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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Auf der Suche nach den Vermissten

    Sie folgten dem steinigen Weg, der sich regelrecht durch eine Felsenlandschaft schlängelte, noch nicht lange, als plötzlich irgendetwas zu hören war. „Psst“ zischte der Kommandant, der Suchtrupp hielt auf der Stelle an, nun waren die seltsamen Geräuschen besser zu hören. In Ulrichs Ohren klang das Gehörte nach Gequieke von Schweinen, aber das ergab angesichts der Gegend, in der sie sich befanden, nicht wirklich Sinn. Der Kommandant winkte Harras zu sich heran, „weißt du was wir da hören?“, „Goblins..., viele Goblins“, meinte der Jäger. „Sie scheinen sehr aufgeregt zu sein, die machen sonst nicht solchen Lärm“ schlussfolgerte Harras mit nüchternem Sachverstand. „Aha“ murmelte der Kommandant, „du weißt nicht zufällig warum“, „nein, meine hellseherischen Talente habe ich noch nicht entdeckt“, scherzte der Jäger, „lass uns einfach nachschauen“ fügte er ernsthaft hinzu. Der Kommandant nickte zustimmend, der Suchtrupp setzte sich wieder in Bewegung, aber nun mit eiligen Schritten und kampfbereit.

    Je näher sie dem, was auch immer sie vorfinden würden, näher kamen. umso mehr bestätigte sich die Annahme von Harras, das Gekreische stammte eindeutig von Goblins. Außern dem Gezeter war ab und an noch etwas anderes zu hören, dumpfe Schläge, das klang so als würde Jemand mit Holz auf Holz schlagen. Der Kommandant beschleunigte seine Schritte, als er sich einen Reim auf das Geklopfe machen konnte, „da wird gekämpft“ teilte er seinen Gedanken mit. Kurze Zeit später endete der Pfad in einem Bergkessel, Ulrich stoppte abrupt und verschaffte sich auf die Schnelle einem ersten Überblick. Ringsherum karge, glatte Felswände, bis auf ein paar Sträucher keine Vegetation, also keine Deckungsmöglichkeiten. Etwas weiter weg konnte man deutlich einen Höhleneingang erkennen, „den Eingang sollten wir im Auge behalten,,., Sarit, Harras, das übernehmt ihr“ wies Ulrich an. Anschließend lenkte der Kommandant seinen Blick mit voller Aufmerksamkeit, auf das lärmende Getümmel grüner Wichte, die sich offensichtlich um irgendetwas versammelt hatten. „Bei Innos“ murmelte Ulrich, er hatte noch nie so viele Goblins auf einem Haufen gesehen, sicherlich 6 Dutzend, vermutlich mehr, schätzte er grob.

    Der Suchtrupp schlich sich bis auf wenige Meter an das ungewöhnliche Schauspiel heran, dann wurde aus der dunklen Vorahnung, Gewissheit. Die Gobblins hatten Jacques und Sunder in die Enge getrieben, sicherlich auch die Mädchen, hoffte Ulrich zumindest, von denen war allerdings nichts zu sehen. „Das haben wir gleich“ knurrte Cenfar mit breitem Grinsen im Gesicht und brachte seine mächtige Streitaxt in Schwung. „Mach dich nicht lächerlich..., ich will hier kein Gemetzel veranstalten“ brummte der Kommandant. Goblins waren vom Wesen her feige und dazu noch grottenschlechte Kämpfer, deshalb sah Ulrich keinen Grund mit übertriebener Härte vorzugehen. „Ich denke das wir auch ohne Blutbad die Versammlung der Wichte auflösen können..., nicht wahr Bär?“, Cenfar nickte zögerlich, „wie du meinst, Sir“ maulte der Nordmann, Jon stimmte mit ebenfalls mit Kopfnicken zu. „Gut dann sind wir uns ja einig..., wir pflügen uns erst mal Seite an Seite von hinten durch die Reihen, dann sehen wir weiter“, auf ein Zeichen hin stürmten die drei kampferprobten Streiter los.

    Auch ohne Waffengewalt hinterließen die großgewachsenen Krieger mit Tritten und Faustschlägen eine Schneise der Verwüstung, Ein Goblin nach dem Anderen wurde unsanft zu Boden geschickt, am Ende waren es sicherlich 2 Dutzend, die im wahrsten Sinne des Wortes vom Schlag getroffen wurden. Cenfar, Jon und der Kommandant hatten sich ohne große Probleme zu den Vermissten vorgearbeitet, dabei war der Überraschungsmoment natürlich ein starker Verbündeter und stellten sich nun schützend davor. Die Goblins schienen derweil zu begreifen, das sich das Blatt zu ihren Ungunsten gewendet hatte und zogen sich eilig einige Schritte zurück, blieben dann allerdings stehen. Erst dachte der Kommandant, das die Wichte auf ihre verletzten Artgenossen warten würden, die sich, zum größten Teil kriechend, davon machten, doch dann schien es so, als würden sich die Goblins für einen Angriff bereit machen.

    „Das ist nicht euer Ernst“ knurrte der Kommandant , der sich kurzerhand den vor ihm liegenden, leblosen Goblin schnappte und im hohen Bogen durch die Luft, Richtung der scheinbar noch kampfeslustigen Wichte warf. Cenfar erkannte wohl den Sinn von Ulrichs Aktion, nämlich Einschüchterung des Gegners und tat es ihm gleich. Nur das der Hüne seinen leblosen Goblin regelrecht in Stücke riss und die Körperteile einzeln vor die Füße, der nun etwas verwirrt wirkenden Artgenossen, schmiss. „Das reicht“ knurrte Ulrich ärgerlich, als Cenfar sich nach dem nächsten toten Goblin bückte, wenn der Nordmann einmal im Kampfrausch war, kannte der meist kein Maß mehr, da musste man den hitzigen Krieger auch schon mal bremsen.

    Die Wichte tuschelten aufgeregt miteinander, jedenfalls konnte man den Eindruck haben das sie sich unterhielten, dann wagte sich plötzlich ein etwas kräftigerer Goblin einige Schritte vor. Er machte ein paar Drohgebärden mit seinem kleinen rostigen Schwert, grunzte irgendetwas unverständliches, möglicherweise Schimpfworte, dann drehte er sich plötzlich um und ging wieder zu seinen Artgenossen. Der kräftige Goblin, vermutlich der Anführer, hob erneut sein Schwert in die Luft und gab so wohl den Befehl zum Rückzug, jedenfalls rannten die Wichte wie auf Kommando in Richtung Höhleneingang los und waren nur wenig später nicht mehr zu sehen. „So und nun nichts wie weg hier“ brummte der Kommandant, „unterhalten können wir uns später..., und das werden wir..., ganz sicher sogar"...

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    Provinzheld Avatar von Sunder
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    Sunder ist offline
    Die Erleichterung war groß, als mit einem Mal, Ulrich, Jon und Cenfar auftauchten, zumindest bei dem alten Seemann, der schon ernsthaft daran gezweifelt hatte, das ihm das Schicksal jemals wieder hold gesonnen sein würde. Schwer atmend, auf dem letzten Loch pfeifend kam wohl eher hin, lehnte Sunder sich mit dem Rücken an eine Felswand und schaute sich um. Jacques, Agnes und Nele schien es soweit gut zu gehen, stellte Sunder erstaunlich emotionslos fest, sogar zum freuen fehlte ihm die Kraft. Er war völlig ausgelaugt, konnte sich kaum auf den Beinen halten, er hatte wirklich alles gegeben was sein Körper hergab. Als nächstes wäre er wahrscheinlich einfach aus den Latschen gekippt, die Rettung in letzter Sekunde bewahrte ihn vor dieser Peinlichkeit, dafür empfand der Seebär so was wie Dankbarkeit, warum auch immer. Wäre er ein gläubiger Mensch, wäre das wohl der richtige Zeitpunkt um den Göttern zu danken, aber der alte Seemann hatte es nicht so mit dem Beten. Immerhin hielt er es in diesem Augenblick für möglich, das göttliche Fügung im Spiel war, die dafür sorgte, das dieses Desaster hier, nicht das Ende bedeutete.

    Ungläubig beobachtete Sunder, während er versuchte wieder zu Atem zu kommen, was Ulrich und seine Männer machten, nachdem sie sich zu Ihnen durchgeschlagen hatten. Eigentlich taten sich nichts, sie standen nur da und beobachteten die Goblins, die sich, nach den Prügeln die sie kassiert hatten, auf Abstand gingen. Der alte Seemann kam sich für den Moment erbärmlich vor, er haderte damit, das es ihm nicht gelungen war, die Zwerge so zu beeindrucken, sah ja eigentlich ganz einfach aus. Wenig später kam es ihm aber in den Sinn, das es völliger Blödsinn war sich einen Vorwurf zu machen, schließlich war er kein guter Kämpfer. Vielleicht noch nicht mal ein Kämpfer, wenn ihn jemand mit diesen hünenhaften Kriegern vergleichen würde, die nicht mal Waffen brauchten um die Situation hier in den Griff zu bekommen. Das wäre allerdings auch ziemlich unfair dies zu tun, denn Ulrich, Jon und Cenfar waren nun mal furchteinflößende Kämpfer, die zu gnadenlosen Tötungsmaschinen mutieren können, wenn es drauf ankäme, und er eben nicht, Punkt. Denen könnte wohl Niemand das Wasser reichen, ein Sunder schon gar nicht, es gab also keinen Grund sich schlecht zu fühlen, redete er sich ein, um seinen Selbstzweifeln etwas entgegenzusetzen.

    Nachdem die Goblins mit einer ungewöhnlichen Taktik, darauf wäre der Seebär nie gekommen, in die Flucht geschlagen wurden, gab der Kommandant kurz und knapp den Befehl zum Aufbruch. Keine Begrüßung, keine Nachfragen wie es den Geretteten ging, das kam Sunder merkwürdig vor, ihn beschlich das ungute Gefühl, das sie zwar gerettet waren, das aber noch nicht alles überstanden war. Er verdrängte dieses Gefühl gleich wieder, er hatte einfach keine Lust sich einen Kopf darum zu machen, sondern konzentrierte sich darauf einen Fuß vor den anderen zu setzten. Das war schon schwer genug, ihm taten sämtliche Knochen weh, diese kleinen Drecksviecher hatten ihm ordentlich zugesetzt. Von Zwergen verprügelt worden, welch eine Schmach, diese Geschichte würde er wohl Niemanden erzählen wollen der nicht dabei war, stattdessen würde er lieber versuchen das Ganze zu verdrängen und einfach so tun als wäre das nie geschehen, ein guter Plan.

    Nach einem kurzen Fußmarsch endete die schmale Felsenschlucht, dort wartete der Rest der Truppe, Agnes bekam vom Kommandanten die Anweisung Gertrud davon zu überzeugen sich und ihre Schwester zu tragen. Was auch gelang, die beiden Mädchen hatten nun das Privileg die Reise auf einem Pferd fortzusetzen, für einen Moment beneidete Sunder sie darum. „Bertram, Harras, Jörg, ihr haltet hier noch die Stellung bis wir genug Vorsprung haben, ich möchte mich ungern noch einmal mit den Wichten herumärgern müssen. Plagegeister die mir gehörig auf die Neven gehen habe ich ja schon genug in meiner Truppe, nicht wahr, Jacques..., Sunder..., Agnes..., Nele“ knurrte der Kommandant übellaunig. „Ansonsten wie besprochen, wir nehmen am Feldräuberhügel die Spur von den vermissten Pferden auf..., Abmarsch.“ brummte Ulrich und stapfte los.

    „Oha, da hat aber einer janz schlechte Laune“ murmelte Sunder vor sich hin, „hoffentlisch beruhigt der sisch wieder.“ Der alte Seemann wusste aus Erfahrung das mit einem schlechtgelaunten Kommandanten nicht gut Kirschen essen war, deshalb hielt er respektvollen Abstand zu Ulrich um ihn nicht versehentlich zu provozieren. Er hatte auch so schon genug Probleme, da musste er nicht auch noch den Zorn des Kommandanten zu spüren bekommen...

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    Waldläufer Avatar von Jacques Percheval
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    Jacques Percheval ist offline
    „Ich hoffe nur, er macht uns nicht einen Kopf kürzer – wäre schade um die schöne Geschichte, die wir zu erzählen haben!“ Jacques versuchte, aufmunternd zu klingen, aber wenn er an Ulrichs Reaktion dachte, als er bei der Unterhaltung mit der Bäuerin dazwischen gequatscht hatte, war er sich nicht ganz so sicher, ob er hier wirklich nur einen Scherz machte. Jedenfalls hielt er es für eine gute Idee, erst einmal an Sunders Seite zu bleiben … mit gehörigem Abstand zum Kommandanten.

    Erschöpft schleppten sich die beiden Rekruten am Ende der Truppe voran. Jetzt, wo der Adrenalinrausch des Kampfes abgeklungen war, fühlte Jacques jede Faser seines Körpers. Muskeln schmerzten, von denen er bisher noch nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierten, und seine Hellebarde schien drei Zentner zu wiegen. Er musste sich zwingen, die Waffe anständig zu tragen und nicht einfach hinter sich her zu schleifen. Und auch die Treffer, die er während des Kampfes hatte einstecken müssen, machten sich bemerkbar – keiner von ihnen war für sich genommen sonderlich schlimm gewesen, aber er würde etliche blaue Flecken davontragen und in den kommenden Tagen wahrscheinlich auf keiner Seite sonderlich angenehm liegen können. Ungeachtet dessen hätte er auf der Stelle einschlafen können …

    Ulrich hatte aber ganz offensichtlich nicht die Absicht, den eigenwilligen Abenteurern die Wohltat einer Erholungspause zu gönnen. Die Sonne stand kaum über dem Horizont und die Luft war noch klamm von der Kälte der Nacht, aber er hatte die Späher seiner Truppe bereits wieder angewiesen, nach den vermissten Pferden zu suchen. Harras, mit seinem scheinbar unfehlbaren Blick für Spuren, war auch bald fündig geworden und führte sie von dem Platz ihres Kampfes mit den Feldräubern aus weiter in Richtung Norden. Am Horizont erhob sich majestätisch das Weißaugengebirge, dessen Gipfel in den tiefhängenden Wolken verschwanden. Jacques hoffte nur, dass sie nicht bis ins Gebirge würden marschieren müssen, um die Pferde wieder einzufangen …

    Zum Glück erwies sich diese Befürchtung bald als unbegründet. Als er eine Hügelkuppe erreicht hatte, hob Harras die Hand zum Zeichen, dass die Gruppe stehen bleiben sollte.
    „Da sind sie!“, rief er halblaut und deutete nach vorn, „Am Fuß des Hügels stehen sie und grasen. Sie scheinen entspannt zu sein und unverletzt.“
    Jacques sah, wie die kleine Nele voller Erleichterung aufatmete. Dem Kind musste wirklich viel an den Pferden liegen.
    „Okay, lasst uns das machen“, schlug Agnes vor und sprang vom Sattel, bevor sie Nele ebenfalls herunterhob, „Nicht, dass ihr sie verschreckt und wir ihnen noch drei Tage lang hinterherlaufen dürfen.“
    Ulrich brummte etwas, das wohl Zustimmung sein sollte (schaute dabei aber nach wie vor finster drein), woraufhin die beiden Mädchen mit ihrer Stute Gertrud im Schlepptau langsam den Hügel hinuntergingen. Die Männer warteten inzwischen auf der Kuppe und beobachteten das Geschehen.

    Die beiden Pferde wurden kurz unruhig, als sie Agnes und Nele bemerkten, so dass Jacques schon befürchtete, sie würden gleich Fersengeld geben und die Jagd würde sich noch über wer wusste wie viele Meilen hinziehen. Aber dann erkannten die Tiere wohl, um wen es sich bei den Neuankömmlingen handelte. Sie blieben stehen und Onkel Tom, der Hengst, stieß ein langgezogenes Wiehern aus. Eine Begrüßung? Oder war es einfach nur der Duft der rossigen Stute, der ihn dazu veranlasste, den Mädchen die letzten Meter sogar entgegenzukommen?
    Am Ende wusste diese Frage wohl nur Onkel Tom selbst zu beantworten. Wichtig war nur, dass Agnes ihm und Marie, der Stute, die mit ihm zusammen durchgebrannt war, in Ruhe das Geschirr anlegen konnte. Nele, überglücklich, ließ es sich nicht nehmen, auf dem prachtvollen Hengst zurückzureiten. Dass er nicht einmal gesattelt war, störte das kleine Mädchen offenbar nicht im Geringsten.
    „Das hätten wir“, verkündete Agnes, als sie mit den drei Pferden im Schlepptau wieder zu den wartenden Soldaten aufschloss. Die Erleichterung war ihrer Stimme deutlich anzuhören. „Und jetzt, nichts wie nach Hause, oder?“

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    Abenteurer Avatar von Mina Argon
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    Auf dem Hof des Pferdezüchters

    Es war immer wieder erschreckend anzusehen, was die Natur so anrichten konnte. Entweder durch langsamen, schleichenden Verfall, oder durch größere Katastrophen, wie sie hier eine auf dem Hof stattgefunden hat. Durch die Arbeit des Ordens und der hier Ansässigen war bereits viel aufgeräumt worden und man hatte sogar schon mit ersten Wiederaufbauarbeiten beginnen können. Dadurch konnte Mina bei ihrer Ankunft die wirklichen Ausmaße des Unwetters nur erahnen, die hier stattgefunden hatten. Mehr als genug zu tun gab es leider noch immer und wie es sich herausstellte, kam die Schmiedin gerade zur Rechten Zeit damit die Arbeiten am Stall relativ ungehindert fortgeführt werden konnten.
    Glücklicherweise hatte sie in ihrer Voraussicht einen guten Satz an Nägeln mitgebracht, die die Leute für den Anfang verwenden konnten. Allerdings sah es so aus, als ob diese bei weitem nicht reichen würden. Insbesondere nicht, wenn die Bauern und Soldaten das wertvolle Gut nach eigenem Gutdünken in ihrer Dilettanz hier und dort in den Stall hämmerten. Ein richtiger Zimmermann hätte die Nägel mit Sicherheit effizienter verwenden können. Andererseits würde ihr so die Arbeit vorerst nicht ausgehen und da der Orden für das Material aufkam, konnte der Schmiedin das im Prinzip auch egal sein.

    "Das sieht doch ganz gut aus!", wertschätzte Mina ihre eigene Arbeit, nachdem sie mit ein paar Hammerschlägen ein weiteres Scharnier zurecht geformt hatte. Ihr Werkzeug beiseite legend, betrachtete sie das Metallstück etwas genauer und prüfte noch einmal, ob das Scharnier auch wirklich gerade auf und zu ging. Unter Umständen musste sie noch ein paar Feinheiten justieren, sobald alles am großen Tor angebracht war. Je nachdem wie professionell die freiwilligen Handwerker ihre Werkstücke verbauten.
    Sich den Schweiß von der Stirn wischend, schaute sie hinüber zum Stall und nahm dann einen großen Schluck aus der Bierflasche. Ihre Feldschmiede hatte sie nahe genug am Stall aufgebaut, um ohne lange Laufwege für Nachschub an Nägeln sorgen zu können, und um die Scharniere bei Bedarf nachbearbeiten zu können. Allerdings stand sie auch nicht zu nah dran, um die stehten Arbeiten nicht zu behindern. Mit einem tiefen Seufzer machte sie sich dann wieder an die Arbeit und begann noch mehr Nägel herzustellen. Die wohl eintönigste Arbeit, die man als Schmied so ausführen musste.

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    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Auf dem Hof des Pferdezüchters

    DraconiZ verengte seine Augen zu Schlitzen als er einige Männer, die wie ein zusammengewürfelter Haufen von Söldnern aussahen von seiner höher gelegenen Position aus erkennen konnte. Es war früher Morgen und kaum ein Lichtstrahl gab die Sicht frei auf die Arbeiten an einem alten Pferdehof. Der erste Gedanke der dem Streiter durch den Kopf ging war, dass es wohl ein Unwetter gegeben haben musste und dass der Hof durch die Hand Adanos’ verwüstet worden war. Genau zu sagen war es jedoch nicht. Der Assassine nutzte die noch vorhandene Dunkelheit und ihren Schutz dazu sich weiter zu nähern. Eine Frau in recht jungen Jahren befleißigte sich daran die Scharniere einer Tür wieder instand zu setzen. Glattes kastanienfarbenes Haar. Kantige Gesichtszüge. Von der Arbeit mit Schmutz verziertes recht hübsches Gesicht. Ob Sie auch zu der Schar Söldner gehörte? Sie schaute zum Stall hinüber und nahm einen großen Schluck aus einer Bierflasche. Scheinbar keine Dame von edlem Stand. Eher eine mehr rustikal veranlagte Frau. Der Klingenmeister schaute sich weiter um. Noch einmal versicherte er sich, dass die Dunkelheit ihn wie ein Schild schützte.

    Dann zuckte es wie ein Blitz durch seinen Körper, als sich eine piepsende Stimme an ihn richtete. »Ihr seht sehr hungrig und verloren aus Herr«. Ein kleines Mädchen in recht jungen Jahren schaute neugierig zu ihm hinauf. »Erm«, machte der ehemalige Paladin und versuchte seine Fassung wiederzuerlangen, was ihm sichtbar Mühe bereitete. Wie hatte er Sie übersehen können? Waren seine Sinne so trüb geworden? »Ja kann man so sagen«, presste er hervor. Das Mädchen schaute ihn kurz an, dann breitete sich ein Lächeln wie wohlige Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht auf. »Wir haben Hilfe bekommen«, sagte Sie stolz. »Und Mutter sagt jeder der hilft bekommt etwas zu Essen. Wäre doch toll, wenn ihr uns helft nicht?«. Scheinbar war die Kleine schon recht geschäftstüchtig. »Jaa«, zog DraconiZ das Wort lang und versuchte zunächst krampfhaft einen Ausweg zu finden. Schließlich kam er aber zu dem Schluss, dass es keine Notwendigkeit gab dem Auszuweichen. Der Familie und den angenommenen Söldnern etwas unter die Arme zu greifen würde ihm keine große Mühe bereiten. »In Ordnung«, gab er zurück. Die Kleine klatschte in die Hände. »Das freut mich sehr. Ich bin Nele und ich bin schon 6!«, meinte Sie als würde Sie dem Assassinen die Welt erklären wollen. Einen Moment wunderte sich der Streiter über die Vertrauensseeligkeit der Kleinen, aber seine abgetragene Rüstung und die Abwesenheit von sichtbarer Bewaffnung hatten wohl den Eindruck hinterlassen, dass DraconiZ keine Gefahr darstellt. Im Gegenteil schien er recht Hilfsbedürftig zu sein. Das war auch gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt. »Papa und unser Knecht wurden beim Sturm verletzt und müssen sich etwas länger ausruhen sagt Mama. Aber der Herr Innos hat euch geschickt um uns zu helfen!«, erklärte Sie. »Ja sicher«, dachte der Streiter säuerlich bei sich. »Innos hat mich geschickt um zu helfen«. So ging er neben der Kleinen her zu dem Bauernhof um ebenfalls Unterstützung zu leisten und etwas mehr über die Insel zu erfahren auf der er sich momentan zwangsweise befand. Auf ihrem Weg erklärte die Kleine ihm allerhand über die Gegend und das Unwetter, was ihr Haus nicht verschont hatte, sowie allerlei alltägliche Dinge die Kinder in diesem Alter zu beschäftigen pflegten. Der Klingenmeister hörte ihr aufmerksam zu und versuchte gleichzeitig unruhig die Umgebung im Auge zu behalten, was ihm aufgrund des Wortschwalls mehr schlecht als recht gelang.

    Ein Mann stattlicher Größe schritt selbstbewusst über den Platz und gab mit ruhiger, noch müder Stimme Befehle. Erst hatte der Assassine nur eine Ahnung. Dann Sicherheit. Schulterlange braune Haare. Harte Gesichtzüge und ein durchdringender Blick. »Ulrich«, durchfuhr die Gewissheit den Streiter. Unwillkürlich fasste er sich an die Kehle und spürte den Phantomdruck der Klinge die ihn hätte richten sollen. Hätte richten müssen. Doch Ulrich hatte ihn nicht gerichtet. Er hatte ihn in den Kerker in Thorniara werfen lassen, aus dem er durch die Schattenmimik entkommen war, um als Belohnung über ein Jahrzehnt in Finsternis zu verbringen. Sein ehemaliger Schüler hatte es nicht über das Herz gebracht. Sollte es jetzt beginnen wie es geendet hatte? Im endlosen Kreislauf des ewigen Konflikts? Vielleicht war es an der Zeit, dass die Dinge sich änderten. Nur wie? Wie ein Hoffnungsschimmer traf ein Lichtstrahl auf den Siegelring des Königs an der Hand von Ullrich. Er kannte diese Ringe noch aus seiner Zeit in Khorinis, als er als General den myrtanischen Truppen vorangestellt gewesen war. Vor all der Zeit. Ullrich schien es weit gebracht zu haben, wenn der König ihn mit solchen Vollmachten ausstattete. Der Ring sagte nicht weniger aus, als dass er in mancher Hinsicht mit des Königs Stimme sprechen konnte. Die Männer die hier versammelt waren schienen dem Anschein entgegen keine einfachen Söldner zu sein. So viel schien nun klar.

    Der Streiter wandte sein Gesicht weiterlaufend von dem Hünen ab und hoffte, dass die Änderung seiner Haarfarbe, sein höheres Alter und der Glaube an seinen Tod ihn vor einer Entdeckung und einem offenen Konflikt schützten. Wenn es Ullrichs Männer waren – und das schien sicher - und DraconiZ die Schattenmimik nicht nutzen konnte ohne zu riskieren in der Zwischenwelt gefangen zu werden, war ein Entkommen ausgeschlossen. Der Hüne schien so beschäftigt zu sein, dass der Assassine unbehelligt mit ins Haus gehen konnte. Seine Legitimation mit Nele schien ausreichend zu sein. Vorerst.
    Geändert von DraconiZ (10.02.2024 um 20:51 Uhr) Grund: Kinder würden niemals sagen ich bin erst 6.

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Auf dem Hof des Pfederzüchters

    „Immerhin hat sich der Aufwand gelohnt“ murmelte Ulrich vor sich hin, während er über den Hof schritt und nebenbei die Männer bei der Arbeit beobachtete. Er war erleichtert, das die Suche nach den weggelaufenen Pferden letztendlich erfolgreich war und das allen Widrigkeiten zum Trotz. Die Mission Pferdesuche, sinnierte der Kommandant, gestaltete sich wesentlich schwieriger als er vor Beginn dachte. Da hatte er tatsächlich nur im Sinn, Spuren verfolgen, Pferde einfangen, Mission erledigt, eine recht optimistische Sichtweise, musste er im nach hinein feststellen. Ein paar Orks jagen und zur Strecke bringen wäre sicherlich einfacher gewesen, bei dieser Vorstellung musste er innerlich grinsen, weil er genau das zwischendurch gedacht hatte. Gut das am Ende alles gut ausging, die Pferde waren wohlauf, Niemand wurde ernsthaft verletzt, es hätte wahrlich schlimmer kommen können, versuchte Ulrich die unglückselige Mission Pferdesuche positiv zu bewerten.

    Es hätte aber auch wesentlich besser laufen können, wusste er nur zu gut und das beschäftigte ihn, dummerweise. Es gelang ihm nicht, den Ärger über das was aus seiner Sicht alles schief gelaufen war, einfach beiseite zu schieben. Und obwohl Ulrich genau wusste das es keinen Sinn machte sich vorzustellen wie es im Idealfall hätte laufen können, sogar müssen, tat er es. Mit der Folge das sich der Kommandant nun gleichzeitig darüber ärgerte, zum einen das er dies tat und zum anderen das die Mission Pferdesuche nicht optimal gelaufen war, hatte sein Hirn nichts besseres zu tun? In solchen Momenten vermisste der Kommandant seine stoische Gelassenheit, die ihn vor solchem Unsinn bewahrte, wo war sie geblieben?, haderte Ulrich. Er war wohl doch noch nicht ganz der Alte und litt offensichtlich immer noch an den Folgen der schweren Kopfverletzung, musste er sich eingestehen, anders konnte Ulrich sich sein Verhalten nicht erklären. Aber er war auf gutem Wege, machte er sich selber Mut,.es war sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis zur vollen Genesung. Und bis dahin musste er sich eben auf seine inneren Stimme und sonstigen Sinne verlassen, wenigstens die ließen ihn nicht im Stich.

    Gerade wollte Ulrich auf die junge Frau zugehen um sich ihr vorzustellen, offensichtlich war sie eine Schmiedin, als Martha, die Gutsherrin zielstrebig auf ihn zuhielt. War die braunhaarige Handwerkerin etwa die Hilfe die Calan in Thorniara auftreiben sollte?, dachte der Kommandant unterdes, wo ist Calan? fragte er sich weiter, auf jeden Fall Fragen die es noch zu klären galt. Martha trug ein Tablett auf dem einige mit Wasser gefüllte Krüge standen, „bitte sehr werter Herr“ bot sie mit freundlicher Stimme Ulrich an, sich zu bedienen, er nahm das Angebot dankend an. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie dankbar ich euch bin, wie dankbar wir Alle sind, das Dank eurer Hilfe, die Welt für uns wieder rosiger aussieht“ sagte die Gutsherrin scheinbar von einer gewissen Leichtigkeit beflügelt. „Lass gut sein Weib, es war und ist es noch immer, für meine Männer und mich, eine Selbstverständlichkeit euch zu helfen, nichts weiter“ wiegelte der Kommandant ab, die Gutsherrin lächelte mild.

    „Wie ich sehe ist einer eurer Knechte wieder wohlauf“ lenkte Ulrich vom Thema ab, „wie geht es denn deinem Mann und dem anderen Knecht?“ Martha sah leicht verwirrt aus, „ich verstehe nicht recht, mein Mann und die Knechte müssen noch das Bett hüten. Bis die wieder auf die Beine kommen, wird noch einige Zeit vergehen. Wie kommt ihr darauf das einer meiner Knechte wohlauf ist?“ fragte die Gutsherrin schulterzuckend. „Hm“ brummte der Kommandant, „ich sah vorhin einen fremden Mann mit Nele in euer Haus gehen, ich ging davon aus, das er zu eurem Hof gehört.“ Martha schüttelte den Kopf, „nein, ganz sicher nicht, ich dachte der Mann gehört zu eurer Truppe, ich habe den noch nie zuvor gesehen“ sagte die Gutsherrin mit fester Überzeugung. „Seltsam“ murmelte Ulrich, ich kenne den Kerl ebenfalls nicht, ich denke ich sollte der Sache auf den Grund gehen.“

    Gesagt, getan, der Kommandant setzte sich unverzüglich in Bewegung und lenkte seine Schritte zielstrebig Richtung Wohnhaus der Familie. „Sunder, hör endlich auf nutzlos im Weg rumzustehen“ maulte Ulrich den alten Seemann an, der sich wohl vor der Arbeit drücken wollte, „mach deine Übungen, dann tust du wenigstens was sinnvolles“ knurrte er noch im vorbeigehen. Unterwegs gabelte Ulrich noch seinen Kamerad Jon auf, mit dem er dann kurz darauf das Haus der Familie betrat. Der Fremde saß in der Wohnstube auf einem Stuhl, die kleine Nele stand dicht daneben und quasselte dem ungebetenem Gast mit ihrer piepsigen Stimme die Ohren voll, auf den ersten Blick sah die Situation harmlos aus. „Nele, lässt du uns bitte allein“ sagte Ulrich freundlich aber bestimmend, dabei den kräftigen Burschen fest im Blick, für alle Fälle. Die Kleine merkte schnell das plötzlich dicke Luft im Haus war und zog ohne zu murren von dannen.

    „Wer bist du und was willst du hier“ fragte Ulrich ohne Umschweife den blauäugigen Eindringling, der zwar etwas nervös, aber nicht sonderlich beeindruckt wirkte. Der Kerl schien nicht bewaffnet zu sein, dennoch mahnte seine innere Stimme zur Vorsicht, der Kommandant umschloss mit der rechten Hand langsam den Knauf seines Einhänders. „Ich hoffe für dich du führst nichts schlechtes im Schilde, das würde dir nicht gut bekommen“ drohte Ulrich unverblümt „und nun rede“...

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    Auf dem Hof des Pferdezüchters

    Es gab eine Vielzahl von Möglichkeiten wie er auf die Worte antworten konnte. All jene schienen sich mit einmal Male in seinem Hirn zu manifestieren und um die Vorherrschaft zu kämpfen. Er dachte darüber nach aufzuspringen das Kris aus dem Versteck am linken Unterarm zu ziehen und Rache zu nehmen. Eine weitere Idee war sich im Stuhl zurücksinken zu lassen und Ulrich nur arrogant anzulächeln. Weiterhin wäre es möglich aus den zahlreichen Titeln zu schöpfen die DraconiZ über die Jahre besessen und wieder verloren hatte, um seine Überlegenheit zu symbolisieren. Er hatte auch die Idee zu dem Fenster zu hechten und zu entkommen. Dazu gesellte sich auch die Möglichkeit seinem alten Waffengefährten auf die Schulter zu klopfen und um Verzeihung zu bitten. Oder aber um Gnade zu flehen. Doch all diese Möglichkeiten verblassten als er die Hand wie in Trance ausstreckte um die Schatten zur Hilfe zu nehmen. Aus dieser Situation gab es kein Entkommen ohne die Schattenmimik. Ulrich musste ihn erkannt haben, musste wissen wer er war und verhöhnte ihn indem er ihn nach seinem Namen fragte. Eine andere Erklärung gab es nicht. Nicht in der Distanz in der Sie sich befanden. Nicht Auge in Auge. Eine andere Erklärung wollte nicht in die Welt des Assassinen passen. »Schattenmimik und damit unter Umständen eine weitere Zeit in Finsternis. Oder möglicherweise der Galgen«, hämmerten die Gedanken an seine Schädeldecke und schienen die Temperatur im Raum steigen zu lassen, die bis vor wenigen Augenblicken noch Herzlichkeit und Sicherheit vorgetäuscht zu haben schien.

    Der Streiter schien sich schon für die Schatten entschieden zu haben als ein einzelner Lichtstrahl auf den Siegelring des Paladins vor ihm fiel und ihn erhellte. Der Ring sah für ihn aus wie ein Tropfen aus purem goldenen Licht. Wie der Tropfen der seine Reise durch die Dunkelheit beendete. War es das was er gesucht hatte? Das war Wahnsinn. Ein Hirngespinst. Etwas wozu sein scharfer Verstand nur rebellieren konnte. Das Schicksal gab keinen Wink. Oder doch?

    Es war ihm nicht möglich der Chance auf eine andere Zukunft zu widerstehen. Er fühlte sich gezwungen zu bleiben. Hier in diesem Moment den Impuls zur Flucht zu unterdrücken. Er lies seine Hand sinken und starrte nervös in das Gesicht des ungeduldig wirkenden Ulrichs. »Lassen wir das«, meinte er abwinkend zu seinem einstigen Schüler. »Du weißt nur zu gut wer ich bin«. Er fasste sich wieder unwillkürlich an den Hals und schob den Stuhl schwer atmend hinter sich. Anschließend ging er zum Fenster um einen Blick nach draußen in das trübe Dämmerlicht zu werfen. »Ich bin nicht gekommen um dir zu schaden.«, meinte er leise und beschwichtigend. »Nicht um Irgendjemandem zu schaden«, ergänzte er langsam ob der Unvollkommenheit seiner Aussage. »Ehrlicherweise ist mir selbst nicht recht klar was das Schicksal für ein makabres Spiel mit mir spielt«, meinte er resigniert. Er seufzte. Sein Blick fiel wieder auf den goldenen Siegelring. »Du hast es weit gebracht in der myrtanischen Armee. Scheinbar vertraut der König dir«, meinte er und deutete auf den Ring.

    Eine Weile sagten Beide nichts und taxierten sich als würde der Kampf gleich doch noch entbrennen. Noch immer lag die Möglichkeit auf eine kriegerische Auseinandersetzung wie Blei auf dem Raum. »Nun was tun wir Ulrich?«, brach der Klingenmeister die Stille. »Kämpfen wir oder finden wir eine andere Lösung?«, einen Moment lang hielt er die Spannung aufrecht. Dann ergänzte er: »Ich habe keine Absicht zu kämpfen. Ich bin froh genug wieder unter den Lebenden zu wandeln.«
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    Auf dem Hof des Pfederzüchters

    „Dafür das du angeblich froh bist unter den Lebenden zu weilen, gehst du ziemlich sorglos mit deinen Überlebenschancen um, findest du nicht?“ knurrte Ulrich ärgerlich. „Ungefragtes Eindringen in fremde Häuser kann durchaus Konsequenzen haben, in seltenen Fällen sogar tödliche“ legte der Kommandant mehr aus Verlegenheit nach, als ernst gemeint. Er wusste nicht so recht was er von seinem Gegenüber halten sollte, falsch, er wusste nicht mal im Ansatz was er von dem Kerl halten sollte. Fest stand nach den ersten Eindrücken nur, das der Mann sich äußerst seltsam verhielt und es mit den wenigen Worten, die er von sich gab, schaffte, irgendetwas in Ulrich auszulösen, vielleicht sogar durcheinander zu bringen. Jon bemerkte wohl, das sein Kamerad mit der Situation nicht gut zurecht kam und beugte sich zu ihm, „er scheint dich zu kennen“ zischte er Ulrich ins Ohr, „frag dich ob das sein kann, ob dem wirklich so ist“, riet der Ritter.

    Woher sollte er einen Mann wie diesen kennen, fragte sich der Kommandant dann tatsächlich. Aus Tavernen in denen sich der Streiter Innos gerne mal das ein oder andere Paladiner genehmigte?, wohl kaum, das Bild wollte nicht passen, ebenso wenig passte die Vorstellung das es eine zufällige Begegnung gewesen sein könnte, schließlich hielt sich Ulrich bei flüchtigen Bekanntschaften stets äußerst bedeckt. Hatte der blauäugige Bursche etwa was mit den Rebellen zu tun?, das mysteriöse Auftreten von dem rätselhaftem Fremden würde gut zu dieser Annahme passen. Daran müsste er sich doch erinnern können, denn über die Zeit bei den Rebellen lag nicht mehr der Nebel des Vergessens, bedingt durch seine schwere Kopfverletzung, war der Kommandant sich fast sicher. Wieso glaubte der Kerl zu wissen, das Ulrich es im der Armee weit gebracht hatte?, so was würde man doch nur behaupten, wenn es denn wahr wäre, wenn man Jemand lange genug kennt um das beobachten zu können. Der Streiter Innos schaute den Fremden skeptisch an, „bist du etwa ein Soldat“ fragte er still..., gut möglich.

    An vieles aus seiner Zeit bei der Armee konnte sich der Kommandant nur vage erinnern und an manches beim besten Willen nicht. Manchmal schien es ihm so, als wären Dinge nie geschehen, obwohl er sie als verschwommene Bilder vor seinem geistigen Auge sah, so wie in diesem Augenblick. Der Streiter Innos sah sich in einer Wüste, unerträglich Hitze, überall lagen Leichen von Soldaten und andere Tote die er nicht erkennen konnte, Viele bewaffnete Männer stürmten auf ein großes Gebäude zu, Ulrich mittendrin und dann befand er sich plötzlich inmitten einer erbitterten Schlacht, warum auch immer, das ergab alles keinen Sinn. Zumindest nicht für den Kommandanten der in solchen Momenten davon ausging, das sein Hirn ihm etwas vorgaukelte, jedenfalls konnte er mit solchen Bildern rein gar nichts anfangen. „Ich bin des Kämpfens müde“ unterbrach Ulrich nach einer gefühlten Ewigkeit die angespannte Stille, „wegen mir müssen wir nicht kämpfen“ fügte er hinzu. Seine innere Stimme sagte ihm, das der Fremde ihm gegenüber nicht feindselig war, vertrauenerweckend allerdings auch nicht. Vielleicht ein wenig bemitleidenswert, in manchen Momenten wirkte der Kerl verzweifelt, vielleicht hatte er einiges in seinem Leben durchgemacht, woran er zu knabbern hatte?

    „Im übrigen treibe ich keine Spielchen mit dir, das ist nicht meine Art, ich mache lieber Nägel mit Köpfen.“ versuchte der Kommandant wieder zur Sache zu kommen. „Du behauptest das ich dich kennen würde, dem ist nicht so, das kann ich dir versichern, also was soll der Unsinn? Und was interessiert es dich das ich es bei der Armee weit gebracht habe?, und wieso weißt du überhaupt das ich bei der Armee bin?, meines Wissens nach sehe ich nicht unbedingt so aus.“ Der Streiter Innos hielt kurz inne und fixierte den Fremden mit festem Blick, „falls du mich wieder erwartend doch kennen solltest, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt mit der Sprache herauszurücken – ich kann mich jedenfalls nicht an dich erinnern.“ Der Kommandant nickte Jon zu, „sag es ihm“, der Kamerad erklärte mit knappen Worten, das Ulrich im Kampf schwer verletzt wurde und seitdem viele seiner Erinnerungen im Verborgenen schlummern. „Wenn aus dieser Begegnung irgendetwas positives herumkommen soll, so liegt es an dir den ersten Schritt zu tun. also wer bist du und was willst du hier“ stellte Ulrich die Anfangsfragen. „Ich hab keine Lust dir alles aus der Nase zu ziehen, am besten sagst du gleich die Wahrheit – tu es oder lass es, das ist deine Entscheidung.“ Der Kommandant deute mit einer ausladenden Handbewegung zur Haustür an, der er den Fremden jederzeit gehen lassen würde, wenn dies sein Wunsch sein sollte...

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    Auf dem Hof des Pferdezüchters

    Der Assassine schaute seinen alten Kameraden für einige Momente mit einer Mischung aus Misstrauen und Fassungslosigkeit an. Da war kein Argwohn im Gesicht des Hünen. Keine Falschheit und nein auch keine Hinterlist. Er meinte es ernst. Er wusste es wirklich nicht mehr. DraconiZ fühlte sich für einige Augenblicke um die Erinnerungen die Sie teilen betrogen und wurde fast wehmütig. »Ja wir haben zusammen in Khorinis gedient«, meinte der Klingenmeister leise. »Wir waren beide Streiter im Namen des Königs«. Er dachte einen Moment lang nach und betrachtete die Inneneinrichtung dieses Hauses die nicht so recht zu der emotionalen Lage passen wollte, in der er sich nun unfreiwillig und unwillkürlich befand. »Das Erste an das ich mich erinnere ist unser gemeinsamer Konvoi ins Minental gewesen«, der gefallene Paladin seufzte. »Irgendwann danach bist du mein Schüler in der Körperbeherrschung gewesen«. Er lies die Vergangenheit nochmal an sich vorbeiziehen. »Einige Zeit danach haben sich einige Andere und du mir angeschlossen um eine fremde Insel zu erkunden. Gegen den Befehl von Hagen wohlgemerkt«. Es fühlte sich an wie in einem anderen Leben. Und vielleicht war es gar nicht so unwahr.

    Er schaute zu dem Mann hinüber der Ulrich begleitete und den er bis jetzt ignoriert hatte. Wie leicht es wäre die Beiden jetzt zu belügen. Ihnen irgendeine hanebüchene Geschichte über alte Freundschaft vorzugaukeln und sich ihr Vertrauen zu erschleichen. Er hörte die Worte von Sentinel in seinem Kopf widerhallen wie man sich aus Situationen herausredete. Ulrich hatte gar den Weg frei gemacht. Er konnte gehen. Unschlüssig schaute er zu der Tür. Wenn er ging würde der Kreislauf einfach weiter gehen. Er würde sich verstecken und Ulrich würde weiter seiner Pflicht nachgehen. DraconiZ würde eine Möglichkeit finden zu der Gunst des dunklen Gottes zurückzufinden und es würde alles beim Alten bleiben. Jahr um Jahr im ewigen Kreislauf des Krieges. Und das Rad der Götter würde ihn einfach weiter gegen seinen Willen mitdrehen.

    Dann fasste er einen Entschluss. Beliar hatte ihn in 13 Jahre nicht sterben lassen. Dass er nun hier in dieser Stube sein Ende finden sollte, nachdem er all die Zeit versucht hatte in die Tore zur Unterwelt eingelassen zu werden, war zu grotesk als dass es wahr sein konnte. Welch übles Spiel auch immer mit ihm gespielt wurde. Also was hatte er noch zu verlieren? Nichts. Und doch gab es noch Einiges zu gewinnen. Also entschloss er sich die Wahrheit zu sagen, von der er ohnehin gedacht hatte, dass sie auf dem Tisch läge.

    »Ich bin DraconiZ«, stellte er sich erneut vor. »Ehemaliger Paladin und General von Khorinis«. Er lies die Worte wirken. Er wusste nicht, ob der Begleiter von Ulrich schon von ihm gehört hatte. Beide Männer vor ihm schienen angespannter zu werden ob seiner Aussage, aber ob das wirklich so war oder ob der Assassine mit seiner eigenen Anspannung rang war unklar. »Als wir uns das letzte Mal gesehen haben vor 13 Jahren habt ihr dafür gesorgt, dass ich – der die Orks in Khorinis hereingelassen hat - in den Kerker in Thorniara geworfen wurde«. Die Anspannung in seinem Körper wurde so groß, dass er sich an der Tischkante festhalten musste. Er sprach weiter, aber es war als müsste er es gegen einen tiefen inneren Widerstand tun. War das Angst? Nein. Sich seiner Vergangenheit so zu stellen war vielmehr mit Panik verbunden. »Ihr wusstet vor eurer Amnesie ebenfalls, dass ich mir die Schatten zunutze machen kann. Ich kann in Sie eintauchen und Sie zu einem gewissen Teil manipulieren. Als ich die Fähigkeit in Throniara nutzte wurde ich 13 Jahre in Finsternis gestürzt und habe Beliar angefleht mich in sein Reich einzulassen. Doch der dunkle Gott verweigerte mir den Frieden des Todes.« Er lachte bitter. »Und nun stehen wir hier.« Er deutete bebend auf Ulrich und dann auf sich. »In dieser grotesken Situation. Ich der nicht weiß wohin er soll und du der sich nicht an unsere Bruderschaft und den Schmerz erinnern kann der uns auf eine unaussprechliche Art verbunden hat.« Er schluckte als hätte er Gift getrunken und beendete seinen Monolog: »Wenn du mich jetzt also fragst was ich will, dann habe ich keine Antwort darauf. Ich bin im Kastell wieder in diese Welt getreten und ziellos durch diese Insel, die ich nicht kenne, gestreift. Der Tod wollte mich nicht und das Leben ist ein bitteres Getränk. So ist also dieser Ort so gut wie jeder andere. Die letzte Hoffnung die mir bleibt ist, dass es doch noch etwas für mich zu tun gibt«.
    Geändert von DraconiZ (10.02.2024 um 20:50 Uhr)

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    Die Roheisenstange glühte hellorange als Mina sie mit der Zange aus dem Feuer des kleinen Feldschmiedeofens zog. Nicht lange und das vordere Ende berührte alsbald den kühlen Amboss, so dass die Schmiedin mit einigen gezielten Schlägen das Material formen konnte. Schlag um Schlag wurde das Ende spitzer, schmaler und kantiger. Ein paar letzte Schläge und der zukünftige Nagel hatte die richtige länge und Form angenommen. Mithilfe eines Keiles, den sie in das Senkloch des Amboss eingelassen hatte, konnte sie den Nagel nun vom Rest der Stange trennen. Während letztere zum wiederholten Erwärmen wieder in den Feldschmiedeofen zurückgelegt wurde, bearbeitete die Thorniarerin zuletzt noch das Stumpfe Ende des Nagels. Bei ihr wurden schließlich Nägel mit Köpfen gemacht!

    Nägel waren nicht gerade die Art von Werkstück die besonders viel Gewinn einbrachte, aber in diesem Fall kam Mina der Auftrag tatsächlich sogar sehr gelegen. Eine feste Entlohnung war ihr sowieso schon zugesichert worden, weshalb es jetzt nur noch darum ging einen guten Eindruck zu machen und neue Kontakte zu knüpfen. Das Schmieden von Nägeln war zwar nicht besonders beeindruckend, aber zumindest hatte sie dadurch fortwährend etwas zu tun und wirkte geschäftig.
    So wie sie es mitbekommen hatte, war kürzlich ein kleiner Trupp an Ordenskriegern zurückgekehrt, der wohl ein paar Pferde hatten einfangen sollen. Die Innosstreiter ruhten sich anscheinend noch von ihrer Mission aus. Ein paar hatte sie auch in das Bauernhaus gehen sehen. Wahrscheinlich wurde dort das weitere Vorgehen besprochen. Wie dem auch sei; Mina war guter Dinge, dass sie früher oder später noch mit einem der Männer ins Gespräch kommen würde. Wenn alles so verlief, wie sie es sich vorstellte, würde sie bestimmt noch die Möglichkeit bekommen, sich für weitere Aufträge einspannen zu lassen. Erst die Arbeiten für den Großhändler und jetzt auch noch für den Orden. In den letzten Monaten lief das Geschäft für Mina erstaunlich gut und wenn es so weiter gehen würde, könnte sie vielleicht sogar einen Handwerker bezahlen um ein Paar Reparaturen an ihrer Werkstatt und dem Wohnbereich vorzunehmen!

    "Ha-hallo? Kann ich ma-AHL KURZ STÖREN?", entriss eine Männerstimme Mina aus ihren Gedanken. Als sie inne hielt und sich umdrehte, sah sie einen Kämpfer des Ordens neben sich stehen. Zumindest...sah er nicht aus wie einer der Bauern von hier. Der arme Kerl hatte etwas lauter rufen müssen, um durch den Lärm der Hammerschläge und die Luftschlösser, die sich die Schmiedin ausmalte, durchzudringen.
    "Ja, klar! Was gibts?", fragte sie knapp und beäugte den jungen Mann mit einer hochgezogenen Augenbraue. Dieser schaute etwas verlegen drein, hielt ihr dann aber ein Schwert entgegen. Bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, wusste sie genau was sein Anliegen sein musste. Die Schmiedin schaute ihn daraufhin erwartungsvoll an; wie ein Vater dessen Sohn gerade etwas angestellt hatte und es nun seinen Eltern beichten musste.
    "Also...ich habe mein Schwert beim Training verbogen und wollte fragen ob ihr es wieder richten könnt.", erklärte er schnell, woraufhin Mina das Schwert in die Hände nahm und nachhakte:
    "Da ist aber mehr als nur eine Delle drin.", fügte sie an, um noch etwas Salz in die Wunde zu streuen.
    "Naja...ich dachte ich schaffe es allein es wieder gerade zu biegen.", gab der junge Mann zu, dem die Angelegenheit sichtlich unangenehm war. Möglicherweise hatte er auch schon von seinem Vorgesetzten deswegen Ärger bekommen...oder würde es bekommen, wenn dieser davon erfahren würde. Darum wollte Mina dann doch nicht weiter darauf herumreiten, auch wenn sie diese kleine Ablenkung vom Nägelschmieden schon sehr genoss.
    Es war schon ein paar Jahre her seitdem ihr Vater ihr gezeigt hatte, wie man Waffen schmiedet. Und abgesehen von ein paar wenigen Versuchen, kannte sich Mina in dieser Hinsicht nur sehr begrenzt aus. Hätte man sie also gefragt, ob sie jemandem ein Schwert schmieden konnte, hätte sie den Auftrag wohl abgelehnt. Dafür müsste sie sich ersteinmal tiefer damit beschäftigen. In diesem Fall, sah es allerdings etwas anders aus. Hier musste sie nichts von grundauf neu anfertigen, sondern nur ein Stück Metall wieder gerade biegen. Und dennoch:
    "Im Grunde sollte das kein Problem sein. Allerdings habe ich normalerweise nicht viel mit Waffen zu tun. Damit dir das Teil im Kampf dann nicht zerbricht, werde ich es mir bis morgen mal genauer ansehen."
    "Vielen Dank!", sagte der Kämpfer sogleich mit sichtlich besserer Laune. Mina nahm das Schwert somit vorerst an sich, würde sich damit aber später beschäftigen. Für heute hatte sie mehr als genug gearbeitet.

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    Es brauchte nur 2 Worte um in Ulrich das reinste Gefühlschaos auszulösen, Khorinis und Minental, wie lange hatte er diese Namen nicht mehr gehört, geschweige denn daran gedacht?, es musste Ewigkeiten her sein. Sofort schossen ihm Bilder in einer dermaßen atemberaubender Geschwindigkeit durch den Kopf, das ihm fast schwindelig wurde. Viel zu schnell um etwas klar zu erkennen und auch viel zu schnell um einen Zusammenhang herzustellen, zumindest nicht in diesen Augenblicken. Eine Burg in einer gottverlassenen Gegend, Männer mit großen Karren in einer trostlosen Einöde und immer wieder Orks. Jede Menge Orks, Soldaten im Kampf mit diesen gottlosen Kreaturen, er hörte den Kampflärm, lautes Geschrei, er spürte unbändigen Hass, blickte in verzweifelte Gesichter. All dies so seltsam vertraut, als wäre er dabei gewesen. Das waren keine Trugbilder, das waren Erinnerungen an Zeiten, die in Vergessenheit geraten waren, die sich unkontrollierbar und ungefiltert, in den Vordergrund drängten, war Ulrich sich sicher.

    Er versuchte nicht sich dagegen zu wehren, ließ dem Chaos in seinem Kopf freien Lauf, den Wirrwarr an Informationen ungebremst auf sich einströmen. Tief im Inneren spürte er, das es das Beste ist, sich der Vergangenheit zu stellen uns sei es noch so schmerzlich, es war der einzige Weg mit sich wieder ins Reine zu kommen. Khorinis, kam es ihm in den Sinn, als er plötzlich irgendwelche Hütten sah, einige Boote, viel Wasser, ein großes Schiff im Hintergrund. Marktstände, es roch nach Fisch, geschäftiges Treiben, Männer die Kisten trugen, Frauen die Wäsche in große Bottiche tauchten. Schemenhafte Gesichter von Männern in Uniformen, in schweren Rüstungen, allesamt namenlos und seltsam vertraut, wie gern würde er sich genauer an die Gesichter erinnern. Eine kleine Hütte, aus Brettern notdürftig zusammengezimmert, glückliches Lächeln einer jungen Frau. Sie stürmte auf ihn zu, fiel ihm um den Hals, küsste ihn, „Miranda“ seufzte Ulrich schwermütig. Wie sehr er sie immer noch vermisste, die Frau seines Lebens, die Liebe seines Lebens, unfassbare Trauer übermannte ihn, er hatte Mühe seine Tränen zu unterdrücken.

    Ein plötzlicher Schmerz brachte Ulrich wieder zur Besinnung, „reiß dich zusammen“ flüsterte Jon ihm zu, nachdem er dem Kommandanten seinen Ellbogen unsanft zwischen die Rippen gerammt hatte. „Entschuldige, ich war kurz abwesend“ erklärte er sein vermutlich merkwürdig erscheinendes Verhalten, „ich habe versucht mich zu erinnern..., leider nur mit mäßigem Erfolg.“ Der Streiter Innos versuchte sich wieder auf Hier hier und Jetzt zu konzentrieren. „ich danke dir..., und ich glaube dir. Es war mutig von dir, mir deine Geschichte zu erzählen..., hört sich schwer danach an als hättest du noch einiges in deinem Leben zu klären. Ich vermag nicht zu beurteilen was du durchgemacht hast, ich will es auch nicht, Beliar gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsgöttern. Umso erfreulicher das du dich von ihm abgewandt hast, oder wenigstens versucht, das scheint dir ja nicht leicht zu fallen“ bemerkte Ulrich kritisch.

    „Ich kann bedingt nachvollziehen wie es sich anfühlt den Glauben an seinen Gott zu verlieren. Auch ich habe schwierige Zeiten hinter mir, an dem mir der Glaube fehlte, war lange Jahre in der Dunkelheit des Nichtseins gefangen. Ich selbst bin auf der Suche nach einem neuen Sinn in meinem Leben und irre derzeit ziellos umher“, gab der Kommandant sehr persönliches preis, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. „Ich bin ein Mann der an göttliche Fügungen glaubt, der nicht an Zufälle glaubt, der in vielem einen Sinn erkennt – zumindest im nach hinein - auch wenn manches anfänglich völlig absurd erscheint.“ sinnierte Ulrich. „Vielleicht hat das Schicksal dich hierher geführt damit du neue Wege findest dem Licht zu folgen..., ich weiß es nicht..., aber ich würde es nicht ausschließen wollen – das kannst du sicher besser beurteilen als ich, schließlich geht es hier um dein Leben.“ Der Streiter Innos schloss die Augen und ging in sich, er musste versuchen die ganzen Eindrücke halbwegs in einen logischen Zusammenhang zu bringen - was nach einer Weile mehr schlecht als recht gelang – zumindest konnte er danach ein paar klare Gedanken fassen.

    „Gut“ murmelte Ulrich, nachdem er sich wieder gesammelt hatte, dann gab er Jon mit einer leichten Kopfbewegung zu verstehen, das er den Raum verlassen soll, der Kamerad kam der stillen Aufforderung nach. „Hör zu DraconiZ..., ich erinnere mich an den Namen, er kommt mir vertraut vor, an dich als Person kann ich mich nur bruchstückhaft erinnern..., hab ich dich früher nicht immer Draco genannt?.., ich bin mir nicht sicher. Auch wenn ich mich kaum erinnern kann, habe ich das Gefühl das wir einiges miteinander erlebt haben – nicht nur Gutes, das ist mir schon klar. Mir ist bewusst das du eine Menge..., sagen wir es mal salopp, Mist in deinem Leben gebaut hast, es liegt nicht an mir darüber zu richten. Ich bin kein fanatischer Streiter Innos, der blindlings um sich schlägt um jedwedes Übel in der Welt zu vernichten – ich sehe die Welt mit anderen Augen, habe eine eigene Vorstellung von Gerechtigkeit. Was dich anbetrifft hege ich keinen Groll gegen dich, obwohl ich tief im Inneren spüre, das ich dich mal abgrundtief gehasst haben muss – doch das ist lange her - die Zeiten haben sich geändert.“

    „Worauf ich hinaus will ist..., ich erkenne deine ernsthafte Absicht Manches wieder gutzumachen, das verdient meinen Respekt. Vielleicht ist es tatsächlich so, das sich unsere Wege gekreuzt haben, damit du den ersten Schritt in die richtige Richtung einschlägst. In diese Richtung weitergedacht kam es mir in den Sinn dir einen Platz in meiner Truppe anzubieten – was ich hiermit tue. Du hast ja, deinen Worten zur Folge keinen konkreten Pläne, wenn ich das richtig verstanden habe. Also schau dich um, mach dich mit meinen Männern vertraut und versuch herauszufinden ob das einfache Lagerleben etwas für dich wäre – das ist das was ich dir raten würde, wenn du mich danach fragen würdest. Meine Männer und ich werden noch eine Weile auf dem Hof bleiben, danach ziehen wir weiter Richtung Norden – du hast also Zeit genug dir Gedanken über mein Angebot zu machen“ schloss der Kommandant seine kleine spontane Rede ab. Ulrich streckte DraconiZ seine rechte Hand entgegen, „lass uns an dieser Stelle mit einem Handschlag besiegeln, das unsere alte Feindschaft beendet ist – ich bin dazu bereit..., „dann sehen wir weiter“...

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    Als er Ulrich aufmerksam zuhörte passierte etwas für den Assassinen völlig ungewöhnliches. Es war als würde sein bislang in schwarz und weiß gehaltenes Bild mit Farbe aufgewertet. Als hätte der Maler des Bildes, das Schicksal selbst, damit begonnen wieder einzelne Farbtöne hineinzubringen die das Grau seines Seins erfüllte. Er begann etwas zu fühlen. Es begann in ihm im Tiefen zu brodeln als er hörte wie Ulrich die Abkürzung seines Namens aussprach. »Ja du hast mich Draco genannt«, murmelte er während der weiter zuhörte. Es schienen die Tränen im Gesicht seines Gegenübers zu sein, die etwas in ihm bewegten. Wie Tränen aus Licht die in seine Dunkelheit fielen.

    Er reichte ihm die Hand entgegen. War bereit für einen neuen Anfang. Das war die Chance zurück zu einer Welt die vielleicht besser sein würde als die Welt die er kannte. Vielleicht zu einer besseren Welt als damals in Khorinis. Er würde bleiben wer er war, aber er konnte sich entwickeln. Da war das Potential das Ulrich sah. »Ich danke dir Ulrich für diese Chance«, entgegnete der Klingenmeister wehmütig. »und möchte euch hoffnungsvoll zustimmen. Die Zeiten ändern sich und auch für uns gibt es noch die Chance auf Veränderung«. Er schluckte lies seinen Blick kreisen, lies ihn wie seine Gedanken in seinem Kopf kreisen. »Ich tue mich schwer damit Dinge als Schicksal anzuerkennen, aber hier scheint es tatsächlich kaum eine andere Erklärung zu geben«. Wieder schaute er auf den Ring des Kommandanten. »Ich nehme dein Angebot gerne an hier zu bleiben. Zumindest solange es das Schicksal für uns vorzusehen scheint«. Das Kennenlernen der weiteren Gefährten von Ulrich würde wahrscheinlich spannend werden. Es gab noch einiges über die derzeitige Situation zu erfahren.

    »Auf einen neuen Morgen nach langer Dunkelheit«, sprach der gefallene Paladin und griff nach dem Unterarm seines alten Kameraden und drückte ihn. Lange schaute er ihm in die Augen und eine einzelne Träne rann seine Wange entlang. »Solltest du noch Interesse haben helfe ich dir gerne bei deinem Gedächtnis soweit ich kann. Die Vergangenheit ist auch etwas dem ich mich selbst stellen muss«.
    Geändert von DraconiZ (10.02.2024 um 20:50 Uhr)

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    ...unterdessen bei Minas kleiner Feldschmiede

    Jacques war sehr erleichtert, dass die Schmiedin sich bereiterklärt hatte, das Schwert wieder gerade zu biegen. Er wollte lieber nicht wissen, was Ulrich dazu gesagt hätte, wenn er ihm von seinem kleinen Ungeschick mit der Waffe hätte erzählen müssen. Der Kommandant war im Moment ohnehin schon nicht allzu gut auf ihn zu sprechen – da würde es wahrscheinlich auch nicht helfen, dass er das Schwert in der guten Absicht verbogen hatte, sich mal an dieser Waffe zu üben. Mit der Hellebarde konnte er inzwischen ja recht gut umgehen, aber das Schwert, das ihm bei seiner Aufnahme in die Miliz überreicht worden war, war bislang kaum mehr als ein Zierelement an seinem Gürtel. Und da hatte er geglaubt, es könnte doch nicht schaden, zumindest ein paar Hiebe gegen einen starken Ast auszuführen, um etwas Gefühl für diese unbekannte Waffe zu bekommen.
    Womit er nicht gerechnet hatte, war, dass sein kräftig geführter Streich in einem so flachen Winkel aufkommen würde, dass es ihm die Klinge beinahe aus der Hand prellte und sie anschließend einen Knick aufwies. Den er dann in einem Übermut auch noch selbst hatte ‚ausbessern‘ wollen und damit natürlich alles nur noch schlimmer machte…
    „Ja, äh, vielen Dank“, druckste Jacques, „Und morgen reicht sicher völlig aus! Wir ziehen ja hoffentlich nicht gleich wieder in die Schlacht. Schließlich haben wir hier noch etwas zu tun, und jetzt auch ausreichend Nägel. Mit sehr schönen Köpfen! Äh…“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich bin übrigens Jacques. Und wie ist dein Name, wenn ich fragen darf? Oh, und… Wo ist eigentlich Calan?“ Er sah sich kurz um, leichte Verwirrung im Blick. „War er nicht derjenige, der dich hergebracht hat? Er wollte doch in die Stadt, um einen Schmied aufzutreiben. Oder bist du nur zufällig hier vorbeigekommen? Dann haben wir hier ja bald mehr Schmiede als in Thorniara, wenn Calan auch noch einen herbringt!“

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    Mina hatte das Gespräch eigentlich schon als beendet betrachtet, doch der Kämpfer setzte mit zwei leicht peinlichen Bemerkungen über die Nägel nach, die sie derzeit herstellen musste. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie fast geglaubt, dass der Kerl um ein Thema rang über das sie reden konnten um sich besser kennenlernen zu können. Unter den Truppen des Ordens waren verhältnismäßig wenig Frauen. Da war es nicht verwunderlich, dass so mancher jede Gelegenheit nutzte, um eine kennen zu lernen. Als er sich dann sichtlich verlegen als Jacques vorstellte schaute die Schmiedin ihn mit hochgezogenen Augenbrauen abschätzend an. Der junge Mann vor ihr war hoch gewachsen und recht kräftig gebaut. Abgesehen von seinem Waffenrock, der ihn als Teil der Miliz auszeichnete gab es jedoch nichts herausragendes an ihm. Und selbst das vermochte Mina nicht wirklich zu beeindrucken. Zu seinem Glück stolperte er auch gleich darauf ins nächste Thema, so dass Mina dem Kerl keine direkte Absage geben musste und diese Angelegenheit getrost ignorieren konnte.

    "Die meisten nennen mich einfach nur Mina. Und was Calan betrifft...", begann sie zu erzählen und verschränkte die Arme vor ihrer Brust während sie kurz darüber nachdachte, was er zu ihr gesagt hatte, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.
    "Wenn ich mich recht erinnere wird er wohl nach Thorniara zurückgereist sein. Er hat mich hierher gebracht und dann recht knapp gemeint, dass er noch etwas zu erledigen hat. Ich war dann mit dem Aufbau der Feldschmiede beschäftigt und hatte erst angenommen, dass er einfach hier auf dem Hof noch was erledigen muss. Aber jetzt wo du es sagst, habe ich ihn seit meiner Ankunft nicht mehr gesehen. Wie gesagt; gut möglich das er zurückgereist ist.", erklärte sie Jacques. Mit den Strukturen des Ordens war die Schmiedin nicht wirklich vertraut und hatte in ihrer Zeit in der Stadt nur ein paar Sachen in den Kneipen aufgeschnappt. Dass die Krieger aber nicht immer zu wissen schienen, wo ihre Kameraden steckten, verfestigte ihren Eindruck allerdings nur, dass es wohl doch ein teils sehr unstrukturierter Haufen sein musste. Zumindest konnten sie in wichtigen Momenten für die Bevölkerung einstehen, dass musste sie dem Orden lassen.
    "Wie kommt es eigentlich, dass sich zwei vom Orden mit ein paar...", Mina hielt kurz inne und schaute sich noch einmal die Hilfkräfte an, die hier auf dem Hof schuffteten. "...Söldnern als Handwerkstrupp im Umland verdingen? Wie mir scheint haben die meisten von euch hier nur bedingt Ahnung von Zimmermannsarbeiten", musste Mina dann doch etwas neugierig nachhaken. Von solch selbstlosen Taten hatte sie bisher nur in Geschichten gehört. Sie konnte sich schwer vorstellen, dass sich die Bauern des Landes so kurz nach einem Sturm derart viel Unterstützung leisten konnten.
    Geändert von Mina Argon (10.02.2024 um 19:05 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Jacques Percheval
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    Calan ‚hatte noch etwas zu erledigen‘? Jacques fragte sich, was das sein konnte. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass Ulrich dem Ordenskrieger einen weiteren Auftrag erteilt hätte, der ihn vom Hof fernhielt. Aber auf der anderen Seite waren natürlich weder Calan noch Ulrich ausgerechnet ihm Rechenschaft schuldig. Calan würde bestimmt seine Gründe haben und nicht einfach nur Urlaub in Bolivien machen oder so etwas. Nur schade, dass der Varanter ihm jetzt wohl keine Tricks mehr beibringen konnte, die ihm helfen würden, Jörg in ihrem noch anstehenden Duell mit dem Speer zu beeindrucken. Dafür würde er Calans Preisbier wohl einfach selbst trinken, sofern er es schaffte, die Wette zu gewinnen…
    „Tja, das ist eine gute Frage“, wandte sich Jacques wieder Mina zu, „Es ist eine eher ungewöhnliche Gruppe, das stimmt. Vielleicht… hmm… Gewohnheit? Ich weiß, dass Ulrich, unser Kommandant, ein Paladin des Ordens ist, auch wenn man es ihm nicht auf den ersten Blick ansieht. Die anderen allerdings – ich glaube, sie folgen eher Ulrich selbst als dem Orden. Soweit ich weiß, kämpfen sie schon seit dem Befreiungskrieg gegen die Orks zusammen. Nur Sunder, der alte Seemann da drüben, und ich sind sozusagen neu. Wobei Sunder und Ulrich sich wohl auch schon lange kennen. Jedenfalls, nachdem Ulrich im Dienste des Ordens handelt und er unser Kommandant ist, unterstehen wir letztlich alle dem Orden, schätze ich mal.“ Jacques zuckte mit den Schultern und lächelte entschuldigend. Er hatte sich tatsächlich noch nie so recht Gedanken darüber gemacht, was für eine Art von Truppe Ulrichs Männer eigentlich waren und musste jetzt feststellen, dass er selbst nicht so ganz durchblickte.
    „Naja, jedenfalls, wir sind natürlich nicht ausgerückt, um ein Gestüt zu reparieren“, fuhr er fort auf der Suche nach einem Thema, das ihm festeren Boden unter den Füßen bot. „Der Hof lag nur zufällig auf unserem Weg, und als wir die Schäden sahen, haben wir beschlossen, zu helfen. Wir konnten die Menschen in Not schließlich nicht einfach ignorieren! Das wäre schließlich gegen die heiligen Eide des Ordens… und natürlich auch gegen den Auftrag der Stadtmiliz!“ Unbewusst strich Jacques über seinen Waffenrock. Auch wenn er nach den Abenteuern der letzten Tage schon etwas mitgenommen aussah, prangte das Thorniarer Wappen noch immer gut sichtbar auf seiner Brust und es erfüllte ihm nach wie vor mit einem gewissen Stolz, Mitglied der Miliz zu sein. Sicher, es war nicht gerade ein beeindruckender Titel, aber er war Teil von etwas Größerem und konnte dazu beitragen, das Leben für die Menschen zumindest ein wenig besser zu machen.
    „Sobald wir die Reparaturen abgeschlossen haben, werden wir weiterziehen in Richtung der Berge und dann in die Gegend von Setarrif. In der letzten Zeit gab es wohl immer wieder Berichte über Angriffe, verschwundene Leute, zerstörte Höfe aus dem Grenzgebiet. Wir sollen herausfinden, was dort vor sich geht.“ Nachdenklich strich sich Jacques über das Kinn, sein Blick schweifte in die Ferne, wo sich die Gipfel der Berge erhoben. „Ich weiß nicht viel über Setarrif, aber ich habe gehört, die Stadt soll vor gut zehn Jahren oder so bei einem Drachenangriff zerstört worden sein? Wenn das stimmt… wer weiß, was sich in den Ruinen eingenistet hat. Schon diese Gegend hier ist ja gefährlicher, als man glauben mag! In den paar Tagen, die wir den Pferdezüchtern helfen, mussten wir gegen Banditen kämpfen, die wir… ähm… vertrieben haben“ – wenn er an die Hinrichtung der Gefangenen dachte, lief es ihm noch immer kalt den Rücken herunter, auch wenn Ulrich nicht nur die Macht hatte, ein Todesurteil zu verhängen, sondern gewiss auch im Recht gewesen war, dies zu tun – „, wir haben ganze Nester von Feldräubern gesäubert und, nun, wir mussten uns sogar durch eine Höhle voller Goblins schleichen! Wir haben uns als Goblin-Gott verkleidet!“ Er grinste breit. „Ja, ja, ich weiß, wie unglaublich das klingt… Aber das war–“
    Er wurde unterbrochen, als plötzlich Agnes um die Ecke kam. „Hey Mina, ich hätte – oh, hallo Jacques!“ Die älteste Tochter des Gestüts blieb einen Moment lang stehen, ihr Blick sprang zwischen der Schmiedin und dem Milizsoldaten hin und her. Ihr Lächeln war plötzlich wie in ihrem Gesicht festgefroren. „Also…“, fuhr sie gedehnt fort und fixierte nun die Handwerkerin, „Ich wollte dich fragen, ob du auch Pferde beschlagen kannst? Unser Hengst hat eines seiner Hufeisen verloren. Das… übersteigt doch bestimmt nicht deine Fähigkeiten, oder…?“

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    Auf dem Hof des Pferdezüchters

    Mit verschränkten Armen und einem eher abschätzenden Blick versuchte Mina dem Milizler so gut und lange wie möglich zuzuhören und seinen Ausführungen zu folgen. Jedoch merkte sie schnell, dass der Bursche wohl ziemlich viel redete wenn der Tag lang war und ihm die Möglichkeit gegeben wurde den Mund aufzumachen. Im Großen und Ganzen wurde sie auf jeden Fall nicht wirklich schlauer durch das ganze Gefasel und ihre eigentliche Frage hatte Jacques auch gekonnt unbeantwortet gelassen.
    Dass man den Bauern hier helfen wollte, verstand sie sehr wohl. Allerdings nicht, warum man nicht ein paar richtige Handwerker für so eine Aufgabe herbeiholte. Wenn dieser Söldnertrupp wirklich mit dem Orden zusammenarbeitete, sollte das doch eigentlich kein Problem darstellen. Sie selbst hatte man doch schließlich auch aus Thorniara extra hierher gebracht! Zweifelsfrei leisteten die Männer hier gute und wichtige Arbeit, doch ein paar professionelle Hände und Köpfe wären sicherlich besser dafür geeignet gewesen. In diesem Zusammenhang kamen Mina erste Zweifel, ob sie am Ende auch ihre versprochene Entlohnung bekommen würde. Rückblickend betrachtet war schon dieser Calan nicht wirklich gut informiert gewesen und Jacques machte gerade auch keinen besonders guten Eindruck auf sie. Und diese beiden arbeiteten hier mit einer Söldnertruppe zusammen, die sich als Handwerker die Zeit vertrieben? Das alles klang nicht gerade vertrauenserweckend.

    Mina war schon drauf und dran gewesen ihn zu unterbrechen, doch seine Berichte über all die Heldentaten, die er mit den Männern erlebt hatte und was sie noch so alles vorhatten, stellten sich als durchaus unterhaltsam heraus. Alkohol schien bei dem Kerl nicht im Spiel zu sein, zumindest nicht in größerem Maße. Also musste er entweder von Natur aus ein Schätzer sein, oder versuchte die Schmiedin einfach nur zu beeindrucken.
    Leider kam dann eine der Bauerntöchter herangetreten und unterbrach den jungen Ordenstreuen, so dass dieser seine Goblingeschichte nicht zuende erzählen konnte. Interessiert, was die junge Frau auf dem Herzen haben könnte, drehte sich Mina zu ihr um und schenkte ihr ihre volle Aufmerksamkeit.
    "Ein Pferd beschlagen?", wiederholte die Schmiedin knapp und krazte sich am Kinn. "Das sollte kein Problem sein.", gab sie dann zur Antwort und erinnerte sich, dass das Handelshaus ebenfalls ein paar Pferde zum Beschlagen auf der Warteliste hatte. Es war schon eine Weile her, seitdem sie das letzte Hufeisen angebracht hatte. Da wäre es keine schlechte Idee, wenn sie sich nach dieser Zeit ersteinmal an den Pferden des Hofes einübte, anstelle gleich bei den edlen Herren in der Stadt ihre Fähigkeiten zur Schau zu stellen.
    "Tja...", meinte Mina dann wieder zu Jacques gewandt. "...die Arbeit ruft. Aber du hast sicher auch noch genug zu tun!" fügte sie beschwichtigend an, war aber doch ganz froh nicht selbst das Gespräch beenden zu müssen..

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    Auf dem Hof des Pferdezüchters

    Die Erregung der Begegnung mit Ulrich begleitete den Streiter noch immer wie ein Hund der treu seinem Herren folgt und würde ihn wohl auch noch eine ganze Weile weiter begleiten. Noch immer fühlte er sich aufgewühlt und hin und her gerissen. So als hätte der alte Kamerad etwas in ihm weiter beschleunigt, was ohnehin an den Grundfesten seines Charakters gewackelt hatte. Etwas änderte sich und DraconiZ konnte kaum sagen ob zum Guten oder zum Schlechten. Nicht nur um sich abzulenken nutzte er die Gelegenheit und wechselte mit den dafür aufgeschlossenen Männern zwischenzeitlich einige mehr oder minder interessante Worte. Die meisten der Gefährten des Kommandanten gaben sich unverbindlich und wortkarg. Doch auch aus dem wenigen was der Assassine mitbekam konnte er Ansätze erkennen. So wie es ihm schien und diese Männer sich bewegten waren sie erfahren genug schon einige Kämpfe und Gefahrensituationen gesehen und durchlebt zu haben. Ulrich hatte davon gesprochen, dass sie wohl weiter nach Norden ziehen würden. Was auch immer dort war die Männer gingen auf seine Fragen nicht ein. Er würde es dann erfahren, wenn es soweit war und das war für ihn in Ordnung. In der Situation in der er war verließ er sich ohnehin auf das Schicksal – so es dieses gab. Hoffentlich. Die übrige Zeit ging er den Hofleuten und Söldnern zur Hand wo er konnte um sich nicht unnütz zu fühlen.

    Es war Abend geworden und Eulen begrüßten die neue Tageszeit mit ihren typischen Lauten. Der Assassine entfernte sich ein wenig von dem Hof um in die herannahende Dunkelheit zu spähen und gegebenenfalls Anzeichen von Änderungen wahrzunehmen. Alte Gewohnheiten waren schwer abzulegen. Die Gegend war durchaus interessant. Wirkte manchmal so wie Khorinis und doch anders. Er wusste nicht wie lange er gegangen war, aber irgendwann kam er an einen kleinen Bach der wohl auch als Trinkquelle für den Hof genutzt wurde. Zumindest waren zwei der Bauerstöchter damit Schmutzwäsche in dem Bach zu reinigen und nebenbei standen einige Eimer, die wohl ebenfalls zu ihrem Tagewerk zu gehören schienen. In einiger Entfernung davon stand der ältere scheinbar griesgrämige Kerl den Sie Sunder nannten. Bulliger Typ, kantiges Gesicht, fehlende Schneidezähne. Scheinbar kein Mann der auf eine Schlägerei verzichtete, wenn sich ihm die Gelegenheit bot.

    »Genießt ihr die Aussicht?«, raunte er dem Seemann ins Ohr, der wie unter einem Schlag zusammenzuckte als der Klingenmeister sich lautlos neben ihn stellte. »Ihr passt wohl auf, dass Ihnen nicht zustößt?«. Die beiden Töchter bekamen nichts davon mit. Sie gingen einfach weiter ihrer Arbeit nach.
    Geändert von DraconiZ (10.02.2024 um 20:50 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #38 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Sunder
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    Auf dem Hof des Pferdezüchters

    „Haste nix besseres zu tun, als wie ein Dieb dursch die Jejend zu schleischen“ raunzte Sunder den Witzbold an, der ihn fast zu Tode erschreckt hatte. Der Seebär hasste es wie die Pest, wenn ihn Jemand auf solch hinterlistige Art überraschte, für solche Späße waren seine Nerven wohl zu schwach, oder er war einfach nur schon zu alt für so einen Scheiß. „Mach dat nit nochmal, sonst kriegste Ärjer mit dem Kommandanten. Der fänd dat nämlisch ja nit jut, wenn einer seiner besten Männer vor Schreck den Löffel abjibt..., haste verstanden?“ scherzte der alte Seemann, nachdem er sich etwas von dem Schock erholt hatte und grinste hämisch.

    „Nä, isch jenieß hier nit die Aussicht, isch mach nur jrad Pause, die hab isch mir redlisch verdient. Isch mach nämlisch Krafttraining und noch so komische Übungen, die der Kommandant mir jezeischt hat, dat muss ja nit Jeder sehen, verstehste? Der meint ja, wenn isch dat alles fleißisch mache wat er sacht, dann kann aus mit noch wat werden, also in der Armee“ redete Sunder munter drauf los. „Wenn dat nur nit alles so anstrengend wär“ stöhnte der alte Seemann, „aber da muss isch irjendwie dursch. Sonst zeischt der Kommandant mir nit wie man mit nem Schwert rischitsch kämpft, hat der jesacht und dat meint der Ernst, verstehste? Iss ja auch ejal...,“ brummte der Seebär, „dat interessierte disch ja bestimmt nit“ murmelte er halblaut weiter.

    „Sach mal wer bist du eijentlich?, fragte Sunder erstaunt, dem gerade erst richtig bewusst wurde das er die ganze Zeit mit einem Fremden sprach. „Isch hab disch hier noch nie jesehen, jehörst du hier zum Hof?, siehst ja nit so aus wie ein Pferdeknecht, erzähl mal... Isch bin übrijens Sunder.., Sunder von Khorinis, Seemann ohne Schiff..., ist sitz quasi auf dem Trockenen“ witzelte der Seebär.
    Geändert von Sunder (11.02.2024 um 16:04 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Jacques Percheval
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    Bei Minas provisorischer Schmiede

    „Äh… Ja, natürlich!“, stotterte Jacques. Agnes‘ plötzliche Intervention hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Sie schob sich mit merklicher Absicht zwischen ihn und Mina, die Schmiedin beinahe vor sich her scheuchend, während sie Jacques mit ihren großen blauen Augen einen strafenden Blick zuwarf. Etwas verwirrt blieb der Milizsoldat bei der kleinen Schmiedewerkstatt zurück.

    Schließlich machte er sich auf den Weg, um sich wieder an der Reparatur der Stallungen zu beteiligen, aber schon nach wenigen Schritten rief jemand seinen Namen. Jacques drehte sich um. Es war Jörg, der mit zwei hölzernen Stangen, die sie schon öfter als Trainingsspeere verwendet hatten, auf ihn zu kam. An jedem der Stangen hatte er an einem Ende ein kleines Brett befestigt, so dass die Waffen nun mit etwas Phantasie zwei Hellebarden ähnelten.
    „Und?“, er stellte sich neben Jacques und nickte mit dem Kinn in Richtung der beiden jungen Frauen, die auf dem Weg zur Pferdeweide waren. „Welche darf’s sein?“
    Er grinste breit. Jacques hob fragend die Augenbrauen.
    „Äh… was?“
    Jörg musste lachen und schlug Jacques auf die Schulter. „Du bist schon ein selten dämlicher Vogel, he? Agnes hat zwei Augen und mindestens zehn Hühneraugen auf dich geworfen, Kumpel, und mal ehrlich, ich würde sicher nicht nein sagen. Sie ist schon ein hübsches Ding!“ Er zwinkerte verschwörerisch, und Jacques musste zugeben, dass er in diesem Punkt Recht hatte. Agnes war hübsch – langes, blondes Haar, große, blaue Augen und eine Figur mit ansehnlichen weiblichen Rundungen. „Andererseits“, fuhr Jörg fort, „die Schmiedin ist auch nicht übel. Auf eine andere Art, aber nicht übel. Allerdings, wenn du die beeindrucken willst, wirst du dich wohl noch ein wenig mehr anstrengen müssen.“
    Jacques räusperte sich, er spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. „Und wenn… Ich meine, ich habe hier meine Pflicht zu erledigen, deswegen bin ich hier, und nicht um–“
    Jörg schnitt ihm das Wort ab, indem er die Hand hob. „Hör mal zu, Junge. Als Soldat, als Krieger, wirst du immer wieder dein Leben riskieren. Du hast es selbst schon erlebt, du warst mit uns im Kampf, du bist also nicht mehr völlig Grün hinter den Ohren. Du hast deine ersten Scharmützel überstanden, und wir Ro… ich meine, wir, die wir Ulrich folgen, haben schon wesentlich mehr Kämpfe überlebt, aber genau das ist der Punkt – wir sind die Überlebenden! Wir sind die, die noch übrig sind. Was glaubst du wohl, wie viele Kameraden jeder einzelne von uns auf seinem Weg hat beerdigen müssen?“ Er schwieg kurz und ließ die Worte sinken. „Das Leben als Soldat ist gefährlich und jeder Tag könnte dein letzter sein. Das ist ein Fakt. Ich rechne nicht damit, dass irgendeiner von uns einen friedlichen Tod im Bett sterben wird. Heute Abend lachen und trinken wir noch gemeinsam am Lagerfeuer, aber vielleicht wirst du schon morgen eine Grube für meinen verstümmelten Leichnam ausheben – oder ich für deinen. Was ich sagen will – das Leben ist kurz, und für Männer in unserer Profession ist es noch kürzer. Also zerbrich dir nicht den Kopf und genieße dieses kurze Leben auch mal, solange du noch kannst!“ Das Grinsen kehrte zurück in Jörgs Gesicht, sein Blick huschte kurz in die Richtung, in die Agnes und Mina inzwischen verschwunden waren. Jacques kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
    „Äh… du meinst, ich soll…“
    „Sollst du, aber nicht jetzt!“, lachte Jörg und drückte ihm eine der Trainingswaffen in die Hand, „Jetzt werden wir erst einmal dafür sorgen, dass dein Leben vielleicht doch noch ein wenig länger dauert. Ich weiß, dass du regelmäßig trainiert hast und deine Fähigkeiten auch schon in echten Kämpfen hast anwenden müssen, also bin ich mal gespannt, was du daraus mitgenommen hast. Lass uns da drüben hingehen, da ist der Boden recht eben… und dann versuch, mich zu beeindrucken, Kumpel! Wenn du das nicht schaffst, wirst du bei der Schmiedin nämlich sowieso nicht landen…“
    Geändert von Jacques Percheval (11.02.2024 um 21:41 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #40 Zitieren
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    »Khorinis?«, griff der Klingenmeister das eine Wort auf was ihm zusetzte als hätte der Seebär ihm eins mit einem Ruder über den Schädel gezogen. »Sunder?«, meinte er weiter und musste dabei wirken als wäre er absolut von Sinnen. Hatte er etwas mit der Bürgerwehr zu tun gehabt? Irgendwie kam er ihm seltsam bekannt vor. »Ich denke ich habe euren Namen schon einmal gehört. Ich habe ebenfalls in Khorinis gedient. Ich bin DraconiZ«, er zeigte zögernd auf sich selbst. Wenn er so etwas wie Zugehörigkeitsgefühl in der Truppe gewinnen wollte, war es wahrscheinlich das Beste mit offenen Karten zu spielen. Außerdem war dem gefallenen Paladin das Lügen verhasst. Einen Moment lang schaute er Sunder in die Augen, dann sprach er einfach weiter ohne eine Reaktion zu erwarten. »Ich habe mit Ulrich bereits gesprochen und er ist einverstanden, wenn ich eine Weile bei euch bleibe. Momentan bin ich, nunja sagen wir es mal so, nicht unbedingt sonderlich anderweitig beschäftigt«. Sein Blick folgte einem kleinen Vogel der Kreise durch den Abendhimmel zog. »Ich teile also mehr oder weniger den Teil mit dem auf dem Trockenen sitzen«. Er lachte, aber es klang irgendwie nicht so wie er es gewollt hatte.

    Der Streiter räusperte sich und zeigte sich für eine kurze Zeit wieder sehr interessiert am Treiben der Bauernmädchen, die jetzt langsam mit ihrer Arbeit fertig wurden. »Mögt ihr vielleicht mit mir Teilen, was ihr für Übungen aufgetragen bekommen habt? Ulrich war damals mein Schüler und es würde mich brennend interessieren zu welchen Schlussfolgerungen er mittlerweile gelangt ist. Vielleicht erlaubst du mir noch etwas ergänzen, falls mir zufälligerweise etwas auffällt«. Er schaute auf die Reaktion des Seebären, während er gleichzeitig hoffte, dass er sich mehr auf die Übungen, denn auf ihre gemeinsame Vergangenheit konzentrieren würde. Dafür war noch später Zeit. DraconiZ war nicht unbedingt erpicht darauf noch eine Konversation dieser Art nach kurzer Zeit zu führen.

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