“, spottete Mik und griff wieder an. Um dem Hieb zu entgehen, musste sich Jacques nach hinten fallen lassen. Zugleich wollte er den Speer nicht loslassen, und so landete er auf der Leiche. Der Kopf des Toten klappte nach vorn, da Jacques versuchte, die Speerspitze auf Mik zu richten, und der Leichnam starrte den jungen Mann beinahe vorwurfsvoll aus gebrochenen Augen an, während etwas von der Hirnmasse über sein Gesicht lief. Jacques wurde von einem Gefühl des Ekels übermannt und er musste würgen, trotz des denkbar schlechten Zeitpunkts.
    Mik vergeudete unglücklicherweise diesen Moment nicht damit, einen spöttischen Kommentar abzugeben, sondern schlug mit seiner Keule den Speer zur Seite und verpasste Jacques einen Tritt gegen den Kopf. Schwarze Blumen explodierten vor Jacques‘ Augen und er stürzte zur Seite. Mik setzte nach und trat ihm in die Rippen. Er hob seine Keule, um seinem Gegner endgültig den garaus zu machen, doch es gelang Jacques, mehr aus Reflex, Miks Beine zu umschlingen und den überraschten Schläger zu Fall zu bringen. Mik fluchte und verlor seine Keule, als er rücklings auf dem felsigen Boden landete, begann aber sofort, mit den Fäusten auf den noch immer benommenen Jacques einzuhämmern. Es gelang ihm, sich aus der Umklammerung des jungen Mannes zu lösen und während Jacques, noch immer angeschlagen, versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, hob Mik seine Keule auf.
    „Das reicht jetzt, genug gespielt!“, knurrte der Schläger. Jacques blinzelte, um sein verschwommenes Gesichtsfeld zu korrigieren, aber das wollte ebenso wenig gelingen, wie seine Beine ihm wieder richtig gehorchen wollten. Es sah nicht gut aus… gar nicht gut…
    Jacques biss dennoch die Zähne zusammen und hob die Fäuste, als plötzlich eine kleine, zierliche Gestalt hinter Mik auftauchte. Val…

  7. Beiträge anzeigen #87 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Die Eliteorks
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    Die Eliteorks ist offline
    Chror überblickte zufrieden das Gemetzel. Nachdem er das Tor der lächerlichen Morra-Befestigung aufgebrochen hatte, beteiligte er sich selbst kaum am Kampf – zum einen wagte es keiner der Morras, ihm zu nahe zu kommen, und zum anderes hatte er selbst bisher keinen unter ihnen ausmachen können, der als würdiger Gegner sein Interesse geweckt hätte. Also stapfte er nur mit geschulterter Axt zwischen den Kämpfenden umher und labte sich an den Schmerzensschreien und dem Geruch von Blut und Angst in der Luft.

    Die Morras waren auf verlorenem Posten. Dennoch, das musste er ihnen lassen, verteidigten sich verbissen und leisteten deutlich härteren Widerstand, als er erwartet hatte. Sie sahen zwar nicht aus wie Soldaten, sondern hatten mehr Ähnlichkeit mit diesen Typen, die im Sumpf in der Nähe des großen Baumes wohnten (eines Tages würde er dieses ekelhafte Gewächs brennen sehen!), aber sie kämpften diszipliniert und ihren Speeren, Schwertern und Pfeilen waren bereits einige der Orkkrieger zum Opfer gefallen. Chror begrüßte das. Auf diese Art wurden die Schwachen ausgesondert und nur diejenigen überlebten, die es wirklich verdient hatten, den Titel ‚Krieger‘ zu führen.

    Der Schwarzork musste sogar zugeben, dass die kleine Satqua und ihr vermutlich ebenso ehrloser Bruder, oder was auch immer der Kerl war, den Ul’rosh mit ihr zusammen in die Frontreihe gestellt hatte, sich besser machten, als er erwartet hatte. Auch wenn er den Eindruck hatte, dass vor allem das Mädchen sich ziemlich gezielt immer nur diejenigen Morras als Gegner aussuchte, die ohnehin schon angeschlagen oder aus anderen Gründen keine ernstzunehmenden Kontrahenten waren. Er zog missbilligend die Augenbrauen zusammen. Das Verhalten eines Feiglings – aber das würde er schon zu unterbinden wissen…

    Der Schwarzork ließ seinen Blick über die Kämpfenden schweifen. Schließlich entdeckte er, wonach er gesucht hatte: Einen Morra, der offensichtlich wusste, wie man mit einer Waffe umging. Er unterschied sich auf den ersten Blick wenig von den anderen, außer, dass er älter zu sein schien, aber sein Können im Kampf zeichnete ihn aus. Er führte ein Schwert in der einen und einen langen Dolch in der anderen Hand. Einer der Orkkrieger hatte gerade ein Duell gegen den Morra verloren – obwohl der Ork einen guten Kopf größer und sicherlich deutlich stärker gewesen war, hatte der Morra mit überraschender Schnelligkeit den brutalen, aber schlecht gezielten Hieben des Orks ausweichen und ihm schließlich den Dolch von unten ins Kinn rammen können. Jetzt ließ er den Leichnam des toten Orks in den Staub sinken und brüllte den anderen Morras irgendwelche Befehle zu.
    Chror grinste. Der Anführer also. Normalerweise wäre das der Zeitpunkt gewesen, zu dem er selbst in den Kampf eingegriffen und dem gegnerischen Befehlshaber in einem ehrenhaften Duell ein schnelles, brutales Ende bereitet hätte, aber heute hatte er eine bessere Idee…

    Mit wenigen Schritten war er bei der kleinen Satqua, die sich, ihren Speer erhoben, gerade mit einem der Morra-Kämpfer belauerte. Wie beiläufig hob Chror seine Axt und ließ sie auf den Gegner der jungen Orkin niedersausen. Der Morra riss sein Schwert hoch, um zu parieren, aber ebenso gut hätte er versuchen können, eine Kanonenkugel aufzuhalten. Das Axtblatt grub sich einfach samt Schwert in das Gesicht des Mannes, der auf der Stelle tot war.
    „Du! Der Morra da drüben“, wandte sich Chror an die überraschte Orkin und deutete auf den Anführer, während er ebenso beiläufig, wie er zugeschlagen hatte, seine Waffe wieder aus dem zerschmetterten Schädel seines Opfers frei riss, „bring mir seinen Kopf, oder ich hol‘ mir deinen stattdessen!“
    Er sah den Hass und die Verachtung in ihrem Blick aufblitzen und wartete nur darauf, dass sie Widerworte leistete, um einen Vorwand zu haben, sie auf der Stelle auszuweiden. Aber ganz so dumm war die kleine Satqua dann doch nicht – was auch immer ihr durch den Kopf gehen mochte, sie behielt es für sich, nickte nur unterwürfig und lief los. Chror sah ihr hinterher und schnaubte verächtlich: „Wollen wir doch mal sehen, was du wirklich taugst!“

    Nur zu gern hätte er dabei zugesehen, wie der Morra-Anführer die kleine Satqua erledigte, bevor er dann selbst den Morra zur Hölle schickte, aber auf einmal erforderte etwas anderes Chrors Aufmerksamkeit.
    Etwas unvorhergesehenes.
    Vom Tor her brüllte Ul’rosh Warnungen und Befehle. Chror vernahm das unverkennbare, dumpfe WUUUSCH! eines Feuerballs – wer einmal in einer wirklichen Schlacht gegen eine organisierte Morra-Armee mit Magierunterstützung gekämpft hatte, vergaß dieses Geräusch nie wieder. Einer der Orks brüllte auf vor Schmerz. Es roch nach verbranntem Fleisch. Pfeile gingen auf die Orks nieder, diesmal nicht vom Turm her, sondern aus der anderen Richtung.
    Chror trabte zum Tor und schwang sich mit einem Satz auf den Wehrgang der Palisade, um sich einen Überblick zu verschaffen. Und tatsächlich, da waren Morras vor dem Tor – nur eine Handvoll, aber sie waren schwer bewaffnet und wirkten so, als wüssten sie sehr genau, was sie taten. Weiter hinten erkannte er auch die Quelle der Magie: Zwei Morra-Frauen in kurzen, roten Gewändern, die in ihren Händen magisches Feuer heraufbeschworen und auf die Orks schleuderten.
    Ein gutturales Lachen stieg in Chrors Kehle auf und er packte seine Axt mit zwei Händen, während er von der Palisade stieg.
    „Lasst sie kommen!“, befahl er und positionierte sich selbst im Tor, „Der Tag wird wohl doch noch interessant…“

    Tak

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Die Situation war zunächst recht unübersichtlich, aber nach kurzem beobachten konnte der Kommandant die Lage etwas besser einschätzen. Die Leute im Lager, die verbissen gegen die Orks kämpften, waren dem Anschein nach Banditen, um die würden sich die Roten Adler später kümmern, falls einer von denen überhaupt das Gemetzel am Ende überlebt hatte. Also waren eigentlich nur ein paar Orks, der Feind, den es auszuschalten galt. Allerdings waren es zu viele, um gleich in den offenen Kampf zu gehen – mal davon abgesehen, das es ohnehin nie klug war sich unbedacht in eine Schlacht zu stürzen. Aus diesem Grunde hatte Ulrich den Befehl erteilt durch einen Überraschungsangriff die Aufmerksamkeit der Orks auf die Adler zu lenken, der Plan schien aufzugehen. Sie wurden gleich von zwei dieser gottlosen Kreaturen entdeckt und wie erwartet wollten sich die Biester die Sache wohl mal aus der Nähe anschauen. Auf ein Handzeichen des Kommandanten zogen sich die Roten Adler etwas zurück und schwärmten in zweier Teams aus. Ulrich und Jon blieben auf ihrer Position, der Kommandant legte seine gespannte Armbrust an und nahm den linken der Orks ins Visier, derweil machte sich der Kamerad zum Kampfe bereit.

    Die Gottlosen schienen die Gefahr nicht richtig einschätzen zu können und kamen immer näher, der Hüne wartete bis sein Ziel nahe genug war um einen gezielten Schuss zu wagen, dann entließ er mit einer leichten Krümmung seines Zeigefingers den Bolzen seiner Armbrust. Der Ork taumelte etwas als sein Kopf von Bolzen getroffen wurde, in diesem Augenblick wurde sein Kumpel von Pfeilen und einem Feuerball getroffen. Nun galt es den nächsten Überraschungsmoment zu nutzen, Ulrich gab Jon ein Zeichen, dann verließen die Kameraden zeitgleich ihre Deckung und stürmten direkt auf die Orks zu. Noch im rennen brachte der Hüne seinen Zweihänder in Schwung und brachte die schwere Waffe über Kopf, Jon lenkte die Aufmerksamkeit auf sich und griff den Ork an. Der Kamerad, attackierte das rechte Bein des Gottlosen, mit einigen schnellen Hieben, dann rollte er sich zu Seite weg. Das war der Moment, in dem Ulrich sich in den Kampf einbrachte, sein Zweihänder traf mit voller Wucht den Schädel des Orks, der Kommandant drehte sich um die eigene Achse und nutze diese Energie um mit dem Zweihänder den nächsten wirkungsvollen Treffer zu landen. Ein berstendes Geräusch von Knochen war deutlich zu hören, als der Zweihänder mit voller Wucht das linke Bein seines Gegners traf, der Ork sank auf die Knie. Mit dem nächsten Hieb landete Ulrich den tödlichen Treffer, der Kopf des Gottlosen wurde fast abgetrennt, der Ork fiel einfach um.

    Unterdes hatten Jon und die Nahkämpfer der Adler, dem anderen Ork schon ordentlich zugesetzt. Der Kommandant brachte seine schwere Waffe erneut über Kopf, näherte sich mit schnellen Schritten dem Ork von hinten und ließ seinen Zweihänder krachend auf dem Kopf des Ahnungslosen einschlagen. Jon verpasste dem Gottlosen sicherheitshalber noch einige Stiche in den Hals des Gegners, dann zogen sich die Roten Adler auf ein Handzeichen ins Dickicht zurück. „Soweit so gut“ brummte Ulrich, „mit dem Großen werden wir wohl nicht so leichtes Spiel haben“, bemerkte der Kommandant bevor er per Handzeichen dem Befehl gab vorsichtig vorzurücken.

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    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Eine Handvoll einfacher Holzpfeile in einem notdürftig zusammengehaltenen Köcher, ein abgewetzter, wenig gepflegter Kurzbogen, der seine besten Tage bereits länger hinter sich hatte und ein einfacher Holzknüppel - was zugegeben eine sehr höfliche Umschreibung für ein schweren Ast war, den irgendjemand in seinem Zelt hatte liegen lassen - waren die bisherige traurige Ausbeute seiner kurzen Suche. Wenig überraschend hatten die meisten der Banditen ihre Ausrüstung am Leib. Insbesondere, wenn eine Horde Orks das Lager stürmte ließen erfahrungsgemäß und ganz offensichtlich die wenigsten Kämpfer ihre gut in Schuss gehaltene Ausrüstung einfach so rumliegen. Sehr zum Leidwesen des ehemaligen Hüters, der gerade hektisch das Innere eines kleinen Zeltes auf Links drehte, um irgendetwas Brauchbares zu finden.

    »Na was haben wir denn hier? Eine diebische kleine Ratte, die sich an unseren Vorräten vergreift.« Ein stechender Schmerz schoss ihm durch das Bein, als ein bestiefelter Fuß unsanft darauf trat und es fest auf den Boden presste. Er versuchte, mit der Drehung seines Körpers das Bein zu befreien. Vergeblich. Gareth, der Anführer des Lagers, griff mit einer schnellen Bewegung danach und zog ihn aus dem Zelt, als wäre er ein kleines Kind, das man aus seinem Versteck zerrte. Griffin hoffte inständig, dass ihm zumindest der Part des Hintern-Versohlens heute aber erspart blieb. Mit seinem üblichen, kühlen und kalkulierten Blick musterte Gareth den ehemaligen Gefangenen von oben bis unten und schien die Gefahr abzuschätzen, die in diesem Moment von dem Braunhaarigen ausging. Die Tatsache, dass zumindest eine der beiden Hände auf dem Griff seiner Waffe ruhte, bewies, dass er zumindest nicht dumm genug war, den Braunhaarigen zu unterschätzen.

    Ohne ein Wort zu sagen trat Griffin auf dem Hintern sitzend erst mit dem linken, dann mit dem rechten Bein nach dem hochgewachsenen Banditen, der aber beiden Tritten mühelos durch einen Schritt nach hinten auswich. Das Momentum nutzend holte der Braunhaarige zu einem Schlag mit dem schweren Ast aus, der aber ebenfalls ins Leere lief, weil Gareth das Stück Holz mit einem Streich seines Schwerts beiseite fegte. Zumindest hatte der ehemalige Hüter die Situation nutzen können, um sich auf die Beine zu kämpfen. Schwer atmend fasste er den Stock mit beiden Händen. Er war zwar ein passabler Schwertkämpfer gewesen, aber der Ast war deutlich zu schwer, um ihn einhändig zu führen. Er sandte ein Stoßgebet gen Schläfer und hoffte, im Vorbeigehen etwas von Gor Na Jans oder Ryus Talent im Umgang mit zweihändigen Waffen aufgegabelt zu haben.
    Noch bevor Griffin zu einem weiteren Schlag ausholen konnte, prasselte das Schwert des Anführers mit wilden Schlägen auf den dicken Ast ein. Den Parierdolch hielt er dabei fest in der zweiten Hand, stets bereit einen Gegenangriff abzuwehren. Griffin wich mit jedem Hieb weiter zurück. Es gelang ihm mit Mühe, den schweren Ast dann und wann in die Höhe zu reißen, um einen Schlag abzulenken, in den meisten Fällen musste er aber ungelenk den Schlägen ausweichen. Der Gewichtsverlust und der kalte Entzug machten ihm zwar körperlich noch immer deutlich zu schaffen, aber er war dankbar für jedes Kilo, das er in der letzten Woche verloren hatte. Mit seiner alten Leibesfülle wäre dieser Kampf schon längst entschieden. Er war zwar auch jetzt weit davon entfernt, sich elegant zu bewegen, aber bisher waren zumindest noch alle Extremitäten dran. Das war ein klarer Pluspunkt.

    Schnaufend sprang er ein paar Schritte von seinem Angreifer zurück und huschte um ein in der nähe befindliches Zelt. »Die fette Ratte ist flinker, als ich dachte.«, spottete Gareth. Doch in seinen Zügen war keine Gefühlsregung zu erkennen. Wenn er die Worte sprach, war es eine reine Feststellung und keine Beleidigung. Er blickte sich aufmerksam um. Erst jetzt bemerkte der ehemalige Hüter, dass der Kampflärm deutlich lauter geworden war. Allem Anschein nach kämpften sich die Orks durch die Reihen der Verteidiger. Das würde sie zwangsläufig auch hier hin führen. »Aber ich fürchte, ich habe keine Zeit mehr für dich.« Mit zwei präzisen Hieben durchtrennte er die dünnen Seile, die das Zelt an den Ankern hielten und trat vorsichtig über den zusammenfallenden Stoff direkt vor Griffin, der sich noch immer an seinen Stock klammerte. Für den Bogen war Gareth viel zu nah. Für die Flucht war er viel zu langsam. Ihm blieb tatsächlich nur der Kampf. Aber dieser Ast war mehr im Weg als alles andere. Kurzentschlossen schleuderte er dem überrascht dreinblickenden Gareth den Stock entgegen und warf sich gleich hinterher.
    Der Anführer des Banditenlagers wich dem Stock ohne viel Mühe aus, war aber tatsächlich von dem übergewichtigen Ex-Gefangenen, der dich dahinter folgte, überrascht. Die Wucht des Zusammenstoßes ließ ihn lautstark Keuchen, während die Luft aus seinen Lungen gedrückt wurde. Er behielt sehr zum Leidwesen des Braunhaarigen die Schwerter aber fest umschlossen.

    Die Beiden Körper rollten ein paar Meter über den festgetrampelten Boden, ehe Gareth sich mit einem Tritt noch im Rollen von seinem Widersacher lösen konnte. Griffin spuckte Blut. Sein Herz pumpte tapfer aber am Rande der Belastungsgrenze Blut durch seinen noch immer massiven Körper. »Und damit hat die Ratte keine Waffe mehr.«
    Gareth steckte seinen Parierdolch weg und verpasste dem am Boden liegenden Kämpfer mit Knauf des Schwertes einen heftigen Schlag. Nicht so stark, dass Griffin das Bewusstsein verlor, aber durchaus stark genug, dass er für einen kurzen Augenblick Sterne sah. Der Anführer der Banditen riss seinen blutenden Kopf an den Haaren nach oben. Die braunen Augen blickten dem Anführer der Banditen funkelnd entgegen und mit letzter Kraft fletschte er die Zähne, während sich in den letzten Sekunden seines Lebens noch einmal etwas in seinem Körper rührte. Ein letztes, verzweifeltes Aufbegehren. Gareth interessierte das nicht. Vollkommen emotionslos holte er zum Streich aus.
    Dann bohrte sich ein Speer in seine Seite und er ließ mit einem schmerzerfüllten Schrei von dem kraftlos zusammensackenden Ex-Gefangenen ab.
    Geändert von Griffin (06.08.2023 um 18:51 Uhr)

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    Abenteurer Avatar von Ska'ri
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Ska’ri kochte innerlich und wünschte Chror Impotenz, Pest und Cholera an den Hals, nachdem er ihr aufgetragen hatte, einen bestimmten Morra zu erledigen. Sie hatte gehofft, sich ohne allzu große Gefahr für sich selbst durch den Kampf mogeln zu können, indem sie sich Gegner suchte, die nicht zu bedrohlich waren und sich auch mehr Zeit mit ihnen ließ, als nötig gewesen wäre. Aber offenbar war der Trollarsch doch nicht ganz so dämlich, wie er aussah, und hatte ihre Scharade durchschaut. Oder auch nicht, und er wollte sie einfach nur so schikanieren.
    So oder so, Ska’ri war sich sicher, dass der Kerl, den sie töten sollte, nicht zur Kategorie ‚leichte Beute‘ zählen würde. Leider hatte sie keine Wahl. Sich zu weigern, stand völlig außer Frage – sie konnte sich vorstellen, dass Chror nur auf einen Vorwand wartete, um sie eigenhändig einen Kopf kürzer zu machen. Also blieb ihr nur, zu hoffen, dass der Morra nicht ganz so gefährlich sein würde, wie sie befürchtete…

    Gerade, als sie losgelaufen war, wurden plötzlich vom Tor her Befehle gebrüllt und Chror, der sie eben noch beobachtet hatte, wandte sich ab, um nachzusehen. Ska‘ri hatte über den Kampfeslärm nicht genau verstanden, was geschehen war, aber scheinbar mischte sich eine dritte Partei unerwartet in den Kampf ein? Sie grübelte kurz nach, was zur Hölle das bedeuten konnte – sie hatte die Gegend mehrfach ausgespäht und dabei keinerlei Anzeichen irgendwelcher anderer Morras oder Orks gefunden. Also wer…?
    „Ach, zur Hölle!“, murmelte sie. Im Moment konnte ihr das ziemlich egal sein. An ihrem aktuellen Auftrag änderte es nichts – Chror mochte für den Moment abgelenkt sein, aber früher oder später würde er sich wieder ihr zuwenden, und dann hätte sie besser den Kopf dieses Morras dabei, wenn sie sich nicht von ihrem eigenen hübschen Köpfchen verabschieden wollte.

    Trotzdem war es gut für sie, dass Chror sie gerade nicht beobachtete. So musste sie nicht zwingend ein potenziell selbstmörderisches, ‚ehrenvolles‘ Duell mit dem Morra suchen. Statt einfach offen auf ihr Ziel zuzurennen, wie Chror es von ihr erwartet hätte, ging Ska’ri seitlich hinter ein paar Kisten in Deckung und näherte sich unbemerkt.
    Was sie sah, als sie freien Blick hatte, überraschte sie. Der grauhaarige Morra, den sie erledigen sollte, war in einen Kampf verwickelt – mit einem anderen Morra! Sein Gegner war ein großer (für einen Morra), aber dicklicher Mann in zerlumpter Kleidung, der ungelenk einen schweren Ast und sich selbst in der Gegend herumwarf. Ska’ri runzelte die Stirn. Wieso kämpften die Morras gegeneinander, während sie gleichzeitig von Orks angegriffen wurden? Morras gegen Morras gegen Orks gegen… wer auch immer zuletzt am Tor angegriffen hatte – wie viele Parten gab es in diesem chaotischen Scharmützel eigentlich?
    Einerlei. Darüber konnte sie sich später Gedanken machen. Wichtig war, dass ‚ihr‘ Morra, der Grauhaarige, abgelenkt war. Das war gut… das war sehr gut! Sie musste nur den richtigen Moment abpassen…
    Jetzt!
    Der Grauhaarige hatte den Dicklichen nach einem kurzen Intermezzo, bei dem beide auf dem Boden herumgerollt waren, entwaffnet, am Haarschopf gepackt und wollte ihm gerade den Todesstoß versetzen. Jetzt oder nie! Solange der Grauhaarige noch auf sein Opfer fixiert war, achtete er nicht auf seine Umgebung. Ska’ri sprang hinter den Kisten hervor, mit wenigen Sätzen war sie bei dem Grauhaarigen und rammte ihm mit voller Wucht ihren Speer in die Seite…

    Geschafft! Fick dich, Chror!, dachte sie und triumphierte innerlich. Bis ihr auffiel, dass ihr Momentum sie weitertrug und sie unbeholfen an dem Morra vorbeistolperte. Dabei hätte ihr Speer doch tief in dessen Eingeweiden stecken und sie dadurch abbremsen müssen…?
    Zu spät realisierte Ska’ri, dass ihr Stoß nicht richtig getroffen und dem Grauhaarigen nur eine oberflächliche Wunde zugefügt hatte, bevor die Speerspitze seitlich abgerutscht war. Genug, um ihm einen Schmerzensschrei zu entlocken. Nicht genug, um ihn zu erledigen.
    Er ließ den benommenen dicken Morra los und wirbelte mit einer Geschwindigkeit, die Ska’ri ihm kaum zugetraut hätte, herum, um sich seinem neuen Angreifer zu stellen. Der Orkin gelang es gerade so, einen rasch ausgeführten Schwerthieb mit dem Schaft ihres Speeres zu parieren, aber ihr Überraschungsmoment war dahin…

    Ska’ri presste einen Fluch zwischen den Zähnen hervor und brachte ein wenig Abstand zwischen sich und den Morra, der sie mit kalten, emotionslosen Augen taxierte. Er hatte inzwischen seinen Dolch gezogen und belauerte sie nun mit einer Waffe in jeder Hand. Jede seiner Bewegungen machte Ska’ri klar, dass sie es hier in der Tat mit einem deutlich erfahreneren Kämpfer zu tun hatte, als es die Gegner gewesen waren, die sie sich bisher herausgesucht hatte. Schöne Scheiße auch.
    Ein paar schnellen Stößen mit ihrem Speer wich der Morra einfach nach hinten aus. Er wahrte die Distanz so, dass sie ihn gerade nicht erreichen konnte, ohne einen Ausfallschritt machen zu müssen. Ska’ri hoffte, dass er selbst angreifen würde, so dass sie den Reichweitenvorteil ihres Speeres ausnutzen konnte, aber ihr wurde schnell klar, dass er so dumm nicht sein würde. Sie hatte keine Wahl, als selbst in die Offensive zu gehen.
    Mit einer nach unten auf seine Füße gerichteten Finte versuchte sie, eine Reaktion zu provozieren, um dann mit einem echten Angriff auf den Oberkörper durch seine Deckung zu kommen, aber der verdammte Morra schien es vorhergesehen zu haben. Er zuckte nicht einmal, als ihre Finte kam, was wiederum Ska’ri so irritierte, dass sie einen Augenblick lang zögerte – einen Augenblick zu lang, den der Morra nutzte, um nun tatsächlich selbst anzugreifen.
    Mit einem nach unten geführten Schwerthieb schlug er ihren Speer zur Seite und warf sich mit erhobenem Dolch auf sie. Ska’ri schrie auf, als er die Klinge in ihrer Schulter versenkte. Sie ließ den Speer fallen und stieß den Morra mit aller Kraft von sich, doch der machte nur einen Schritt nach hinten und schlug direkt wieder mit dem Schwert zu.
    Ska’ri gelang es gerade so und nicht gerade elegant, aus der Reichweite der Klinge zu straucheln. Sie zog ihr eigenes Schwert und konnte im letzten Augenblick den Folgeangriff parieren, war nun aber vollkommen in die Defensive gedrängt. Der Morra attackierte gnadenlos mit beiden Waffen und Ska’ri konnte kaum mehr tun, als sich notdürftig zu verteidigen und nach hinten zurückzuweichen. Dass ihre linke Schulter höllisch schmerzte und sie den Arm nicht einmal mehr verwenden konnte, um die Balance zu halten, war dabei nicht gerade hilfreich.
    Das war’s…
    Es war eine simple, klare Erkenntnis. Sie parierte einen weiteren Hieb mit knapper Not. Aber nicht mehr lange, und ein Angriff würde ihre Deckung durchbrechen.
    Du hast gewonnen, Chror. Verflucht seist du! Wir sehen uns in der Hölle…
    Der Morra fing ihre Klinge mit der gebogenen Parierstange seines Dolches auf und drückte sie zur Seite, zugleich schlug er mit dem Schwert nach ihrem rechten Unterarm. Der neuerliche Schmerz ließ Ska’ri Sterne sehen und ihre Waffe entglitt ihrem Griff. Sie taumelte nach hinten und wollte sich zur Flucht wenden, strauchelte aber, als der Morra die Spitze seines Schwertes in ihren Oberschenkel bohrte. Ein Fußtritt gegen ihren Brustkorb beförderte sie unsanft zu Boden. Verzweifelt versuchte sie, davonzukriechen – ein hoffnungsloses Unterfangen. Durch ihre tränenverschleierten Augen erkannte sie nur noch verschwommen die Umrisse des Grauhaarigen, wie er über sie trat.
    „Ratten… Orks… was für ein Scheißtag!“, stellte er ohne jede Regung in seiner Stimme fest und hob das Schwert zum Todesstoß.

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    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Der eiserne Geschmack von Blut haftete in seinem Mund, egal wie oft er sich mit dem schmutzigen Ärmel das Gesicht abgewischt hatte. Sein Herz pumpte noch immer eifrig den roten Lebenssaft durch seinen Körper, während er den Kampf zwischen der Ork und dem Anführer beobachtete. Mehrere Male hatte er seine Chance gewittert, zwischen den Zelten davonzuschlüpfen, die Ork und den Banditen sich selbst zu überlassen. Er hatte die notdürftige Bewaffnung zwar wieder verloren, aber selbst wenn er hier in dem Lager keine andere Verpflegung mehr fand, irgendwie würde er sich sicherlich bis zur nächsten Dorf durchschlagen. Im schlimmsten Fall war er sich sicher, in einer abgelegenen Hütte bei einem Einsiedler oder eine schrulligen Alten unterkommen zu können. Da war erfahrungsgemäß noch nie etwas Schlimmes passiert.

    Eine der heute besonders laut schreienden Stimmen in seinem Kopf geboten ihm aber, der Ork zu helfen. Ob sie es beabsichtigt hatte oder nicht, mit ihrem vorschnellen Vorstoß hatte sie ihm das Leben gerettet. Ob Mensch oder Ork - das war eine Schuld, die er nicht so schnell zu vergessen gedachte. Sein Bogen war bei dem Gerangel mit dem Banditenanführer gebrochen und der schwere Ast - das hatte der Kampf eindrucksvoll klar gemacht - war keine geeignete Waffe für den Krieger. Eine Tatsache, die er ernüchtert akzeptiert hatte. Ryu zumindest würde er davon nicht erzählen. Das süffisante Grinsen seines Waffenbruders konnte er förmlich schon vor sich sehen.

    Der lautstarke Schmerzensschrei der Ork ließ ihn aufhorchen. Sie hatte erneut ihre Waffe fallen lassen und stand nun unbewaffnet vor dem Banditenanführer. Er wollte ihr helfen. Aber sein Körper rührte sich nicht. Er lag noch immer vollkommen kraftlos an der Stelle, an der der Banditenanführer ihn hatte fallen lassen.
    Lauf.
    Sein Körper hörte auf den Gedanken, der in ihm aufgekommen war und unwillkürlich leckte er sich die Zähne. Sein Herz hämmerte in seiner Brust in einem Takt, den er seit Jahren nicht mehr verspürt hatte. Ohne Murren stemmten seine Arme das Körpergewicht hoch, während die Muskeln seiner Beine den massiven Körper in Bewegung setzte.
    Spring.
    Ob es Intuition war. Ob es Erinnerungen an eine Zeit war, in der sein Körper noch ein anderer gewesen war. Griffin wusste es nicht, aber seine Beine taten Dinge, die er bewusst nicht hätte vollbringen können. Sein gesamter Körper hob vom Boden ab und prallte gegen den Oberkörper des Mannes, der ihn eben hatte umbringen lassen. Sehr zu seiner Überraschung war er aber auf den Angriff vorbereitet - hatte Griffin im Aufstehen geschrien? Er konnte sich nicht erinnern.
    Nicht ganz mühelos fing der Banditenanführer den anspringenden Braunschopf auf. Er hatte den Parierdolch gezückt und ihm tief in die Seite gebohrt. Er sah, wie Blut die schmutzige Kleidung einfärbte, aber es kümmerte ihn nicht.
    Schlag.
    Seine Beine waren um den Torso des Banditenanführers gewickelt, der überrascht über die Wildheit des Kriegers damit kämpfte, den dicken Leib wieder loszuwerden. Griffin riss den Kopf des Mannes zurück und bleckte die blutigen Zähne. Seine Rechte fuhr einmal, zweimal, dreimal nieder auf das Gesicht des Mannes. Er spürte, wie der Knorpel der Nase nachgab. Blut benetzte seine Finger als er erneut ausholte. Immer und immer wieder drosch er auf den Kerl ein, der noch immer versuchte, den Dicken von sich zu drücken.
    Tu es.
    Die Finger des ehemaligen Hüters gruben sich tief in die Augenhöhlen des Mannes, der vor Schmerz aufschrie. Er wehrte sich wilder, aber die um seinen Körper geschlungenen Beine Griffins gaben jeglichen Widerstand nicht nach.

    »Renn.«, brüllte er der Orkdame zu, die das ganze wortlos beobachtete. Er hoffte, sie verstand ihn. Eilig humpelte sie blutend und schwer verletzt an ihm vorbei.

    Gareth hatte im Schmerzrausch seine letzten Kräfte mobilisiert und schaffte es, den Klammergriff des Braunhaarigen tatsächlich zu lösen. Er warf den Dicken mit aller Kraft von sich und zückte erneut das Schwert. Mit dem Ärmel wischte er sich über das blutige Gesicht. Die Platzwunde über dem rechten Auge erschwerte ihm merklich die Sicht, aber das linke Auge funkelte Griffin wutentbrannt entgegen.
    Die beiden Kontrahenten setzten sich auf ein unhörbares Signal gleichzeitig in Bewegung und rannten aufeinander zu.

    Gareth schaffte es keine drei Schritte weit, ehe er tot auf dem Boden aufschlug. In seinem Rücken steckte ein Speer, der tief zwischen seine Schulterbretter gebohrt wurde. Die Ork stand schnaubend und Blut überströmt dar und blickte den ehemaligen Hüter an.

    »Ich danke dir.«, sagte er.
    Ein bisschen zu der Ork und ein bisschen in sich hinein.
    Geändert von Griffin (07.08.2023 um 05:38 Uhr)

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    Abenteurer Avatar von Ska'ri
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Ska'ri ist offline
    Bin ich tot und das Jenseits ist schlicht völlig bescheuert, oder ist das einfach nur der verrückteste Tag, den ich je erlebt habe?
    Ska’ri stand zitternd über dem Toten und hielt sich am Schaft ihres Speeres fest, der noch immer aus dem Rücken des Grauhaarigen ragte. Sie versuchte gar nicht erst, die Waffe aus der Leiche zu ziehen – keine Chance, dass sie dann noch in der Lage sein würde, das Gleichgewicht zu halten. Der Schock durch Schmerzen und Blutverlust hatte ihre Beine in Wackelpudding verwandelt.
    „Ich… ich danke dir!“, erwiderte sie ohne nachzudenken auf das Gemurmel des dicken Morra – sie beherrschte die Morra-Sprache noch aus ihrer Kindheit, bevor der Krieg zwischen Orks und Morras die Insel erreicht hatte. Inzwischen versuchte sie, sich irgendwie einen Reim auf das zu machen, was sie gerade gesehen hatte. Der Morra hatte sich benommen wie… wie ein Tier! Als wäre er gar kein Morra, sondern etwas völlig anderes, etwas Urtümliches, das nur aussah wie ein Morra. Aber das ergab keinen Sinn, oder? Genauso wenig, wie es Sinn ergab, dass dieser Morra, der vielleicht gar kein Morra war, ihr das Leben gerettet hatte…
    Chror würde die Nase rümpfen, falls er je davon erführe, und sie persönlich zum Schöpfer schicken.

    Oh, aber sie hatte den grauhaarigen Morra erlegt.

    „Fick dich, Chror!“, flüsterte Ska’ri und fing plötzlich unkontrolliert an zu kichern. Das Kichern ging in ein Lachen über, und sie konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen, obwohl es höllisch wehtat und der Schmerz ihr die Tränen in die Augen trieb. Sie sank auf die Knie und krümmte sich zusammen vor Lachen. Dass sie auf dem toten Morra lag, war ihr egal. Ihr war alles egal.
    Sie schaute zu dem Tier-Morra und lachte einfach weiter.

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    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Das läuft alles viel zu gut... Er war ja noch nie ein Mann des Aberglaubens, aber sowohl das Erbeuten des Schlüssels als auch die Flucht aus dem Käfig selbst liefen viel zu gut. Er hatte sogar zwei Kurzschwerter und ein kleineres Messer bei den Leichen erbeutet. Es war pures Chaos. Es waren mehr Orks als Entführer, oder zumindest wirkte es so, wobei Orks physisch sowieso schon im Vorteil waren. Beliar hatte diese Tiere ja nicht umsonst für sich auserkoren. Aber in Trilos Augen waren es auch nicht mehr. Nur Tiere. Schlachten und Fressen pur aufgrund von Instinkten. Er fragte sie wie Ork-Schamanen wohl drauf waren, jedoch würde er dies wohl nie erfahren, wenn er so überlegte wie selbige in Regel auf Menschen reagierten.

    Es hatte zwar etwas gedauert, aber nach einiger Zeit war der ehemalige Ritter endlich bei seinem Ziel angekommen. Die Pferdetränke. Eigentlich war es der blanke Hohn. Bei seiner Flucht aus Thorniara damals war es auch ein Gaul, der ihn aus der Stadt schaffte und sein leben rettete. Und nun musste er wieder seine Hoffnung in die Arme eines Pferdes legen. Beine. Hufe. Rücken? Unwichtige Gedanken wie dies krochen in letzter Zeit häufiger in seinen Schädel. Bei Gelegenheit würde er dies noch näher untersuchen. Jetzt galt es erstmal unbemerkt, leise und nicht zu langsam auf das Tier aufzusitzen. Immerhin war es bereits gesattelt. Es flackerten kurze Sequenzen seiner letzten Versuche auf einem Pferd auf. Kein gutes Omen. Mit wachsamen Augen auf die Umgebung schlich Trilo zum bereits apathisch genug wirkenden Kläpper und löste die Zügel von dem langen Holzbalken an der er festgebunden war. Plötzlich schnellte der Kopf des Wesens herum und die Blicke trafen sich. Scheiße...

    Ein kurzes Aufbäumen, viel zu lautes Wiehern und Kehrtwende. geradeso schaffte Trilo es noch seinen Arm mit den Zügeln grob einzuwickeln und packte zu. Keine Sekunde zu spät, denn das Pferd macht sich aus dem Staub. Und zwar mit allen Kräften die ihm zur Verfügung standen. Den Griff am Zügel hatte Trilo bereits aufgegeben. Es bestand schlicht keine Chance für ein gezieltes aufsitzen oder kontrollieren des Tiers. Aber die Wickelei wirkte. Wie eine leblose Puppe hing er knapp hinter dem Gaul im Dreck und wurde aus dem Lager raus geschleift. Reiten sah anders aus. Ohne Rücksicht auf Verluste preschte das Pferd raus in die vermeidlich freie Wildbahn. Wenn es ein gut ausgebildeter Gaul war, würde er jetzt wohl zurück in seinen Heimatstall wollen. Wo auch immer das Tier herkam. und passierte das Unvermeidliche. Ein Umstand, welchen Trilo bewusst verdrängte.
    Das Pferd sprang.
    Es war weder weit noch hoch, aber reichte, dass der Herrscher Bragas, sofern das Kaff noch bestand, kurz sämtlichen Kontakt zum Boden verlor. Nun mit einem neuen Blick auf die Welt ausgestattet konnte er gerade noch zwei gestalten im Dickicht ausmachen, von denen er eine sogar zuordnen konnte. Ulrich?! Und die Landung. Und aus waren die Lichter.

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    Lehrling Avatar von Krul
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Krul ist offline
    Wie nicht anders zu erwarten war, konnte sich Krul relativ schnell absetzen. Es war auch sowieso eher ein informieren als anfragen bei Ul'rosh, dass der Rotork nun den Turm hoch ging um die Bogenschützen auszuschalten. Auf dem Weg dahin hatte er einen der Morras mit einem geraden Tritt nach vorn das Brustbein etwas mehr mit dessen Lungen vereinen können. Der Größenvorteil eines Orks gegen über Morras war schon vorteilhaft. Einen weiteren Idioten konnte er recht zügig entwaffnen und dann mit dessen eigenen Waffe im Bauch ebenfalls zu Beliar schicken. Die Konfrontation Knie gegen Ellenbogen war eigentlich immer zu Gunsten des Beins ausgefallen. So auch hier damit er Kerl die Waffe fallen lies. Auf in den Turm.

    Wieso sind diese Drecksstufen so klein und schmal? Scheißdreck!
    Es dauerte deutlich länger als erwartet die Wendeltreppenstufen bis zur oberen Plattform zu erklimmen. Den sich versteckenden Morra zwischen den Kisten hatte Krul zwar bemerkt, aber als Zeitverschwendung empfunden. Kaum war er oben angekommen, sah er auch schon die beiden Witzfiguren. Sie waren so mit Schießen beschäftigt, dass sie gar nicht bemerkten. Was Krul jedoch bemerkte, war ein kleiner Beliarschrein hier oben in der Spitze des Turms. So eine richtig schöne Maske aus Obsidian oder Onyx auf einem goldenen Teller umgeben von Fläschchen, Goldmünzen und anderem Schwachsinn, den Morras dem dunklen Gott als Opfer brachten. Kurzerhand nahm er den etwa morrasäugling-großen Stein und hämmerte ihm den den Schützen von hinten gegen den Schädel. Das Knacken war mit Sicherheit nicht der Stein. Das Zusammensacken und vornüberkippen des Morras verhärtete diese These. Sein Kollege schaltete unerwartet schnell, ließ den Bogen fallen und zog einen putzigen Dolch aus einer Gürtelscheide um Krul damit niederzustechen. Zumindest schien das der Plan. Es endete damit, dass der Dolch am Stein entlangglitt und Krul dem Typen eine Kopfnuss verpasste. dagegen half auch der schicke Lederhelm des Bogenschützen nicht viel und sagte zu Boden.

    Leg den Stein auf ihn drauf...

    Was bei den Göttern? Er wusste nicht woher diese selbst für Krul einschüchternde Stimme kam, aber sie verhieß nichts gutes. Ob andere dies auch hören konnten?

    Leg den Stein auf ihn drauf...

    "Wer bist du, dass du mir Befehle erteilen willst?"
    Wer ist dein Gott...?
    "Geht dich einen Scheiß an. Zeig dich und sag mir gefälligst wer du bist!"
    Erbärmlich...
    "Was?! Okay, du willst den Stein auf dem Kerl? Kriegst du!"


    Krul nahm die steinerne Maske und hämmerte sie mit aller Gewalt auf den, wie sich herausstellte nur bewusstlosen und nicht toten, Schützen. Nun, die Spitzen der Maske im Rumpf würden ohnehin jetzt dafür sorgen, dass aus dem einen das andere wurde. Dennoch war Kruls Wut noch nicht besänftigt. Er riss also die Steinmaske aus dem Körper wieder heraus und schmiss sie gegen den Altar. Auch der Rotork merkte langsam, dass seine Emotionen unerwartet stark außer Kontrolle gerieten.

    Ich bin Rokar, Sohn des Kasorg, des Varrag-Kasorg. Ich werde dir zeigen welche Möglichkeiten dir noch offen stehen...
    Schwarzer, dicker Rauch quoll aus einem Riss der Beliarmaske und begann langsam aber sicher den Boden der Turmspitze zu bedecken.
    Scheiße...

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    Lehrling Avatar von Val
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Es war definitiv die richtige Entscheidung! Zumindest redete sich Val dies immer wieder ein als sie mit Jacques zusammen zwischen den Zelten umherschlich um einen Ausweg zu finden. Trilo hatte ja eindrucksvoll seine Nicht-Verlässlichkeit aufgezeigt und war somit als Hilfe raus. Dass Griffin noch nicht wieder voll auf den beinen war, wusste sie vermutlich besser als jeder andere. Wahrscheinlich sogar besser als Griffin selbst. Er fiel also auch als Retter aus. Wer bleib war Sunder. Ein alter Mann mit losem Mundwerk. Wenn sie jemand in die Scheiße reiten würde, und es sich dabei nicht um Trilo handelte, dann vermutlich der Kneipenstammgast Sunder.

    "Sieh an."

    Mehr konnte ihr Kopf nicht mehr verarbeiten als Mik blutverschmiert mit einer rot gefärbten Keul vor den beiden Ausbrechern stand. Sicherlich hatte Mik noch mehr gesagt, aber das kam nicht mehr an. Körper und Geist verfielen einfach in eine Art Schockstarre. Nur am Rande bekam sie mit, dass sich Jacques todesmutig zwischen sich und Mik positionierte. Hatte er schon immer so ein breites Kreuz? Als Sie den Gedanken beendet hatte, lagen Mik und Jacques bereits auf dem Boden. Letzterer deutlich im Nachteil der Szenerie. Vermutlich war es das verfluchte Blut ihres Vaters, dass es ermöglichte, ebenso wie Trilo zuvor beim Käfig, einen schnellen Griff zum Gürtel des größten Arschlochs von Argaan zu vollführen und wieder einmal dessen Dolch zu erbeuten. Sie stand nun hinter ihm. Auf der anderen Seite lag Jacques mit zum Schutz erhobenen Fäusten noch immer auf dem Boden. Wie im Traum machte sie einen kurzen Schritt und rammte die Klinge von unten zwischen die Beine ins Gemächt des Banditen. Ein markerschütternder Schrei, welcher sogar Val wieder ins hier und jetzt zerrte schoss aus dem Mund Miks. Er ließ die Keule fallen und sackte seine schwer blutenden, beste Stücke haltend zuerst in die Knie und fiel dann weiter schreiend zur Seite um. Erst jetzt realisierte sie was sie getan hatte. Adrenalin bahnte sich seinen Weg und vermischte sich mit der Euphorie. Sie griff die Keule Miks und beugte sich zu Jacques herunter.

    "Bring es zu Ende, mein Ritter."

    Noch während Val ihm die Keule in die Hand drückte, gab sie dem zukünftigen Paladin noch ein Kuss auf die Stirn. Während sie förmlich sehen konnte, wie Ihr Energieschwall auf ihn überging und das feuer in seinen Augen wieder entfachte, fehlt ihr nun die Kraft nach der Anspannung. Auch sie sackte in sich zusammen und plumpste wenig damenhaft auf ihren Hintern. Es war nun am Blondschopf den Abfall zu entsorgen. Den Moment hatte er sich verdient.

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    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Der Adrenalinrausch ebbte langsam aber sicher ab, denn Schmerz und Ratio kehrten zurück. Die Wunde an seiner Seite blutete heftig und Griffin spürte jetzt, dass Gareth in seinem Versuch, die Umklammerung zu lösen, wild auf seinen Rücken eingedroschen hatte. Es gab kaum eine Faser in seinem Körper, die nicht schmerzte. Seine Beine hielten den Kämpfer nur gerade so. Wie lange hatte er dieses Gefühl schon nicht mehr gehabt? Nicht nur, seinen gesamten Körper zu spüren, sondern auch den Rausch des Adrenalins während und nach einem Kampf?

    Er blickte auf die am Boden liegende Orkdame, die noch immer lauthals lachte. Es war ein ehrliches, ansteckendes Lachen, das gleichzeitig von der Freude über den Sieg, von der Überraschung darüber, am Leben zu sein und von der vollkommenen körperlichen Erschöpfung berichtete. Ein breites Grinsen schob sich auf seine Züge, bevor er ebenfalls aus voller Kehle anfing zu lachen. Eine schmerzhafte Angelegenheit.
    »Ja, Kror - beim Schläfer fick dich.«, erwiderte er. Er wusste nicht, wer dieser Kerl war, vermutlich war es das orkische Wort für Gareth. Er trat demonstrativ nach dem Toten. Die Ork sah ihn erst fassungslos an und lachte nach noch heftiger als zuvor. Mit jedem Lachen bebte ihr gesamter Oberkörper und ihre von einem deutlich zu engen Stück Leder mühevoll im Zaum gehaltene Brust. Beschämte wandte er den Blick ab und huschte dann mit eiligen, schmerzerfüllten Schritten davon.

    Nur wenige Augenblicke später stieß er die Türen zum Lagerschuppen auf. Der ihm so bekannte, würzige Geruch des Krauts war schon deutlich im näheren Umkreis des Schuppens wahrzunehmen. Hier drin aber war der Geruch kaum auszuhalten. Sein Körper gierte nach Stoff. Es wäre so einfach, sich eine Handvoll Stängel einzusacken. Sich eine Flasche zu öffnen und anzusetzen. Er schloss die Augen. Gern hätte er zur Entspannung tief durchgeatmet, er entschied sich aber ob der krautschwangeren Luft dagegen. Stattdessen tat er das Gegenteil und hielt die Luft an. Er öffnete eine Lagerkiste nach der anderen, kramte ein wenig und nahm sich mit, was er brauchte.

    Er ließ sich erschöpft mit dem Hintern auf den Boden sacken. »Trink.«, sagte er und reichte der Ork eine Flasche Schnaps. Sie lachte nicht mehr, lag aber noch immer auf dem toten Gareth. Als sie danach Griff wollten sich seine Finger nur widerwillig von dem Stoff trennen.
    »Ich bin kein Arzt, aber ich kann deine Wunden verbinden, wenn du willst.« Er deutete auf die Verbände, die er aus dem Lagerhaus mitgenommen hatte. »Oder du machst es selbst, wenn ein Morra das nicht tun soll.« Es hatte bisher leider wenig friedvolle Interaktion mit Orks in seinem Leben gegeben, aber das ein oder andere Wort hatte er dennoch aufschnappen können oder von Faren selbst gelernt. Und war recht stolz, dass er sein Wissen in diesem Augenblick hatte nutzen könne. In ihren Ohren mochte es merkwürdig klingen, da ihm gänzlich das Gutturale der Orksprache fehlte, hoffte aber Inständig, dass sie es nicht als Beleidigung auffassen würde.

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    Waldläufer Avatar von Jacques Percheval
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jacques Percheval ist offline
    Jacques Faust schloss sich um den Griff der Keule, die Val ihm in die Hand gedrückt hatte. Miks Keule. Wenn das keine ausgleichende Gerechtigkeit war…
    Er erhob sich langsam und ging zu dem wimmernd auf dem Boden liegenden Gossenschläger. Mik sah mit schmerzverzerrtem Gesicht zu ihm hoch und hob flehentlich eine Hand.
    „Bitte…“, presste der Schläger hervor, als Jacques die Keule hob. Jacques hielt inne. Was hatte Griffin ihm gesagt, an diesem einen Abend, kurz nach dem Überfall durch die Straßenräuber? Jemanden zu töten geht schnell. Aber sei dir verdammt nochmal der Verantwortung bewusst, wenn du jemanden tötest!
    Mik war außer Gefecht gesetzt. Er würde sie nicht mehr aufhalten. Hatte er also wirklich das Recht, ihn zu töten? Dann aber kamen Jacques weitere Bilder in den Kopf. Die Erinnerung daran, wie Mik einen der Straßenräuber zu Brei geprügelt hatte, offensichtlich mit voller Absicht, ohne ihn dabei zu töten, nur um ihn möglichst lange leiden zu lassen. Und wie er dabei gesungen hatte. Die Erinnerung an Miks Absichten Val gegenüber… Jacques wollte sich nicht im Entferntesten ausmalen, was der Drecksack mit dem Mädchen angestellt hätte. Und das waren nur die Taten Miks, von denen er wusste. Wie viele Menschen hatte dieses Monster auf dem Gewissen, wie viele Frauen vergewaltigt? Wie viel Leid und Unglück in seinem viel zu langen Dasein über die Welt gebracht?
    Hatte er das Recht, Mik zu töten?
    Ja.
    Ja, er hatte sogar die Pflicht, Mik zu töten! Durch seine Taten hatte Mik sich selbst verdammt. Er würde nur derjenige sein, der das Urteil vollstreckte.
    Derjenige, der der Gerechtigkeit genüge tat.

    Jacques‘ Gesichtszüge verhärteten sich.
    „Möge Innos dir vergeben…“ Er stieß Miks flehend ausgestreckte Hand bei Seite. „Ich kann es nicht!“
    Die schwere Keule fuhr auf den Kopf des Verbrechers nieder. Mehr als einen Schlag brauchte es nicht. Miks Schädel platzte wie eine überreife Melone, Blut und Hirnmasse spritzten in alle Richtungen. Eines der Augen des Schlägers sprang aus der Höhle und rollte über den Boden, bis es an Jacques‘ Fußspitze stieß und dort liegen blieb.

    Jacques wandte sich voller Ekel ab und schlug eine Hand vor den Mund. Bei Innos… Ob er sich je daran gewöhnen würde? Sein Blick fiel auf die Keule in seiner Hand. Miks brutales, grobschlächtiges Mordwerkzeug. Ein einfacher, eisenbeschlagener Holzknüppel, an dem nun Blut, Knochensplitter und graue Hirnmasse klebten. Sein erster Reflex sagte ihm, das widerliche Ding von sich zu schleudern, aber er tat es nicht. Stattdessen schob er die Waffe in seinen Gürtel – warum, wusste er nicht genau zu sagen, aber es war mehr als nur die Tatsache, dass er eine Waffe gerade gut brauchen konnte, angesichts dessen, dass im Lager noch immer ein brutaler Kampf zwischen Orks und Verbrechern tobte, also zwei Parteien, die ihnen beide nicht freundlich gesonnen waren.

    Er atmete tief durch und sah sich um. Val saß zusammengesunken auf dem Boden und sah ihn mit großen Augen an, aber es wirkte, als würde sie einfach durch ihn hindurch starren. Scheinbar war es selbst für sie, die zuletzt so kalt und gefasst gewirkt hatte, am Ende zu viel geworden. Jacques versuchte, ein aufmunterndes Lächeln zu Stande zu bringen, und nickte ihr zu.
    „Wir sind bald hier raus. Versprochen! Gib mir eine Sekunde…“
    Er ging zu dem toten Banditen mit dem Speer und bog nun endlich dessen Finger auf, um die Waffe an sich nehmen zu können. Miks Keule war ja gut und schön, aber für den Fall, dass er sich mit einem weiteren Entführer oder gar einem Ork anlegen musste, war ihm eine Waffe, mit der er den Gegner auf Abstand halten konnte, deutlich lieber. Anschließend hob er die noch immer apathisch dasitzende Val vom Boden auf.
    Wie leicht sie ist… wie zerbrechlich!
    Mit dem Mädchen auf den Armen lief er los in Richtung der Palisade. In Richtung Freiheit!

    Sie erreichten die Palisade ohne weitere Unterbrechungen. Niemand hatte sie bemerkt – bis jetzt. Der Schwierige Teil kam aber erst…
    Jacques setzte Val hinter einem Zelt ab und schlich selbst auf den verlassenen Wehrgang, von wo aus der die Lage besser überblicken konnte. Der Kampf zwischen den Orks und den Banditen tobte noch immer vor allem im Bereich hinter dem Tor, aber es sah mittlerweile ziemlich schlecht aus für die Verteidiger. Nur noch eine Handvoll von ihnen stand und versuchte, sich Rücken an Rücken zur Wehr zu setzen. Man musste kein militärisches Genie sein, um zu erkennen, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis die Orks sie niedermachen würden. Trotzdem hatte der Angriff auch unter den Orks einen Blutzoll gefordert – zwischen den Leichen der Banditen lagen auch immer wieder die reglosen Körper von Orkkriegern.
    Vor dem Tor allerdings spielte sich eine Szene ab, die Jacques völlig überraschte. Ein gleißender Feuerball rauschte über die felsige Ebene und schlug krachend in die Palisade ein, als der Ork, auf den er offensichtlich gezielt gewesen war, im letzten Moment zur Seite sprang. Jacques erkannte bewaffnete Männer, die sich zwischen der nahegelegenen Baumgruppe und der Ebene hin und her bewegten und sich schnelle, brutale Kämpfe mit vereinzelten Orks lieferten. Der Ork-Riese stand indessen im Tor und brüllte ihnen mit erhobener Axt offenbar eine Herausforderung entgegen.
    Ein weiteres Flammengeschoss, etwas kleiner als der Feuerball von eben, schlug in der Rüstung des Riesen ein, ohne allerdings einen erkennbaren Effekt zu haben. Jacques folgte der Flugbahn des Geschosses und entdeckte zwei Gestalten in roten Gewändern in der Nähe der Baumgruppe. Magier? Priester Innos‘?
    Sein Herz machte einen Sprung vor Freude. Er konnte sich zwar nicht erklären, wie es kam, dass Feuermagier plötzlich am Ort des Geschehens auftauchten, aber das bedeutete, dass die Bewaffneten, die sich vor dem Tor Kämpfe mit den Orks lieferten, offensichtlich keine Verstärkung der Banditen waren. Die Diener Innos‘ würden niemals mit derartigem Pack zusammenarbeiten!
    Und das wiederum bedeutete… sie waren gerettet!

    Geradezu glückselig kletterte er wieder von der Palisade und lief zurück zu dem Zelt, hinter dem Val auf ihn wartete. Fast hatte er das Mädchen erreicht, als plötzlich eine weitere Gestalt aus der anderen Richtung her auftauchte. Jacques und der andere Mann erstarrten, als sie sich gegenseitig sahen.
    Es war einer der Entführer – Vova!
    Jacques hob entschlossen den Speer und fletschte die Zähne.
    „Komm nur her, du…“, knurrte er, „Deinen Freund Mik hab‘ ich schon zur Hölle geschickt, du kannst ihm gleich Gesellschaft leisten!“
    Vova blieb stehen. Er wirkte ein wenig verunsichert und sah sich um, sein Blick wanderte von Jacques zu Val zu einem Punkt hinter Jacques – zur Palisade. Er hob beschwichtigend die Hände.
    „Ganz ruhig, Kumpel“, sagte er, „War nichts Persönliches, ja? Ich will euch nicht aufhalten. Also… Viel Glück!“
    Er zuckte mit den Schultern und sprintete plötzlich los. Jacques stürzte zu Val, um sie zu schützen, aber Vova wollte überhaupt nicht zu dem Mädchen. Ganz im Gegenteil, er machte einen möglichst großen Bogen um sie und ehe Jacques es sich versah, war ihr einstiger Entführer auch schon an ihnen vorbei. Mit einem eleganten Satz war er auf der Palisade, schwang sich darüber hinweg und war verschwunden. Jacques sah ihm hinterher.
    „Verdammt…“, murmelte er, „Aber dich erwische ich noch!“

    Jacques führte Val zur Palisade und deutete auf die beiden Feuermagier bei der Baumgruppe.
    „Siehst du sie? Priester Innos‘ – Lauf zu ihnen, sie werden dich schützen!“ Mit diesen Worten hob er sie über die angespitzten Pfähle und ließ sie vorsichtig auf der anderen Seite herunter. Unten angekommen sah Val fragend zu ihm hoch, aber Jacques zuckte nur entschuldigend mit den Schultern.
    „Griffin und Sunder… Ich muss sehen, was mit ihnen ist!“, erklärte er, „Ich hab es versprochen! Geh – wir sehen uns später!“
    Ohne auf eine Antwort des Mädchens zu warten, wandte er sich ab und lief wieder zurück ins Lager. Es fiel ihm schwer, sie jetzt allein zu lassen, sehr schwer… Was hätte er nicht darum gegeben, mit ihr zusammen zu dem kleinen Wäldchen zu laufen, wo die Rettung auf sie wartete, sich einfach mit ihr ins weiche Moos fallen zu lassen, sie festzuhalten und nie wieder loszulassen? Aber er hatte seinen Mitgefangenen geschworen, sie nicht im Stich zu lassen, und diesen Schwur würde er nicht brechen. Er hoffte nur, Val würde das verstehen…
    Mit wachsam erhobenem Speer in der Hand machte sich Jacques auf die Suche.

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    Abenteurer Avatar von Ska'ri
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    Ska’ri öffnete mühsam die Augen, als sie plötzlich wieder die Stimme des Tier-Morras neben sich hörte. Sie drehte sich auf die Seite und glotzte ihn verständnislos an. Er war doch gerade gegangen… wieso beim Schöpfer war er jetzt schon wieder da? Und dann reichte er ihr auch noch eine Flasche. Völlig überrumpelt griff sie danach, brachte sich vor Schmerzen stöhnend in eine zumindest annähernd sitzende Position und nahm ein paar kräftige Schlucke von dem starken Schnaps. Das Zeug schmeckte deutlich anders als das, was sie gewohnt war, aber gar nicht übel. Sie musste kurz husten, als der Alkohol sich seinen Weg ihre Kehle hinunter brannte, aber es tat gut.
    Derweil schlug der Morra vor, ihre Wunden zu verbinden. Ska’ri ließ die Flasche sinken und musterte ihn. Ihr Blickfeld war zwar etwas verschwommen, aber sie konnte trotzdem erkennen, dass er selbst recht zerbeult aussah. Kein Wunder, der Grauhaarige hatte ihm ordentlich zugesetzt. Wenn sie nicht…
    Plötzlich dämmerte es ihr. Wenn sie nicht dazwischengefunkt wäre, dann hätte der Grauhaarige ihn umgebracht. Sie hatte ihm das Leben gerettet. Auch wenn das nicht das Motiv ihres Eingreifens gewesen war, aber so war es. Und anschließend hatte er ihr Leben gerettet. Was für seltsame Wege das Schicksal doch manchmal ging!
    „Du bist… ein komischer Morra, Tier-Morra“, presste sie hervor und brachte ein schmerzverzerrtes, aber doch ehrliches Grinsen zu Stande. Sie reichte ihm die Schnapsflasche. Der Morra wirkte zunächst so, als wollte er sie an die Lippen setzen, hielt dann aber inne, verkorkte sie wieder und stellte sie hinter sich, wo er sie nicht sehen konnte.
    „Keine… Siegesfeier?“, witzelte Ska’ri, „Auch gut, mehr… für mich! Du solltest jetzt… aber besser verschwinden. Chror… das ist… der da“, sie deutete auf den Riesen, der brüllend im Tor stand, „Wenn der dich in die Finger kriegt… oder mein Bruder…“
    Krul – wo steckte der überhaupt? Sie sah sich unsicher um, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Hoffentlich ging es ihm gut…
    „Was… schaust du so?“, wandte sie sich wieder an den Morra, der sie mit besorgtem Blick musterte, „Ich komm schon… klar! Bin ich… bisher auch immer.“ Sie wedelte mit der Hand, als wollte sie eine lästige Fliege verscheuchen, und nahm das Verbandszeug an sich, das der Morra gebracht hatte. „Und… danke nochmal, komischer Morra… Tier-Morra. Ich weiß nicht, wieso du… Aber…“ Sie zuckte etwas ratlos mit den Schultern und lächelte. „Egal. Sieh zu, dass… du deinen Kopf behältst, ja?“

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Je näher die Roten Adler der Palisade kamen, umso übersichtlicher wurde die Lage, die Reihen der Banditen sowie der Orks, hatten sich merklich gelichtet, zumindest in dem Bereich, den man von außen überblicken konnte. Der Hüne ging aber davon aus, das der Kampf hauptsächlich in Tornähe statt fand, dieser Logik folgend, sollten sich im hinteren Teils des kleinen Fort wohl keine weiteren Gegner mehr befinden, zumindest keine ernstzunehmenden. In dem zerstörten Tor stand in majestätischer Pose, dieser riesige Eliteork, kampfbereit, mit einer ziemlich mächtigen Zweihandaxt in seinen Pranken. Von diesem Ding sollte man sich besser nicht treffen lassen, speicherte der Hünen im Hinterkopf ab. Etwas weiter vor ihm, standen seitlich versetzt zwei normal gewachsene Orks, auch sie wirkten kampfbereit, aber rührten sich ebenso wenig wie ihr Häuptling, von der Stelle. „Die warten auf uns“ flüsterte Ulrich seinem Kameraden zu, „ich denke wir sollten erst die Kleinen aus dem Weg räumen, bevor wir uns mit dem großen Burschen anlegen.“

    Der Kommandant winkte per Handzeichen die Gruppenführer zu sich, „kurze Lagebesprechung, Cenfar, Sarit, Felia und Samira schleichen sich möglichst ungesehen an den linken Ork heran, Harras, Jörg, Bertram und Luthger kümmern sich um den anderen Ork. Sobald die Teams den Angriff starten, werden Jon und ich die Einladung des Häuptlings annehmen und uns mit ihm beschäftigen. Nachdem die Teams ihre Ziele ausgeschaltet haben rücken sie selbstständig vor und sorgen in dem Fort für Ordnung. Sobald das Lager unter Kontrolle ist besetzen die Schützen die Palisade und unterstützen mich im Kampf gegen den Häuptling..., alles verstanden?“, die Männer nickten. Der Kommandant traute seine Augen nicht, als plötzlich ein Pferd in vollem Galopp aus dem Fort, in Richtung der Roten Adler stürmte. Der Gaul zog einen Menschen hinter sich her, vermutlich ließ der Reiter sich abwerfen, schlussfolgerte der Hüne. Er überlegte kurz Pferd und den unglücklichen Reiter anzuhalten, beließ es dann aber bei der Überlegung. Er hatte wahrlich wichtigeres zu tun, als irgendwelchen unfähigen Reitern zu helfen, es galt vielmehr diese Einlage des Unglücksraben, zu einem Vorteil zu nutzen. Der Kommandant gab mit einem Handzeichen den Teams, die Order sich in Bewegung zu setzten, er selbst bereitete sich innerlich auf einen schweren Kampf gegen den Eliteork vor.

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    Kämpfer Avatar von Felia
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    Felia war ziemlich froh über die kleine Unterbrechung des Kampfes. Das kontinuierliche Wirken der Zauber in Verbindung mit den ständigen Positionswechseln machten der Adlata sichtlich zu schaffen. Ihre Robe war durchgeschwitzt und ihre Haare klebten strähnig und vermutlich wenig ansehnlich an ihrem Gesicht. Ihre pausbäckige Freundin wirkte unverschämterweise trotz der größeren Flammengeschosse durchaus noch frisch. Eine Tatsache, die der Bardin übler mitspielte, als ihr lieb war. Sie fühlte sich an die ersten Wochen im Orden zurückerinnert, als Samira mit einer grauenvollen Leichtigkeit Zauber geübt hatte, für die Felia mehrere Tage des intensiven Trainings benötigt hatte. Sie erinnerte sich leider nur zu gut daran, wie sie jede freie Minute damit zugebracht hatte, die ihr von Meister Lopadas aufgetragenen Übungen durchzuführen, nur um irgendwie zu der Schwarzhaarigen aufzuschließen.
    Felia nahm sich fest vor nach ihrer Rückkehr nach Thorniara die bisherigen Bemühungen zum Ausbau ihrer magischen Fähigkeiten weiter voranzutreiben. Sie hatte sich zwar stets damit gerühmt, dass der Prior selbst für ihre magische Ausbildung zuständig gewesen war, da dieser aber zugegeben schon seit geraumer Zeit nicht mehr vor Ort gewesen war, erschien die Fortsetzung dieser Ausbildung eher unwahrscheinlich.

    Vorerst aber musste sie sich vorerst der körperlichen und mentalen Erschöpfung zum Trotz um diesen Angriff hier kümmern. Die Befehle des Kommandanten waren klar. Cenfar und Sarit wurden den beiden magiebegabten Damen vorerst als Unterstützung zur Seite gestellt. Von Ersterem hatte Felia noch nicht sonderlich viel mitbekommen. Er war ein klassischer, grobschlächtiger, ein bisschen zu groß und breit geratener Bursche mit arg vernarbtem Gesicht, der nicht sonderlich viel redete. Während der gesamten Zeit hatte der Mann vermutlich weniger als zwei Dutzend Sätze gesprochen. Sarit war dahingehend schon redefreudiger, insbesondere im Vergleich zu den anderen Mitgliedern von Ulrichs Trupp. Insgesamt aber auch noch weit davon entfernt, eine Plaudertasche zu sein.

    Erwartungsgemäß fiel die Reaktion auch eher wortkarg aus. Die beiden Männer brauchten keine große Absprache. Sarit zückte seinen Bogen und verschwand im Unterholz, während Cenfar sein Schwert zückte und in einem leichten Schlenker seitlich an der Palisade entlanghuschte. In dem Moment, in welchem er zum Streich ausholte, bohrte sich ein Pfeil tief in das Fleisch des Orks, der kurz darauf von einem Schwertstreich getroffen wurde. Die beiden folgenden Feuergeschosse trafen ebenfalls ihr Ziel, waren angesichts des zweiten Pfeils und dem erneut zuschlagenden Cenfar aber vermutlich gar nicht mehr nötig gewesen. Beinahe im selben Augenblick, als der anvisierte Ork leblos zusammensackte, fiel auch der zweite der beiden Orks am Tor. Ulrich und Jon schritten an den neuerlich verstorbenen Orks vorbei und starteten ihrerseits mit dem Angriff auf den merkwürdig erfreut dreinblickenden Schwarzork, der ihnen mit erhobener Waffe bereits entgegen getreten war.

    Felia und Samira wollten es den Kämpfern gerade gleich tun und ebenfalls in das Innere der Befestigungsanlage vorrücken, als der Adlata ein großgewachsener Blondschopf auffiel, der angestrengt ein Mädchen über die Befestigungsanlage wuchtete und anschließend in ihre Richtung gestikulierte.
    »Samira, folge mir. Sarit, hilf du ruhig den anderen!« Der Mann setzte sich wortlos in Bewegung, den Bogen noch immer fest im Griff und einen Pfeil im Anschlag. Samira folgte wie befohlen. Wenigstens hatte die Schwarzhaarige trotz der inakzeptablen Beherrschung von Zaubern, die Felia selbst noch nicht beherrschte, nicht vergessen, wer hier den Ton angab.

    Als sie sich dem jungen Mädchen näherten verschwand jegliche Sorge der Bardin, sie könne eine Gefahr darstellen. Nicht nur, dass sie offenbar ganz und gar neben sich zu stehen schien. Sie war - das musste die Bardin neidlos anerkennen - auch nicht unbedingt hässlich anzusehen und damit eindeutig nicht Teil von Trilos Trupp. Eine gutaussehende Frau, das wusste Felia selbst am besten, hatte es schlicht nicht nötig, die Drecksarbeit für einen menschlichen Abschaum wie Trilo zu erledigen und Teil seiner Verbrecherbande zu werden. Der Äußeren Kleidung nach zu Urteilen war sie vermutlich trotz oder gerade wegen ihres Alters von Trilos Bande für die verschiedensten unaussprechlichen Dinge genutzt worden. Innerlich flehte sie ihren Gott Innos an, er möge Trilos Leben verschonen, damit Felia selbst diesem menschgewordenen Stück Orkscheiße das Leben zur Hölle machen konnte.
    »Geht es dir gut? Du bist jetzt in Sicherheit!« Die Adlata kniete sich neben das noch immer abwesend wirkende Mädchen, das nur langsam die Situation zu realisieren schien. Ob sie unter Schock stand? »Mein Name ist Felia, ich bin Adlata im Oden Innos'.« Sie deutete auf Samira, die besorgt aber ein wenig trottelig neben ihr stand und nicht so recht wusste, was sie tun sollte. »Und das ist Samira.« Sie bedeutete ihrer Ordensschwester, wortlos, sie zu unterstützen und das Mädchen aufzurichten. »Komm - wir bringen dich von hier weg, meine Liebe.«

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