[Lord Rhapthorne]

Ich fands irgendwie sehr bezeichnend, wie sich beide Moderatoren gegenseitig unterbrechen um Höcke ins Wort zu fallen, während der CDU Fatzke daneben sitzt und sich nach seinem 10 Minuten Monolog ins Fäustchen lacht.

[jabu]

Boah, ich habe das jetzt erst ansehen können und konnte es nur mit Mühe aushalten. Gleich am Anfang, diesem EU-Austrittsthema, lügen beide hart, unter anderem hierzu:

Höcke behauptet, die Kostentreiber aus der EU-Politik würden nach einem Austritt Deutschlands verschwinden. Dabei gehen diese ganz überwiegend auf Initiativen deutscher Politiker aus CDU/SPD/Grüne zurück. Die Kostentreiber würden bei uns bleiben, wogegen einige unserer Nachbarn sie nicht mehr einsehen würden, woraufhin sie sich aufgrund ihres nun höheren Stimmgewichtes das Leben erleichtern könnten, wir aber nicht. Damit hätten wir einen Wettbewerbsnachteil gegenüber unseren freier agierenden Nachbarn. Höcke behauptet das Gegenteil, und er kann es nur durch Lügen über die Funktion der EU "begründen".

Voigt lügt auch, nämlich wo er behauptet, nach einem EU-Austritt wären unsere Supermarktregale leer. Der Fall Britanniens ist nicht übertragbar, das sollte er wissen und auch, warum. Britannien hatte besondere Übergangsschmerzen, zum Beispiel weil es sich agrarmäßig kaum noch selbst versorgen kann. Auch unsere Lebensmittelproduktion und viel anderes verarbeitendes Gewerbe ist viel stärker als das britische aufgestellt. Sicher würden wir für einige Wochen bis Monate auch Waren vermissen, aber nichts Existenzgefährdendes. Manche Produkte würden wegen vorübergehend erschwerter Exporte für uns sogar vorübergehend mehr und billiger werden. Ich kriege die Krätze, wenn ich einen Professor solchen Stuss von leeren Regalen aus dem Grund reden höre. Einiges Frischgemüse und einige Importgemüsekonserven würden wir uns wohl so lange verkneifen müssen, bis die Nachzügler unter den Unternehmen sich an die neuen Regularien angepasst haben. Viele Produkte kommen aus dem Nicht-EU-Ausland, da gibt es vorher wie nachher ähnliche Aufwände, da müssten die Unternehmen bloß reagieren, und das tun unsere Importeuere garantiert überwiegend schnell, da auch ein vorübergehender Marktausschluss für sie katastrophale Folgen haben könnte, denn damit wäre erst mal das Personal weg. Also ließen sie es nicht so weit kommen. Zum Arbeiten haben wir mehr als genügend Unterbeschäftigte, die unter Höcke garantiert eine Arbeit bekämen. In der Landwirtschaft kann fast jeder arbeiten, aber viele wollen es nicht. Also würde Höcke die Sozialleistungen entsagen, falls die Leute sich einer angemessenen Arbeit versagen. So kenne ich die AfD. Also wäre das Problem damit gelöst, denn entweder arbeiten die Leute, oder sie verlassen Deutschland und ersparen uns damit deren Unterhaltskosten und Nachfrage als Lebensmittelkonsumenten. Ich sage nicht, dass ich das so will, aber wenn man den Ansichten der AfD folgt, dann ist das schon schlüssig, und der CDU-Mann liegt mit seinen "leeren Regalen" falsch. Die Landwirtschaft ist ja heutzutage überwiegend hochmaschinell, und es ginge nur noch um die verbleibenden Lücken. Und wer sagt denn, dass Höcke die Polen rauswerfen würde? Die hat er doch ganz gerne (im Gegensatz zu den Brexit-Befürwortern). Ein Arbeitsvisum sollte also kein Problem sein.

Ich bin zwar gegen einen EU-Austritt, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht darauf hinweise, wo der junge Herr Professor von der Privathochschule Unsinn erzählt.

Hier gibt es das TV-Duell ohne Bezahlschranke und ungekürzt: https://www.youtube.com/watch?v=DS8U5BtS5c4

Ich wunderte mich darüber, wie dieser Voigt von der CDU eine Professur haben konnte, da weder seine an den Tag gelegte Oberflächlichkeit, sein Populismus noch sein sonstiges Verhalten einem richtigen Professor ansteht - bis ich auf Wikipedia auch gesehen habe, dass diese Uni eine Firma (Privatuni) ist, die sich auf Lobbyistenkarrieren spezialisiert hat und dass die Karriere Voigts im Wesentlichen die eines Berufspolitikers und Lobbyisten ist.

Ich kann diesen Wikipediartikel über Mario Voigt sehr empfehlen, zum Beispiel seine Kampagne gegen Bodo Ramelow mit grob unfairen Mitteln, die gerichtlich untersagt werden musste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mario_Voigt

Der Name dieser Uni kommt mir irgendwie bekannt vor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Quadri...hschule_Berlin

Aber woher?

Es sind hier im Forum vor einigen Jahren Leute mit mit unseriösen Umfragen aufgeschlagen, deren Beiträge ich melden musste. Dort wurde Wissenschaft vorgegeben, angeblich eine Umfrage für einen wissenschaftlich orientierten Abschluss. Aber stattdessen wurde in einem unwissenschaftlichen Auftrag des Marketings irgendwelcher Firmen gehandelt, was sich erst weiter hinten in den Umfragen zeigte. Das von einem User vorgegebene (spielebezogene) Thema war sogar dreist erlogen und dafür extra an den Anfang der Umfrage gestellt worden, damit es der Moderation bzw. Administration nicht gleich auffallen soll. Etwas später zeigte sich die Marketing-Umfrage mit komplett anderem Interesse. Das war der krasseste Fall, und es gab noch weitere, wo es nicht ganz so offensichtlich angestellt wurde.

Solche Leute beriefen sich desöfteren auf derartige Privathochschulen, was natürlich kein Widerspruch ist, sondern wie Arsch auf Eimer passt. Die Nähe dieser Hochschulen zu bestimmten Unternehmen ist nämlich sehr eng, denn die finanzieren die Hochschulen zumindest teilweise und bestimmen auch den Rahmen dessen, was dort gelehrt wird. Daher ist auch die personelle Nähe sehr eng. Diese Unternehmen bekommen fast alles von ihren Privathochschulen, Informationen, Zugänge, Studis für Jobs und andere Mithelfende usw. Der Sinn dahinter ist ja, Nutznießer zu sein und die Leute so passig wie möglich ausgebildet zu bekommen. Wo auf Privathochschulen für Marketing ausgebildet wird, sind unwissenschaftliche Studentenjobs im Marketing nicht fern und ein Rückgriff auf die Hochschulen als Aushängeschild aus kommerziellem Interesse auch nicht. Man kennt sich, tut sich Gefallen usw. Aus solchen und damit verwandten (darunter auch schlimmeren) Gründen bin ich strikt gegen privatwirtschaftliche Finanzierung von Schulen und Hochschulen und sehe auch sonstige private Trägerschaften sehr kritisch. Damit sage ich nicht, dass die alle schlecht wären, aber das Modell öffnet Missbrauch, z.B. einem Manipulieren von jungen Personen für die Ideologie des Finanziers bzw. Trägers, Tür und Tor.

In dem Rahmen hatte ich mal etwas umfangreicher recherchiert, wobei mir vielleicht auch der Name dieser Privat-Uni, wo der Voigt lehrte, untergekommen sein könnte, womit ich nicht behaupten will, dass speziell diese involviert gewesen sei. Von selbst kommt mir der Name jedenfalls nicht so bekannt vor. Eine weitere Möglichkeit wäre eine fragwürdige Studie, die im Forum diskutiert wurde.

Weder Höcke noch Voigt könnte ich vertrauen, und ich hoffe doch sehr, dass es keiner von beiden schafft. Zu diesem Schluss komme ich sogar schon, ohne die Inhalte zu bewerten. Unter Einbeziehung der Inhalte schneidet Höcke für mich zwar viel besser als Voigt ab - der Thüringen mit Migranten fluten will, bis genügend Ärzte unter ihnen sind, anstatt das strukturelle Problem lösen zu wollen. Aber Höcke hat den Faschismusvorwurf bisher nicht glaubwürdig ausgeräumt, und so lange er das nicht tut, also er nicht unmissverständlich in seine Anhängerschaft hinein kommuniziert, dass er Faschismus niemals zuließe, wäre Höcke für mich nicht unterstützbar. Auch wegen seiner Verbreitung von Unwahrheiten über die EU scheidet er für mich aus, Voigt aber auch, da er genauso schlimm darüber lügt, bloß in die entgegengesetzte Richtung.

In Anbetracht des CDU-Personals muss man sich nicht wundern, wenn Wähler hin- und hergerissen sind und eben in vielen Fällen doch nicht klar die AfD bzw. Höcke ablehnen. Für mich gehen die beiden gar nicht.

Ich fands irgendwie sehr bezeichnend, wie sich beide Moderatoren gegenseitig unterbrechen um Höcke ins Wort zu fallen, während der CDU Fatzke daneben sitzt und sich nach seinem 10 Minuten Monolog ins Fäustchen lacht.

Sie haben dem Höcke einen unfairen Nachteil verschafft, indem seine notwendigen Antworten auf die Provokationen der Moderation hin, die er ruhig und überlegt gegeben hat, als Redezeit mitgezählt wurden, was ihm die Moderation auch noch als lange Redezeit vorgeworfen hat, obwohl er nichts dafür kann und woraufhin der CDU-Mann zum angeblichen Ausgleich lange, schnell (und weitgehend sinnfrei) reden durfte. Neben dem unsympathischen CDU-Menschen (siehe oben, warum) zahlt auch das bei der AfD ein. Ich kenne noch den Hintergrund, warum Frau Özoguz damals in der Kritik stand, und zwar längst nicht nur bei Höcke. Sie behauptete, eine deutsche Kultur jenseits der Sprache gebe es nicht. Das ist eine klare Ansage in die Islamisierungsszene hinein, dass sie dazugehöre und nun den Marsch durch die Institutionen geschafft habe. Egal ob so beabsichtigt oder nicht, es wird so gewertet. Bei Höcke ging es anscheinend darum, dass man daraus schließen könne, die Frau sei nicht in der deutschen Kultur angekommen bzw. sie habe kein Interesse an deutscher Kultur, was zwar nicht im Einzelfall, aber langfristig in der Masse zu Problemen führe, und das kann man ja wohl schwer abstreiten. Immerhin ging es um eine Vorzeigemigrantin, sozusagen einer der günstigsten Fälle. Das aus dem Kontext zu reißen, war grob unfair gegen Höcke. Aber das sollte nicht dazu führen, Höcke zu unterstützen (evtl. aus einem "Helferinstinkt" heraus). Viele werden es aber tun, das weiß ich jetzt schon. Es ist noch immer so gekommen. Warum wurden nicht die verbalen Schienbeintritte Voigts gegen Ramelow zur Sprache gebracht? Immerhin musste das gerichtlich abgestellt werden, was die Einseitigkeit der Moderation zeigt. Höcke ist fair mit Voigt umgegangen, andersherum nicht. Auch das zahlt bei der AfD ein, obwohl es taktisch motiviert ist und auch ein strategisches Interesse dahintersteht. Voigt hat Politikberatung studiert, dafür muss er aber noch einiges hinzulernen. Gegenüber komplett Unerfahrenen schlägt er sich natürlich viel besser, aber das genügt nicht. Angesichts seiner Karrieregestaltung bin ich aber ganz froh darüber, dass er nicht auch hier den Siegertyp darstellen kann. Ich habe zwei (beinahe) nackte Kaiser gesehen. Das genügt mir nicht.

Es würde mir zwar alleine auch längst nicht genügen, aber der AfD den Wind aus den Segeln nehmen und Deutschland helfen, wenn Politiker die Wahrheit sagen würden, und zu dieser gehört nun mal, dass ein ständiger Menschenimport unsere strukturellen Probleme nicht nachhaltig zu lösen vermag, nicht mal der Import von Akademikern, zumal die dann in anderen Ländern fehlen würden, denen wir uns daher irgendwann zur Hilfe verpflichtet fühlen würden. Seltsamerweise studieren heutzutage so viele junge Leute wie nie zuvor (mag leichte Schwankungen gegeben haben, also zeitlich ungefähr), und da sollen Ärzte fehlen? Das sieht mir doch sehr nach einem hausgemachten Problem aus. Wenn ich mir den realitätsfernen Numerus clausus angucke, dann weiß ich schon, dass unsere Regierung gar nicht will, dass mehr junge Inländer zu Ärzten ausgebildet werden, vielleicht aus Kostengründen. Auch diverse langjährige Negativkampagnen gegen die Arbeit von Ärzten auf dem Land, die viel zu pauschal sind und ganz überwiegend nicht viel mit der Realität zu tun haben, dürften ihren Anteil zum Ärztemangel beigetragen haben. Was Höcke über Ursachen und deren Behebung sagt, von wegen Besserung der Lebensbedingungen für Einheimische, wenn bzw. damit sie Kinder bekommen, anstatt Menschen zu importieren, stimmt schon. Davon hat er ausnahmsweise Ahnung. Aber dafür redet er zu anderen Gebieten viel Mist.

Ich würde es anders machen als Voigt und das Verbreiten von Unwahrheiten, von wegen wir könnten unsere strukturellen Probleme nicht lösen und müssten daher massenhaft Menschen importieren, sein lassen. Von solchen Ansichten aus hochprivilegierten arrivierten Kreisen kriegt beinahe jeder hart arbeitende Einheimische die Krätze. Vorübergehend können wir mit Akademikerimport hier und dort Pflaster draufmachen, aber wir müssen sofort die strukturellen Ursachen beseitigen, das würde auch schon in wenigen Jahren erste Wirkungen entfalten und langfristig nachhaltige. Damit liegen Höcke und die AfD schon richtig. Auch mit vielen Kritiken an der EU liegen sie richtig, aber das Gegenmittel ist grundfalsch, und überhaupt erzählt die AfD neben manchem Korrekten viel Mist über die EU, worauf die falschen Gegenmittel beruhen. Die EU muss reformiert und demokratisiert werden. Wir brauchen das starke Bündnis, wirtschaftlich wie auch sicherheitsmäßig. Das geht gescheit nur mit vereinheitlichen Normen und Standards, nur zum Beispiel. Die dafür nötige Arbeit auf der politischen Ebene erledigt sich aber nicht von selbst. Es genügt nicht, dass Firmen sich darum kümmern, denn die haben oft spezielle, eigennützige Interessen. In manchen Bereichen braucht man aber Verlässlichkeit bezüglich der durchgehenden Einhaltung bestimmter Standards. Das ist nur ein Beispiel, grob angerissen. Es gibt zu viel Sinnvolles an der EU, um mal eben ein Einreißen von allem zu riskieren. Es ist auch gut, wenn Deutschland nicht zu viel im eigenen Saft schmort und auch mal andere Ansichten gehört werden. Das betrifft natürlich auch den umgekehrten Fall. Außerdem ist die EU ein Beitrag zum Frieden, ob es die AfD wahrhaben will oder nicht. Das sieht man schon daran, was an Extremismus am Balkan und in Südosteuropa immer wieder aufkommt und wie er wegen der EU an Grenzen seiner Möglichkeiten stößt, innerhalb der EU und auch bei Nachbarn außerhalb. Innerhalb liegt auf der Hand, und außerhalb liegt daran, dass diese Extremisten relativ schwer innerhalb der EU mächtige Verbündete finden, zumindest viel schwerer als ohne das politische Bündnis. Eine EWG genügt nicht. Wer vielleicht sogar mit einigen Extremisten sympathisiert, darf gerne auch mal an die islamfaschistischen Nationalisten im Balkan und in der Türkei denken, die ja mit zum Feindbild er AfD gehören. Plötzlich tun sich da bei der AfD Widersprüche auf, indem wir gegenüber dieser Sorte von Extremisten, die auch die AfD nicht haben will, schwächer dastehen sollen, als ob uns das alles nicht kratzen müsste. Man kann die AFD also schon packen, wenn man sich Mühe gibt. Und das hier war nicht mal Mühe. Da ginge sicher mehr. Solange die üblichen Verdächtigen aus Journalismus und Politik sich kaum Mühe geben und Kindergarteneiertänze aufführen oder sogar zu unfairen Mitteln greifen, geht das eben mit der AfD munter weiter.

[lucigoth]

Ich fands irgendwie sehr bezeichnend, wie sich beide Moderatoren gegenseitig unterbrechen um Höcke ins Wort zu fallen, während der CDU Fatzke daneben sitzt und sich nach seinem 10 Minuten Monolog ins Fäustchen lacht.

Und das sind leider Punkte für Höcke gewesen.

[Lemimus]

Und das ist traurig und macht Thüringen sehr unattraktiv, da noch einmal hinzureisen.

[Lord Rhapthorne]

Und das ist traurig und macht Thüringen sehr unattraktiv, da noch einmal hinzureisen.

wo ist denn da der zusammenhang

[EfBieEi]

Und das ist traurig und macht Thüringen sehr unattraktiv, da noch einmal hinzureisen.

Dann müsste ich auch Bayern meiden nur weil da der söder wohnt

[Apubec]

Dann müsste ich auch Bayern meiden nur weil da der söder wohnt

Eher wegen Aiwanger!

[Lemimus]

Ja, den mag ich auch nicht.