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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Es tropfte von der Decke und es war kalt in dem Gang den der Assassine und Sarit weiter nahmen. Dieser war einer von mehreren gewesen die zur Auswahl gestanden hatten und Sie hatten Markierungen hinterlassen, damit sie den Weg zu den Anderen zurückfinden würden, nachdem Sie einige Abzweigungen hinter sich gelassen hatten. Der Weg war gebogen und führte nach unten. Zu dem unheimlichen Tropfen gesellte sich nach und nach mehr ein Knacken auf dem Boden, das bei jedem Schritt den die beiden Männer machten weiter zunahm. Es war als würde die Höhle sie warnen weiter voranzuschreiten. Abgesehen von ihren Schritten und dem Tropfen war es unheimlich still und dunkel. Nur die Fackel, die Sarit fest wie die Hoffnung an bessere Tage umklammerte kämpfte scheinbar verzweifelt gegen Kälte und Dunkelheit an. »War schon an schöneren Orten«, meinte der Mann von Ulrich. Ob er es zu Draco oder zu sich selbst gesagt hatte war in diesem Moment unklar. Seine Worte reichten nicht weit. Es war als würden die enger werdenden Wände jeden Laut aufsaugen. »Das würde ich meinen«, entgegnete der Klingenmeister und trat kurz darauf in einen kuppelförmigen Raum hinein. Es dauerte einige Momente bis er wieder sehen konnte. Dann offenbarten sich zwei weiter in die Tiefe abgehende Gänge und einige Vertiefungen die natürlich oder unnatürlich in die Wände geformt worden waren.

    Der modrige Geruch wurde in diesem Raum noch deutlich intensiver, so dass beide Streiter sich instinktiv die Hand vor den Mund hielten. »Bei Innos was ist das hier?«, murmelte Sarit. »Ein Grab«, meinte der Assassine, als er in eine der Vertiefungen schaute und Gebeine, die kaum noch als solche zu erkennen waren. Das Material was diese Leichname einmal zusammengehalten hatte war mit der Zeit porös geworden und hatte begonnen sich aufzulösen. Einige kleinere Insekten krabbelten hier und da über die Szenerie und komplettierten die Bedrohlichkeit, die sich in den beiden Männern breit machte wie ein Tropfen Farbe der in ein großes Behältnis mit Wasser eingeführt wird und sich nach und nach verbreitet. In der Mitte des Raumes stand ein verwitterter Stein der wie ein Y geformt war. Um den Stein herum lagen Felsbrocken verstreut und ließen erahnen, dass es sich vielleicht früher mal um eine Statue gehandelt hatte. Doch die Witterung hier unten hatte dieser so zugesetzt, dass sie gänzlich entstellt war. Der Klingenmeister wollte sich schon etwas Anderem zuwenden, als die Schatten eine Inschrift auf dem Sockel der verwitterten Statue freigaben.

    » الأم المباركة أنقذتنا , al'umu almubarakat 'anqadhatna«, las er langsam und stockend vor, da es schwer war die Schrift zu entziffern. »Gesegnete Mutter. Rette uns«, sprach Sarit als würde er Draco antworten. »Ihr sprecht die alte Sprache von Varant?«, meinte der Weißhaarige mit einer Portion Verblüffung. »Ja«, antwortete der Angesprochene kurz angebunden. »Wisst ihr was es mit dieser Mutter auf sich hat? Ich habe weiter unten in der Höhle in der ich mit Cenfar war bereits ein Bildnis von ihr gesehen«. Der Späher schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Ein Schreckgespenst von Siedlern aus Varant?«, schlug er nicht sehr überzeugt vor. Draco hustete und schaute sich die Statue noch einmal an, die ihm leider keine weiteren Auskünfte geben konnte. Das Tropfen von der Decke schien stärker zu werden. Ob das ein Zeichen war, dass draußen noch immer der Sturm tobte? »Die ersten Menschen sind meines Wissens in Varant erschienen. Also ist es nicht ungewöhnlich, dass wir hier Fragmente von Ihrer Sprache und Kultur finden«, meinte der Assassine nachdenklich. »Allerdings habe ich niemals von einer Mutter gehört«. Er schaute Sarit hilfesuchend an, doch der zuckte auch mit den Schultern. »Innos hat den Menschen in Varant geschaffen. In dem Land der Sonne. Er ist der Herr des Lebens und vor ihm und nach ihm kam Keiner außer seinen Brüdern«, meinte Sarit überzeugt und fand von seinem vorherigen unsicheren Stand zurück zu einer aufrechten Position. »Er hat die ewigen Wanderer erwählt und die Menschen beeinflusst.«, entgegnete der Klingenmeister. »Die Menschen gab es schon vor der Erwählung. Als ich in Varant lebte habe ich viel Zeit damit verbracht dazu zu forschen«. Als Emir der Stadt war dieser Umstand des freien Willens und der möglichen Erwählung auch durch Beliar ein wichtiger Umstand gewesen. Wie hätte er den Assassinen des alten Bundes sonst die Freiheit versprechen können, wenn die Menschen durch und durch Innos verpflichtet gewesen wären? Ulrichs Mann verzog das Gesicht, wollte sich aber anscheinend auf keinen theologischen Disput einlassen.

    Auch der Assassine lies es dabei und betrachtete weiter den weiten Raum. »Vielleicht gibt es hier noch mehr Hinweise.«

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Östliche Bergspitzen

    Tat'ank'ka stand tief im Schnee. Der kalte Wind wehte durch seine dunkle Mähne und machte den Stahl seiner Rüstung noch kälter, als er eh schon war.

    An seiner Seite standen Gorbag und auch Proya und erduldeten die Kälte wie es Orks nur konnten. Jeder von ihnen hatte wohl andere Gefühle beim Anblick dessen, was sie da von hier oben - an einen der höchsten Punkte des Weißaugengebirges - in weiter Ferne auf dem Meer sahen.
    Nur ihr Volk baute so Schiffe und das auch nur in den Nordlanden. War es eine Expedition oder hatte man sich derer die damals Brosh Befehl befolgt hatten erinnert?
    “Imperial…”, knurrte Gorbag in seinen eisigen Bart und stieß heiße Luft aus den Nasenlöchern.

    Der Häuptling der Karrek wusste nicht was er wirklich fühlen sollte. Sie hatten sich hier ein Leben aufgebaut. Seine Zasa war hier geboren und würde bald als Orkin gelten und ihren Vater auf so viele Arten Ehre machen. Dann war da aber noch die Vergangenheit. Als Elitekrieger der Urkma, als Veteran der vielen Schlachten auf dem Festland. Als einer der zwölf Berserker von Khoro, als Häuptlingssohn der Ka aus den Bergen von Khoro - seine Heimat.
    War diese Galeere eine Zukunft auf Argaan? Rückkehr in die alte Heimat? In das Imperium? Oder das Ende der letzten der Clans der Shak und der Urkma und aller die zu ihnen gehören?

    “Genug gesehen. Sie werden dort an Land gehen. Wir steigen hinab zu den anderen und machen alle Karrek bereit.”, sprach der Schwarzork.
    “Auf was?”, fragte Proya und zeigte die Reißzähne.
    “Auf Ehre und Blut!”, versprach Tat'ank'ka und hatte diesen lange vermissten Glanz in den onyxfarbenen Augen.

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline

    Östliche Bergspitzen

    Mit zusammengekniffenen Augen trotzte Proya dem aufwirbelnden Schnee, den eine starke Böe ihnen entgegentrug. Sie betrachtete gedankenverloren den breiten Rücken des Schwarzorks, der vor ihr durch die Schneise schritt, die sie bei ihrem Aufstieg hinterlassen hatten. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte nach all den Jahren ein imperiales Kriegsschiff vor der Küste Argaans gesichtet zu haben.
    Den Mond im Rücken stiegen Gorbag, Tat’ank’ka und sie wieder die tückischen Felsen hinab. Selbst für Oraks hielt das Gebirge Gefahren bereit, doch unter der Führung des Häuptlings und der Geister spürte die Schamanin keine Furcht. Dennoch sehnte sie sich nach dem Feuer am Karrek und einer heißen Snapperkeule.

    Der Wind frischte erneut auf, heulte ihnen entgegen und mit einem Mal blieb Proya wie angewurzelt stehen. Tat’ank’Ka, der in diesem Moment eine steinerne Wand hinunterklettern wollte, bemerkte es und schaute sie fragend an.
    „Es ist Lugdrub“, verkündete sie, ihre Augen nach hinten verdreht, sodass nur das Weiße zu sehen war, als die Geister des Windes ihr berichteten.
    „Seine Seele ist endgültig fort“, fuhr sie fort, als sie spürte wie die letzten Rückstände ihres einstigen Partners und Mentors ihren Sinnen entglitt.
    Wohin es ihn trug wusste nur der Schöpfer.

    Der Moment zog vorbei und sie musste stark Blinzeln, um den Schwindel zu vertreiben, der sie plötzlich überfiel.
    „Beeilen wir uns, Häuptling. Eine Zeit des Umbruchs kommt.“
    Ihrem Rat folgend beschleunigten sie ihren Abstieg. Ein ungutes Gefühl befiel die Seherin, das sie nicht abzulegen in der Lage war. Die kommenden Wochen würden einmal mehr ihren Stamm fordern. Doch Oraks wuchsen an den Herausforderungen, denen sie sich siegessicher entgegenstellten. Die Geister würden ihnen beistehen und was auch immer die Galeere ihnen brachte, sollten sie alsbald in Erfahrung bringen.

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    Abenteurer Avatar von Mina Argon
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    Mina hatte mit wilden Tieren und auch Banditen gerechnet, aber dass sich die Natur selbst als so gefährlich herausstellen würde, hatte sie nicht geahnt. Im Moment konnte sie jedoch keinen Gedanken daran verschwenden, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, Sunder und Jacques in die Berge zu folgen. Nach dem aufkommenden Regen war alles einfach so schnell passiert und nun befand sich der Milizler in Lebensgefahr!
    Den Anweisungen des Seemannes direkt folgend, ergriff die Thorniarerin beherzt seinen Gürtel und stemmte sich gegen den felsigen Untergrund. Im Gegensatz zu Sunder fand sie deutlich weniger halt und musste immer wieder ihren Stand korrigieren. Auch wenn sie mit den Füßen immer wieder wegrutschte, so hatte sie zumindest keine großen Schwierigkeiten sich an Sunders Gürtel festzuhalten. Durch ihre tägliche Arbeit mochte sie zwar einen starken Griff aufbringen können, doch wollte Mina in dieser ernsten Lage dann doch kein Risiko eingehen und packte so fest zu, bis das Leder schmerzhaft gegen ihre Hände drückte.
    Der herunter prasselnde Regen, der ihr über das Gesicht lief, machte es zudem schwer auch nur irgendetwas zu erkennen. Sie hielt sich so gut es ging an ihm fest, viel mehr bekam sie von der Rettungsaktion dann aber auch nicht mit.

    Plötzlich gab es einen heftigen Ruck. Mina fand sich auf blankem Felsen wieder, während Sunder sie nur knapp verfehlte und fluchend direkt neben ihr auf dem Boden landete.
    „OH, SCHEIßE!“, rief sie zu Tode erschrocken und kroch hastig in Richtung Klippe. Das Seil musste gerissen sein! Vielleicht hatte sich Jacques aber noch irgendwie an die Felswand retten können und hielt sich an einem Vorsprung fest? Ihre Gedanken und Befürchtungen überschlugen sich, so dass sie beinahe mit Jacques zusammen gestoßen wäre, der sich keuchend auf den Felsen hatte retten können.
    „Du lebst!“, rief Mina überrascht, aber sehr erleichtert aus. „Hier! Mach das Seil am besten an deinem Gürtel fest. Sunder hat das andere Ende. Ich laufe zwischen euch. So verlieren wir uns nicht wieder!“, kam es ihr in den Sinn. Auch wenn sie alle durch diese Aktion mehr als erschöpft waren, so konnten sie schlecht an Ort und Stelle bleiben. Sie mussten weiter!
    „Hoch mit euch! Wir müssen weiter!“, trieb sie die beiden Männer an, half ihnen hoch und betete, dass sie alle heil aus diesem Schlamassel herauskommen würden.

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    »Ich denke nicht, dass das auch nur um Ansatz eine gute Idee ist...«, begann Sarit seinen Widerstand zu artikulieren, während seine Worte vom weiteren Tropfen von der Decke und dem Platschen auf den Boden untermalt wurden. Der Assassine reagierte zunächst nicht auf die Worte und zupfte weiter vorsichtig an einer der uralten und einst mumifizierten Gestalt die in einer der Schächte lag. Seinem Blick nach zu urteilen war es fast so als würde er eine Abhandlung für die Bibliothek des Kastells vorbereiten und ihm würde just in diesem Moment auffallen, dass er 10 Jahre der Forschung völlig vergeblich investiert hatte. »Die sind schon lange nicht mehr in dieser Sphäre. Alles was übrig blieb werden sie nicht mehr brauchen«, gab der Streiter dann an den Späher zurück. »abgesehen davon, dass hier nichts ist.«, ergänzte er enttäuscht einen Moment später und lies seine Finger von der uralten Gestalt, die selbst unter seinen vorsichtigen Fingerzügen weiter zu Staub zu zerfallen schien. Der Weißhaarige wischte sich die Handschuhe an den Wänden ab und schritt dann zur nächsten Gestalt. In diesem Moment stellte sich ihm Sarit in den Weg. »Ihr fordert den Zorn Beliars heraus die Toten nicht ruhen zu lassen...«. Draco nickte. »Der Zorn Beliars ist uns ohnehin sicher«, gab er bissig zurück. Zähneknirschend und fluchend gab Ulrichs Mann nach und begab sich in eine Ecke des Raumes bei der er das Gefühl hatte den besten Überblick zu erhalten. »Es ist nicht klug die Götter herauszufordern«.

    »Da ist nichts«, konstatierte der Klingenmeister nach einer Weile. »Nichts was uns weiterhelfen würde zumindest. Dieser Ort hätte selbst vor mehreren Jahrzehnten wahrscheinlich keine große Aussagefähigkeit mehr gegeben«. Er legte zur Bekräftigung seiner Worte seine Stirn in Falten. »Wenn wir mehr erfahren wollen, müssen wir tiefer in den Berg hinein«. Sarit schüttelte den Kopf. Dieses Mal deutlich bestimmter. »Wir sind ohnehin viel zu lange schon von den Anderen fort. Wir müssen zurück«. Draco nickte in Zustimmung. Sie waren schon zu lange hier unten. »Ich würde zu gerne mehr über diese Mutter erfahren«. »Und dafür wird es noch Gelegenheit geben. Vielleicht kennt sich einer der Anderen damit aus«, meinte der Mann der wahrscheinlich aus Varant stammte versöhnlich. Kurz entschlossen gingen Beide den Weg zurück und folgten den Markierungen, die sie zuvor pfleglich hinterlassen hatten.

    Als die Beiden wieder um eine Biegung gingen knackte es unter den Füßen des Weißhaarigen. Im ersten Moment dachte er sich nichts Besonderes dabei. Das gleiche Phänomen war ihm auch schon auf dem Hinweg begegnet. Dann knackte es lauter. »Was zum?...«, meinte er mit einem Funken Erschrecken in der Stimme, das sich zu ernstem Schrecken ausweitete, als er begriff, dass der Boden unter seinen Füßen nachgab und zu zersplittern begann. Sarit der mit der Fackel einige Schritte vor ihm ging machte ruckartig einen Satz nach vorne um sich dem Unglück zu entziehen, doch dem Klingenmeister blieb nicht so viel Glück. Als der Boden sich unter ihm in Bruchstücke auflöste wurde sein Hinterkopf hart gegen den verbliebenen Boden gerammt, was seine Welt in ein Funkenwerk aus Verwirrung und Angst verwandelte. »Draco!«, hörte er seinen Namen aus weiter Ferne als er nach unten stürzte. Ob es an seinem Zustand oder dem Abstand lag wusste er nicht zu sagen. Er würde der stürzen und wenn nichts anderes geschah, dann würde er schwere Verletzungen beim Aufprall davon tragen. Es sei denn…

    Die Angst vor der Dunkelheit und die Angst vor dem Ende des Falls kämpften für unendliche Bruchteile von Sekunden miteinander. Dann gewann die Angst vor dem Ende des Falls. Die Arme der Finsternis unter ihm empfingen ihn und er lies es geschehen. Er spürte wie sein Körper sich auflöste und er an diesem unwirklichen Ort von der uralten Dunkelheit des Weißaugengebirges aufgesogen wurde wie ein kleiner Tropfen von Schwärze in einem Meer aus stiller Gleichheit.

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    Waldläufer Avatar von Jacques Percheval
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    Auf einem sturmumtosten Gebirgsgrat

    Jacques‘ Herz hämmerte noch immer wie wild in seiner Brust, als er sich mit zitternden Fingern das Seil um die Hüfte schnürte, wie Mina es vorgeschlagen hatte. Den schneidenden Wind und den Regen, der ihm ins Gesicht peitschte, spürte er noch nicht einmal, so sehr war er voll Adrenalin gepumpt. Währen all der Abenteuer, die er bislang erlebt hatte – während der Entführung durch die Banditen, während des Kampfes mit den Räubern und den Orks, während ihrem unfreiwilligen Ausflug in einen Höhlenkomplex voller Goblins – war er dem Tod nicht so nah gewesen, wie gerade eben, als er beinahe in den bodenlos erscheinenden Abgrund gestürzt wäre…
    „Ich… danke euch beiden!“, brachte er mühsam hervor, aber Mina nickte nur knapp und scheuchte ihn dann mit einer Handbewegung voran. Und sie hatte natürlich recht – das Unwetter schien nicht abflauen zu wollen und da konnten sie unmöglich länger auf diesem ungeschützten Grat verweilen!

    Mühsam kämpfte sich die kleine Gruppe weiter voran. Sie trotzten den Elementen, indem sie ihre Körper nach vorn beugten, um dem Sturm möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, und sich schützend jeweils einen Arm vors Gesicht hielten, während sie stoisch einen Fuß vor den anderen setzten. Dabei hielten sie alle drei sehnsüchtig Ausschau nach etwas – irgendetwas – das ihnen als Unterschlupf dienen und sie vor dem Wetter schützen konnte.
    Endlich, nach einer Ewigkeit – jede Minute in diesem nassen, eisigen Höllenwetter fühlte sich an wie Stunden – rief Sunder irgendetwas und deutete auf einen Spalt in einer Felswand ein Stück über ihnen. Niemand stellte die Entdeckung des Seemanns in Frage – wenn auch nur die kleinste Chance bestand, dass es sich um einen brauchbaren Unterschlupf handelte, würden sie es überprüfen. Der Aufstieg über die glitschigen Felsen erwies sich noch einmal als nicht ganz einfach und mehrmals verlor einer von ihnen den Halt und stieß sich ein Knie oder einen Ellenbogen am Fels an, aber zum Glück blieb es am Ende bei blauen Flecken und Flüchen.
    Und endlich hatten sie einmal Glück. Der Felsspalt, der von unten noch eher schmal ausgesehen hatte, erwies sich als Portal zu einem deutlich geräumigeren Hohlraum, sobald sie sich durch den von Geröll verengten Eingang hindurchgezwängt hatten.

    „Innos sei Dank!“, rief Jacques euphorisch und grinste von einem Ohr zum anderen. Er konnte einfach nicht anders. Völlig erschöpft ließ er sich gegen einen Felsblock sinken und schloss für einen Moment die Augen, lauschte auf das Heulen des Sturms, der ihnen hier drin nun nichts mehr anhaben konnte. Täuschte das, oder hatte das Unwetter sogar noch einmal an Intensität zugenommen, so als wäre es wütend darüber, um seine Beute betrogen worden zu sein? Jacques gluckste leise. „Nicht heute, Beliar… nicht heute!“

    „Hey, seht mal, ich glaube, hier geht es weiter!“, rief Mina. Jacques öffnete die Augen und erhob sich ächzend. Sunder war bereits bei der Schmiedin und beide schauten zweifelnd in einen schmalen Stollen, der, hinter einem Felsblock einem ersten flüchtigen Blick entzogen, leicht nach unten verlaufend tiefer in den Berg führte. Der Schein ihrer Laterne vermochte nur die ersten paar Schritte zu erhellen, danach verlor sich der Gang in der Dunkelheit.
    „Nee, du, da jeh isch nisch rein!“, konstatierte Sunder, „Dat letzte Mal hat ma jereischt!“
    Jacques nickte bestätigend. Solange sie keinen wirklich, wirklich guten Grund hatten, dort hineinzukriechen, war er absolut Sunders Meinung.
    „Wir sollten den Gang aber im Auge behalten“, mahnte er an, „Nicht, dass dort etwas… rauskommt. Ich hab Geschichten gehört, dass es manchmal Viecher in Höhlen und Stollen geben soll – nicht nur so kleine Goblins wie beim letzten Mal! Wir sollten nichts riskieren und Wachen einteilen, auch wenn wir wahrscheinlich alle verdammt müde sind…“
    „Müde, und ich frier mir den Arsch ab“, stellte Mina fest, „Lasst uns endlich ein Feuer machen!“

    Wenig später hatten sie in der Mitte der Eingangshalle ein kleines Lagerfeuer entfacht. Etwas Feuerholz hatten sie noch im Gepäck und auf dem Boden der Höhle hatten einige Äste und trockenes Pflanzenmaterial herumgelegen. Zwar würden sie sparsam bleiben müssen mit dem Brennmaterial und konnten kein allzu großes Feuer entfachen, so sehr sie alle sich das auch wünschen mochten, aber zumindest reichte es, um die gröbste Kälte aus ihren Gliedern zu verscheuchen. So saßen sie eng zusammengerückt um die kleine Feuerstelle, jeder hielt eine Tasse mit dampfendem Tee in den klammen Fingern, und lauschten dem Tosen des Sturms draußen.
    „Danke nochmal für eure Hilfe da draußen“, brach Jacques irgendwann das Schweigen, „Ihr habt mir das Leben gerettet. Dafür bin ich euch was schuldig… Also, mehr als nur ‚was‘ eigentlich!“ Er lachte kurz auf, wurde dann aber wieder ernst und schaute nachdenklich in die Flammen. „Ob Ulrich so etwas erwartet oder vorausgesehen hat, als er uns auf diese… Mission geschickt hat?“

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    Er taumelte zwischen Dunkelheit und Realität hin und her. In einem Moment war er in tiefer Schwärze gefangen, dann spürte er seinen Hinterkopf pulsieren und wie sich warme Blutstropfen seine Haare herunterwandten. Sein Blick war verschwommen und seine Hände bekamen kaum einen Halt wo auch immer sein Weg ihn hingeführt hatte. Er fühlte sich als wäre er in der Wüste ohne Wasser und ohne Orientierung zurückgelassen worden. Von der Decke tropfte es nicht mehr. Dann erschreckte er bis ins Mark als er Jemanden sah. »Verräter«, knurrte Kurian ihn an. Der Assassine taumelte nach hinten, fiel über einen Stein und lies sich nach hinten fallen, wo er wie ein nasser auf den harten Steinboden aufkam. Das Gesicht des Paladins kam über ihm zum Stehen. Das pulsieren der Wunde am Kopf wurde stärker und das Sichtfeld des Klingenmeisters verschwamm weiter zwischen Licht und Schatten. »Du gehörst in den Abgrund in den du dich verkrochen hast DraconiZ«

    Es war nicht real. Eine Illusion. Es musste eine sein. Er war getroffen und wusste nicht was hier vor sich ging. Doch sein Gegenüber erhob einen der Stummel die ihm von dem Arm geblieben war, nachdem DraconiZ ihm die Hände abgeschlagen hatte, so dass der Armbrustschütze nie wieder eine Waffe führen konnte. Es war inbrünstiger Zorn der ihm aus den Augen entgegen schlug. So großer Zorn, dass der Klingenmeister meinte gleich würden flammende Blitzen aus den Augen seines ehemaligen Gefährten schlagen und ihn verbrennen. Er versuchte die Schatten zur Hilfe zu rufen, doch es geschah nichts. Wo bei den Göttern war er und was geschah hier? »Du hattest doch immer viele Worte übrig du Wieselschiss. Fällt dir nichts ein?«. Der Assassine rollte sich schwermütig zur Seite, um weiter in Dunkelheit zu stürzen und in einer sich mit den Armen vom Boden abstützenden Position wieder einen Funken von Bewusstsein zu erlangen. So seiner kriechenden Position konnte er zwei Menschen sehen. Der eine stach einen langen Ritualdolch von hinten in die Robe der Anderen. »Deine eigene Mutter hast du getötet«, Kurian stand wieder hinter ihm. Die nächste Szene tauchte vor ihm auf. Er hielt eine Armbrust auf seinen ehemaligen Waffenbruder Medin gerichtet. »Deine Brüder hast du verraten«. Wieder eine neue Szene. Orks in Khorinis. Trommeln verkündeten Tod und Verdammnis für Unzählige. »Deine Heimat mit Übel übergossen«. Die nächste Szene und die nächste. Der Wechsel gewann immer mehr an Fahrt und konfrontierte den Streiter eins ums andere Mal mit seiner Vergangenheit und was er getan hatte. Zu was er geworden war. Es war ihm als hätten alle Schrecken die er hervorgebracht hatte sich in einem Kreis versammelt und würden nun auf das was von ihm übrig geblieben war hinunterblicken. Es wurde unendlich kalt in der Umgebung und eine einzelne Träne lief ihm die Wange herunter wie ein Tropfen aus Licht. Draco schaute hoch in der erhabene Gesicht des Paladins »Es tut mir leid«, flüsterte er und die Träne glitzerte am Boden.

    Verwirrung, Unfähigkeit zu begreifen, Schock, Hysterie und Unglauben liefen über das Gesicht seines schattenhaften Gegenübers. Dann Lachen. »Es tut dir leid?!«, blaffte der Paladin zurück. »Es tut dir leid?«. Er erhob die beiden Stümpfe. »Du besitzt wirklich die Frechheit jetzt bereuen zu wollen? Nach allem was du getan hast?«. Der Assassine schaute hoch. Dann sagte er es noch einmal: »Es tut mir leid Kurian«. Die Szenerie schien für einen Moment einzufrieren und es tat sich nichts. Dann gingen die Wände in Flammen auf und Hitze und Licht setzen ihm zu. »So kommst du mir nicht davon du elender Bastard!«

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    Als er wieder zur Besinnung kam lag er auf einer Streckbank, an der wie Spinnenfäden alte Ketten herunterhingen. Nur seine in der Dunkelheit sehenden Augen ließen ihn die Umgebung erkennen. Eine große Halle spannte sich vor ihm auf und die Decke war einige Meter entfernt. Seine Streckbank war nicht die Einzige die hier beheimatet schien. Wenn er genauer hinsah konnte er einige nicht mehr brauchbare Foltergegenstände erkennen, die hier und da herumlagen und allesamt dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen waren. »Argh«, entfuhr es ihm als er sich schwerfällig aufsetze und seinen Hinterkopf betastete. Das Blut schien getrocknet zu sein. Zumindest spiegelte sich nichts der Flüssigkeit auf seinem Handschuh, den er alsbald vor sein Gesicht hielt. Verwirrt und frierend kam er zum Stehen und ging unsicher ein paar Schritte. Wo war er hier gelandet? Wie war er hierher gelangt? Seine einzige Erklärung war, dass er in seinem Wahn sich immer tiefer in die Höhlen unterhalb des Weißaugengebirges begeben hatte. Die Erschöpfung brachte ihn kurz darauf auf seine Knie zurück.

    Purpurn und mit blauer Krone offenbarten sich vor ihm einige Pflanzen deren Namen oder Verwendung er nicht ergründen konnte. Irgendwie erinnerten Sie ihn entfernt andersfarbig an Sumpfkraut aus Khorinis. Genug Feuchtigkeit gab es hier jedenfalls für diese Pflanzen. Sie sonderten Dämpfe ab die ihm ins Gesicht stiegen und ihn auf merkwürdige Weise beruhigten. Er schaute nach oben und konnte ein Loch in der weit entfernten Decke ausmachen. Vielleicht war er doch gar nicht so weit gefallen und diesen Pflanzen zum Opfer gefallen? Wieder verschwamm sein Blickfeld und er begann sein innerstes nach Außen zu husten. Nur die Götter mochten wissen wo er war und wie er hier wieder herausfinden würde. Kurz darauf verblasste die Welt wieder und lies sich auf die Weiche der Pflanzen fallen.

    Funken stoben und zwei Kontrahenten duellierten sich vor ihm. Einer hielt eine weiß blitzende Klinge fest umklammert, der andere schwang elegant zwei Klingen die wie Schlangenköpfe nach dem Blut des Anderen zu dürsten schienen. Der Krieger mit dem Schwert war in eine silberne Rüstung mit Orkköpfen an beiden Schulterstücken gekleidet, während der andere in eine tiefschwarze Rüstung gekleidet war. Wieder und wieder in unendlicher Verbissenheit kämpften Sie gegeneinander ohne, dass einer von Ihnen einen Vorteil erringen konnte. So als wären sie miteinander verschmolzen und könnten doch nicht miteinander existieren. Hinter dem Streiter mit dem Schwert sammelten sich alte Figuren und Freude. Paladine, Magier, Brüder des heiligen Ordens Innos’. Sie feuerten ihn an, liehen ihm ihre Magie und halfen ihm gegen die Dunkelheit zu bestehen. Auf der anderen Seite waren es schwarze Magier, Orks und Assassinen die den zweiten Streiter zu Höchstleistungen anspornten, die ihm rieten dem Licht nicht zu trauen und für die Freiheit zu kämpfen.

    Da standen Sie. Die Vertreter des Lichts. Stolz, mitfühlend, Gerecht. Saraliel, Arion, Medin, Wenda, Uncle-Bin, Ferox, Françoise, Ronsen, Sir Ulrich, Rodeon, Hiroga, Spike, Tomarus und so viele mehr. Sie verköperten für ihn die Hingabe und den Glauben an Rechtschaffenheit und Ordnung.

    Ihnen gegenüber hatte sich die andere Seite aufgebaut. Die Vertreter der Freiheit. Dunkel, neugierig, offen. Serpentia, Vicious, Ardescion, Sinistro, Berash, Kire, Trilo, Joe Black, Cyrith, Laszlo und alle Vertreter des alten Bundes.

    Er kämpfte gegen sich selbst. Hilflos wie er hier kauerte und im Wahn der Pflanzen sah er zu wie zwei Teile seiner selbst sich immer herausforderten und sein innerer Konflikt ihn völlig in Beschlag nahm. Nein es war nicht sein Konflikt. Dieser Konflikt war viel größer als er. Hatte er jemals wirklich gewählt auf welcher Seite er denn stehen wollte? Er fühlte sich wie eine Figur in einem Krieg, den er niemals gewählt hatte. Was war richtig und was war falsch?

    Der Dunkle sprang, während der Paladin sich zur Seite wendete und die Schläge wieder parierte, um seinerseits nachzusetzen. Wieder wechselten sich Licht und Schatten ab. Draco hatte sich geirrt. Als Barzane ihm die Nachricht vom Sieg der Orks gebracht hatte, hatte er gedacht, dass der Sieg der Grünpelze unvermeidlich war und doch saß nun Rhobar III. auf dem Thron von Myrtana und hatte das Reich für Innos zurückgewonnen. War das also jetzt der richtige Weg? Zurück zum Ursprung, damit alles wie in einem endlosen Rad sich weiterdrehte? Licht folgte auf Schatten, der Morgen auf die Nacht, der Frühling auf den Winter und der Tod auf das Leben? War es ein unveränderliches Grundgesetz des Schicksals, dass es so sein musste? Wo war die Klarheit hin, die ihm so viel bedeutet hatte?

    »Es sind keine Gegensätze«, hallten zwei Stimmen in seinem Kopf wider, eine dunkel und bedrohlich, eine stolz und friedvoll. Es war als würde die eine präzise sprechen und die andere elegant singen. »Es ist Licht in der Dunkelheit und Dunkelheit im Licht. Alles ist eins und alles ist verschieden. Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.« Er hasste Rätsel und er hasste Ungewissheit. Dann ertönen die rätselhaften Stimmen im ganzen Raum. Die dunkle Stimme sprach in der alten Sprache von Varant: »maghfir lahu warhamhu, wa 'aafihi, wa'fu 'anhu, wa 'akrim nuzulahu, wa wassi' mudkhalahu a'ithhu min 'athaabil-qabri wa 'athaabin-naar.«, während die andere Stimme in der Hochsprache verkündete: »Vergib ihm und habe Gnade mit ihm. Verzeihe ihm und entschuldige ihn und mache seine Aufnahme ehrenvoll. Bewahre ihn vor der Strafe des Grabes und der Qual des Feuers.« In diesem Moment lösten sich die Dunkel in Schatten und die anderen in Licht auf. Beide Energien strömten auf den Streiter zu und er verlor sein Bewusstsein.

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    »Bewahre mich vor der Strafe des Grabes und der Qual des Feuers«, murmelte der Streiter wie im Wahn. Schweißfäden rannen sein Gesicht herunter und bahnten sich wie feine Rinnsale ihren Weg den Schläfen entlang den Weg zum Boden. Währenddessen zogen ihn starke Hände nach oben und er kam Stück um Stück der Decke näher. Im Zwielicht konnte er ein Seil erkennen, was um einen Bauch gebunden worden war. »Maul halten. Bist auch so schwer genug«, brummte eine tiefe vertraute Stimme ihm ins Ohr und er spürte wie er nach seiner Flugeinlage wieder festen Boden unter den Leib bekam. Das vertraute Tropfen von der Höhlendecke drang wieder zu ihm durch. »Scheint nicht unbedingt schwer verletzt zu sein«, konstatierte Sarit als er sich einige Momente den Weißhaarigen und die gerötete Stelle am Hinterkopf besehen hatte. »Erzählt irgendeinen Unfug von Gräbern und Feuer. Also nichts was er nicht auch so tun würde«, meinte Cenfar der sich zu ihm herabgelassen hatte. »Ist bald wieder ganz der Alte«, diagnostizierte er. »Sollten hier in jedem Fall besser aufpassen. Lass uns zusehen, dass wir zu den Anderen kommen«, schloss Sarit die Aufnahme ab. Sie nahmen jeweils einen Arm des Assassinen und stützten ihn, so dass Sie langsam voran kamen.

    »Habt ihr irgendetwas Ungewöhnliches dort unten gesehen?«, frage Draco nach einer Weile, in der sie mehr oder weniger schweigend die finsteren Gänge entlang zu Eingang geschritten waren, wo die anderen Krieger auf sie warteten. »Einen weißhaarigen Spinner inmitten irgendwelcher fremder Pflanzen«, meinte Cenfar lachend. »Nein nichts außer, dass du ein scheiß Glück gehabt hast dir nicht mehrere Knochen gebrochen zu haben. Bist weich gelandet. Innos sei Dank«. Der Klingenmeister nickte. Er wurde aus der ganze Sache kaum schlau. Vielleicht war es nur der Wahn der Pflanzen gewesen. Oder es war etwas von Bedeutung geschehen, was er nicht zu deuten vermochte…. »Es ist Licht in der Dunkelheit und Dunkelheit im Licht. Alles ist eins und alles ist verschieden. Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.«. Er hatte die Worte nicht vergessen. Doch was bedeuteten Sie? Zumindest der letzte Satz war ihm bekannt. Es bedeutete, dass dort wo Andere blindlings glauben, da zweifelten die Assassinen. Da wo andere von falscher Moral und Ketten begrenzt sind, da handelten die Assasinen. Doch wie passte das zu dem davor? Die wohl klügste Erklärung war, dass sein Verstand einfach alles zusammengewürfelt hatte und ihn in einem traumartigen Konstrukt vorgegaukelt hatte, dass es wohl Sinn ergeben musste. Doch etwas in ihm weigerte sich dieser Erklärung zu folgen.

    Draußen schien der tsunamiartige Regenfall zumindest für den Moment ein wenig abgeflaut zu sein, denn es regnete zumindest nicht mehr heftig in die Höhle hinein, als die drei ungleichen Männer zum Eingang zurückgekehrt waren. DraconiZ lies sich mit einem Seufzen zu Boden gleiten und lehnte sich fest an eine der Außenwände. »Luthger schon zurück gewesen?«. »Bisher nicht«, berichtete Jörg kurz angebunden. Sarit nickte und setzte sich ebenfalls ans Feuer. »Wir warten bis er den Kommandanten und Jon aufgefunden hat. Wenn das Wetter mitspielt gehe ich davon aus, dass wir die verdammten Höhlen hier bald hinter uns lassen«. Die Männer und der Assassine brummten zustimmend. Nach seinem Sturz war er nicht traurig weiterzuziehen.

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    Provinzheld Avatar von Sunder
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    in einer kleinen Höhle

    Mit den Kräften völlig am Ende, hockte Sunder dicht am Feuer und schaute gedankenverloren den tänzelnden Flammen zu. Trotz der widrigen Umstände machte sich in Inneren des Seebären, ein wohliges Gefühl von Gleichgültigkeit breit und strafte die aktuelle Situation, mit Nichtbeachtung. Dem alten Seemann war es gerade in der Tat völlig Schnuppe, das er völlig durchnässt war, das er vor Kälte zitterte wie Espenlaub. Für ihn war es in diesem Augenblick nur wichtig, das er überhaupt noch lebte und das tat er ohne Zweifel, soweit reichte sein Wahrnehmungsvermögen noch. Es brauchte schon mehr. als etwas Regen und Wind um einen alten Seemann ins Jenseits zu befördern, verharmloste Sunder mit seinem derzeit verklärten Blick, das tödliche Unwetter, vor dem sich Jacques, Mina und er, gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Und falls es ein Gott war, der mit diesem Unwetter Unheil bringen wollte, der musste sich nun eingestehen, das er kläglich versagt hatte, stellte der Seebär innerlich grinsend fest.

    Der Glaube an Götter und die Ehrfurcht davor, wurde eindeutig überbewertet, Sunder war ein Mann, der mit Kirche, Glaube und dem ganzen Schnickschnack, nur wenig bis gar nichts anfangen konnte. Er vertrat die Meinung das die Götter es nicht gut mit den Menschen meinten, sonst würde manches doch anders laufen oder nicht? Der einfachen Logik des Seebären folgend, dürfte es keine Naturkatastrophen, Hungersnöte, tödliche Krankheiten, alles vernichtende Kriege und haste nicht gesehen, geben, wenn die Götter, wie so Mancher glaubte, Gutes im Sinn hätten. Die Realität sah anders aus, es gab also genügend Gründe, den Göttern zu misstrauen, nicht an sie zu glauben, sie in Frage zu stellen. Und solange sich für Sunder nicht zeigen würde, das Götter durchaus Gutes im Schilde führen, würde er es handhaben wie bisher und sich lieber nicht auf sie verlassen.

    Nachdem die Wärme des Feuers und der heiße Tee, es schafften einige Lebensgeister im Seebären zu erwecken, kam dieser wieder zur Besinnung und verspürte plötzlich Hunger. Er öffnete das Bündel mit den Lebensmitteln und was er dann zu sehen bekam, wollte ihm auf Anhieb nicht gefallen. Alles war durchnässt, die schönen Brotlaibe und das Trockenobst völlig aufgeweicht, nur Wurst und Käse konnten der Nässe trotzen. Zum Glück war Sunder einfallsreich und was das Thema Nahrungsaufnahme anbetraf, nicht sonderlich wählerisch oder gar verwöhnt. Als schnappte er sich kurzerhand einen Ast und etwas von der aufgeweichten Brotmasse, die sich wunderbar zu einer Wurst geformt, an einem Ende des Astes befestigen ließ, den er anschließend dicht über das Feuer hielt. Es dauerte nicht lange bis es anfing zu dampfen und zu zischen, ein wohliger Geruch von gebackenem Brot stieg auf, der Plan schien zu funktionieren, „jeht doch“ brummte der Seebär zufrieden.

    Natürlich schmeckte das totgeglaubte Brot nicht wie frisch aus dem Backofen, aber mit etwas Wurst oder Käse war es durchaus genießbar und machte satt, was wollte man mehr. „Nä, isch jlaub nit dat der Kommandant dat schlechte Wetter hat kommen sehen“ griff Sunder die in den Raum gestellte Frage von Jacques auf. „Der kann vielleischt wie ein Jott kämpfen, aber wat die Jötter so machen kann der auch nit wahrsagen“ fügte der alte Seemann breit grinsend hinzu. „Na ja, hier sind wir ja erst mal sischer und wenn dat Wetter wieder besser ist, gucken wir mal wie et weiter jeht“...

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    »Mit den Frischlingen alles im Lot?«, meinte Cenfar während er sich auf einem großen Stein abstützte und seinen Blick mustern in der Umgebung schweifen lies. Der Regen hatte sich mittlerweile soweit verzogen, dass die Krieger sich wieder nach draußen getraut hatten und sich in einem Kreis aufgestellt hatten. »Mhmm«, gab der Harras zustimmend zurück. »Dachte wirklich wir hätten eingreifen müssen, aber war gut, dass wir uns zurückgehalten haben. Sie leben alle noch. Trotz des Unwetters«, setze er zuletzt noch nach. Dann erzählte er der ganzen Truppe noch einmal ganz detailliert, wie sie Sunder und die anderen von ihrer Position unter deutlich erschwerten Bedingungen unter Beobachtung hatten. »Na dann wieder auf den Posten. Bertram du gehst mit Harras. Behaltet die Frischlinge weiter im Auge.«, meinte Sarit als Harras geendet hatte. Beide nickten knapp und machten sich alsbald daran ihre benötigten Habseligkeit zu sammeln und aufzubrechen.

    Die Nacht war hereingebrochen und hatte die Szenerie in eine fast gespenstische Atmosphäre gekleidet. Kaum ein Geräusch außerhalb der Gruppe war zu hören und der Weißhaarige spürte nicht nur in Anspannung ob seiner Verletzungen. Den Anderen schien es nicht anders zu ergehen. Einige Zeit nachdem Harras und Bertram die Gruppe verlassen hatten um ihre Posten wieder zu beziehen wand sich Sarit angespannt in eine Richtung und legte eine Hand an seine Waffe. Als wäre es abgestimmt folgte ein Miauen auf die Bewegung und der Assassine konnte sich ob der Brillianz dieses Geräusches ein Schmunzeln nicht verkneifen. »Lass stecken«, zischte Luthger leise und trat dann in den Fackelschein, während das Schmunzeln scheinbar ansteckend wirkte. Einen Moment wartete die Gruppe darauf, dass noch Jemand erscheinen würde, doch die Nacht blieb dunkel und still. »Jon und Ulrich?«, fragte Sarit direkt an den katzenartigen Streiter gewandt. Dieser sagte jedoch nichts und lies die zwei Gestalten die kurz darauf in das Rund eintraten für sich selbst sprechen. »Kommandant«, ging ein Raunen durch die Gruppe und Draco hörte sich selbst einstimmen.

    Sie nahmen sich einige Zeit um anzukommen und einige Worte mit allen Beteiligten zu wechseln. Cenfar und Sarit brachten Ulrich mit präzisen Worten auf den neuesten Stand. Insbesondere stellten sie heraus, dass das Gelände gefährlich war und dass sie davon abrieten weiter in die Höhlen vorzustoßen. Sie sahen es als deutlich gewinnbringender an den Weg überirdisch weiter zu verfolgen. Zudem gaben sie die Beschaffenheit der Umgebung preis und ließen auch viele Details nicht aus. Der Assassine beobachtete in einiger Entfernung das Gespräch und nickte innerlich. So konnte man arbeiten.

    Nachdem die ersten sich hingelegt hatten, übernahmen Ulrich und Draco die erste Wache. Erst sprachen sie allgemein über die Geschehnisse der letzten Tage, dann wurde das Gespräch mit zunehmender Zeit ernster. Draco konnte nach seinem Erlebnis unten in der Höhle die Worte kaum zurückhalten, auch wenn es taktisch unklug war. Der Feuerschein spiegelte sich im Gesicht seines Gegenübers, während der Assassine sprach: »Für den Moment in dem du dich wieder erinnerst möchte ich dich wissen lassen, dass ich es sehr bedauere. Das was in Khorinis geschehen ist. Ich kann nicht vor dem was geschehen ist davonlaufen, noch kann ich es ungeschehen machen. Hoffentlich wird es einen Weg geben, damit leben zu können« Der Klingenmeister wandte den Blick ab, als würde er im Feuer eine Antwort suchen. Noch einmal passierten die Geschehnisse die wie Fieber in ihm hochgekommen waren seinen Geist. »Unten in den Höhlensystemen ist eine Frau dargestellt. Eine Seite finster wie die Nacht, die andere leuchtend wie der Tag. Eine gesegnete Mutter, die Licht und Schatten gleichermaßen repräsentiert. Die Unterschied und Gleichheit ist. Sagt dir das irgendetwas? Hast du schon einmal hier auf Argaan oder an einem anderen Ort davon gehört? Mir sagt das überhaupt nichts….«. Wie als wollte er ein Insekt verscheuchen, versuchte er auch den Gedanken zu verscheuchen. »Und was haben Jon und du denn sonst gemacht, außer euch im Schatten gehalten?«. Er schaute neugierig.

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    Abenteurer Avatar von Mina Argon
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    Der bisherige Verlauf dieses Abenteuers entsprach absolut nicht Minas Vorstellungen. Hierbei war der Start der Reise, mit dem heimlichen Hinterher-Schleichen, leider die große Ausnahme. Sunder und Jacques hinterher zu stellen hatte die Schmiedin tatsächlich wieder wie ein kleines Kind fühlen lassen. Es hatte als Spaß begonnen, doch von da an war alles nur noch den Bach herunter gegangen! Da konnte auch Sunders großartige Idee für das Stockbrot nur kurz für bessere Laune sorgen und auch nur eine wage Hoffnung auf bessere Zeiten schüren.
    Nachdem sich die Drei etwas gestärkt und am Feuer gewärmt hatten, hatte die Schmiedin den Rest der Nacht leider nur sehr unruhig schlafen können. Die Nässe und Kälte war da noch das kleinste Übel gewesen. Viel Schlimmer war es nicht gewusst zu haben, was da im tiefen Inneren der Felsspalte vielleicht auf sie gelauert hatte. Zudem hätte zu jeder Zeit irgendein verängstigtes wildes Tier ebenfalls in dem Hohlraum Schutz vor dem Unwetter suchen können. Diese Ungewissheit hatte es Mina schwer gemacht auch nur ein Auge zu zu bekommen, da sie bei jedem seltsamen Geräusch gleich das Schlimmste befürchtet hatte. Schlussendlich hatte dann wohl hauptsächlich der Schlafmangel dafür gesorgt, dass sie doch noch die Augen zu bekommen hatte.

    Am Morgen musste sie dann sogar von den Beiden geweckt werden. Wahrscheinlich hätte sie sonst noch bis Mittag geschlafen. Der Regen hatte zumindest etwas nachgelassen, so dass Sunder und Jacques die Zeit hatten nutzen können, um sich zu orientieren. So wirklich sicher und einig schienen sie sich allerdings dann doch nicht über ihre derzeitige Position gewesen zu sein. In gewisser Weise war sie froh vom Kartenlesen nur sehr wenig zu verstehen, da sie sich dadurch aus der Diskussion hatte heraus halten und die Verantwortung auf ihre Mitreisenden abwälzen können. Außerdem war sie viel zu Müde und Erschöpft, als dass sie irgendeine wichtige Entscheidung hätte treffen können. Sie hatte die Zeit dann damit verbracht die Ausrüstung und Kleidung der kleinen Truppe so gut wie möglich vor ihrer Weiterreise zu trocknen. Leider hatte das Wetter komplett andere Vorstellungen! Als sich der Regen verzogen hatte und sich die Drei bereit für den Aufbruch gemacht hatten, dauerte es nicht lange bis sich ein immer dichter werdender Nebel breit machte. Die Freude dem Unwetter entflohen zu sein wich somit ziemlich schnell einem noch größeren Unmut, dass es bei diesen Bedingungen fast schon unmöglich war dem Ziel auch nur irgendwie näher zu kommen.

    „Ich glaube wir sind ganze nahe!“, meinte Mina dann ganz plötzlich, nachdem sie schon eine ganze Weile fast Orientierungslos durch den Erbsensuppen-dicken Nebel marschierten. Als sie glaubte sich mit diesem Kommentar ein paar verwirrte Blicke eingefangen zu haben, erläuterte sie ihre Annahme mit hörbar müder und niedergeschlagener Stimme:
    „Hier müssen irgendwo Wassermagier sein! Erst das Unwetter und jetzt dieser Nebel, das ist doch nicht normal! Bestimmt sind wir denen auf der Spur, oder dem Ziel ganz nahe und die wollen nicht, dass wir dort ankommen!“, stellte sie fest und stützte dabei ihre Vermutung auf Geschichten, die sie als Kind über Magier aufgeschnappt, oder später von allen möglichen Reisenden in den Wirtshäusern Thorniaras erzählt bekommen hatte. Einen echten Wassermagier hatte sie nämlich noch nicht gesehen, geschweige denn aus erster Hand erfahren, zu was diese wirklich im Stande waren. Aber Regen und Nebel waren aus Wasser und somit lagen diese beiden Phänomene sicherlich im Repertoire eines solchen Magiers!
    Bevor auch nur einer der Beiden Einwände erheben konnte, tat sich vor ihnen plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes eine Wand auf. Eine schroffe Felswand dessen Höhe durch den dicken Nebel nicht zu erkennen war...geschweige denn die Ausmaße zu beiden Seiten.
    „Ist es das?“, fragte Mina mit müden Augen und verschwommenen Blick als sie näher trat und eine Hand gegen den kalten Fels legte. „Die Burgmauer des Verstecks der Wassermagier?“

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    „Nun, Jon und ich haben sozusagen die Gelegenheit genutzt an alte Zeiten anzuknüpfen“ griff der Kommandant DraconiZs letzte Frage auf. „Meine Erinnerungslücken waren nicht gerade förderlich, was die spezielle Verbindung von Jon und mir anbetrifft“ erklärte Ulrich bewusst vage gehalten. Es war seiner Meinung nach noch zu früh, um mit Draco über Waffenbruderschaft zu plaudern, dazu kannte er seinen alten Kameraden noch nicht wieder gut genug. Der Kommandant konnte überhaupt nicht einschätzen wie der ehemalige General auf das Thema reagieren würde, möglicherweise sogar auslösen würde, das war ihm einfach zu heikel, fiel ihm dazu noch ein. „Jedenfalls ist zwischen mir und Jon alles wieder in Ordnung“ erklärte der Streiter Innos, der wirklich froh darüber war, dass das Vertrauen zu seinem treuen Kameraden wiederhergestellt war, dabei wollte er es auch belassen.

    Bis auf das Unwetter, das einem wahrlich die beste Laune verderben konnte, liefen die Dinge recht gut, gemessen an den widrigen Umständen, soweit Ulrich das überblicken konnte. Niemand war verletzt und die Männer des Kommandanten zeigten sich wieder motivierter, schienen sich wieder besser in ihre Rollen eingefunden zu haben. Es war gut zu wissen, das sich dieser verrückte Haufen wieder zusammengerauft hatte, das die Männer sich wieder aufeinander verlassen, denn nur so waren diese Individualisten ein schlagkräftiges Team, das vor Nichts und Niemandem Angst haben musste. Es war wohl eine kluge Entscheidung des Streiter Innos gewesen, die Roten Adler sich eine Weile selbst zu überlassen, stellte er zufrieden fest.

    „Wenn ich nicht tief im Innersten spüren würde, das es es dir leid tut, was in Khorinis geschah, säßest du nicht hier“ bemerkte Ulrich, dem gerade DraconiZs Aussage in den Sinn kam. Er sah dabei seinem alten Kameraden, der sehr mitgenommen wirkte, in die Augen, die müde und kraftlos wirkten. Offensichtlich hatte der ehemalige General mit sich zu kämpfen, doch diesen Kampf musste er mit sich selbst ausmachen, dabei könnte ihm wohl Niemand helfen. „Vielleicht solltest du deinen Blick nach vorne richten und das Vergangene ruhen lassen, ändern kannst du es ja ohnehin nicht mehr und Dinge ungeschehen machen erst recht nicht“ dachte Ulrich halblaut. Vergeude deine Kraft nicht mit Selbstzweifel, benutze sie lieber um noch etwas Gutes zu bewirken“ riet der Streiter Innos zwar leicht daher gesagt, aber durchaus ernst gemeint. Er wusste nur zu gut wie sehr man sich in der Vergangenheit verstricken konnte und dabei die Zukunft in weite Ferne rücken ließ.

    „Von dieser ominösen Mutter habe ich ebenfalls noch nie gehört“ ging der Kommandant nun auf diese merkwürdige Beobachtung von Draco ein. „Vielleicht hat das was mit Götterverehrung einer längst vergessenen Kultur zu tun, in dieser Gegend halte ich vieles für möglich“ sinnierte Ulrich. „Das Weißaugengebirge erinnert mich irgendwie ans Minental, jetzt nicht von der Landschaft her, sondern eher was die Kreaturen anbetrifft. Hier wie dort kann man Drachen, Echsenmenschen, Steingolems und all die anderen Geschöpfe Beliars antreffen, das kann kein Zufall sein“, stellte der Streiter Innos fest, während er es aussprach. Minental, wie lange hatte er daran nicht mehr gedacht, eine wirklich feindselige Gegend, wo an jeder Ecke der Tod lauern konnte. Der Kommandant erinnerte sich an die Konvois die er begleitet hatte, um magisches Erz nach Khorinis zu schaffen. Wieviele Kameraden mussten für diese wertvolle Ladungen ihr Leben lassen?, war es das wirklich wert?, eine Frage die Ulrich für sich nicht eindeutig beantworten konnte.

    „Wie kommst du eigentlich mit den Männern zurecht?, gibt es irgendwelche Probleme?, konntest du dir schon ein Bild machen?“ kam der Streiter Innos auf ein ganz anderes Thema zu sprechen, weil DraconiZ von sich aus noch nichts erzählt hatte. Der Streiter Innos hatte bewusst darauf verzichtet seine Männer auszufragen, er wollte erst die Version des alten Kameraden hören, um sich unbeeinflusst, selbst ein Bild machen zu können.

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    Der Assassine nickte. War es der stechende Wind der ihm zusetzte oder die Worte die ihm nun über die Lippen kommen mussten? In der Ferne hörte er undefinierbare Tiergeräusche gegen die er nun anredete: »Ich meine aus deinem Gesicht zu lesen, dass du dich auch fragst ob es richtig war die ganze Expedition ins Minental. Das ist auch eigentlich die zentrale Frage dich mich beschäftigt. Was ist Gut und was recht?«. Er lies eine Pause um diese tatsächlich sehr philosophische Frage wirken zu lassen. Dann verfiel er in einen Monolog, den Ulrich ihm hoffentlich verzeihen würde: »Ich war der festen Überzeugung, dass alle Anstrengungen in Khorinis rechtschaffen, gut und richtig waren. Dass jeder Diener Beliars den ich erschlug dafür sorgte, dass das Licht etwas heller strahlte. Dass die Herrschaft des Feuers nicht zu hinterfragen ist und dass jedes Mittel nur billig ist um diese zu erhalten und auszuweiten. Ich war so überzeugt davon, dass das der richtige Weg war, dass ich nichts hinterfragte, nichts jemals anders machen wollte«. Er sprach nicht weiter. Jedes Wort weiter näherte sich dem Hochverrat und er wollte den alten Freund nicht in Schwierigkeiten bringen. »Als Barzane mir überzeugend schilderte, dass der Krieg verloren war brach diese Welt in sich zusammen. Verschwand wie brennendes Papier in meinen Fingern und lies mich geschlagen zurück. Ich klammerte mich an den Gedanken, dass ich vielleicht das Schlimmste abwenden könnte, wenn ich den Orks einen schnellen Sieg bescherte und ihre Zusicherung bekam, dass sie die Meisten nach dem Kampf verschonen würden. Zumindest würde es weniger Leben fordern.«. Er schluckte bitter. »Auch da war ich überzeugt, dass das Gut und richtig ist. Auch wenn es sehr schwer zu verstehen ist.« Er konnte kaum weitersprechen und tat es dann doch: »In Varant wurde mir dann der Weg der Freiheit gezeigt. Wie Individualität und Leidenschaft große Taten vollbringen können. Wie man sich gegen Knechtschaft zur Wehr setzt. Wie man wirklich unabhängig sein kann. Dieser Weg führte mich an immer dunklere Orte und lies mich viel von meiner Menschlichkeit für Macht verlieren. Du wirst es erraten. Auch diesen Ansatz habe ich voller Inbrunst vertreten und fand es gut und richtig«. Eine lange Pause in der nicht viel mehr als der Wind und die anderen Männern murmelnd zu hören waren. »Lange Zeit zwischen Leben und Tod haben mich auch davon nun desillusioniert. Enttäuscht.« Wieder musste er schlucken und schaute Ulrich hilfesuchend an. »Du kannst es wahrscheinlich nachvollziehen. Die Frage mit dem Minental ist doch die gleiche: Was also ist gut? Ordnung oder Freiheit? Feuer oder Schatten? Leben oder Tod? Ist es in Ordnung Orks zu Dutzenden zu töten, weil sie Kreaturen Beliars sind?«. Die Fragen blieben zunächst stehen.

    Er verscheuchte das Grübeln. »Ich freue mich, dass zwischen Jon und dir alles geklärt ist«, meinte der Streiter aufrichtig. »Es sind gute Männer und es ist zweifellos für mich eine Ehre mit ihnen den Auftrag zu bestreiten«, sagte Draco auf die letzte Frage von Ulrich hin. »Du hast ganze Arbeit als Kommandant geleistet. Viele Männer wären in der Abwesenheit ihres Anführers zu anderen Wegen übergegangen und diese hier sind dir immer noch treu verpflichtet. Es scheint für mich so, als ob du etwas geschaffen hast was größer ist als du selbst«. Er schaute anerkennend zu dem Paladin herüber und nickte dann bekräftigend. »Meiner Meinung nach ist die schwerste Bürde die Männer zusammenzuschweißen und das ist nachhaltig getan ohne, dass sie ihre Eigenheiten verloren hätten. Es gibt keine Probleme, denn diese Männer lassen diese kaum aufkommen«. Er dachte mit einem kurzen Schmunzeln über die kernigen Worte die Cenfar fand und die Besonnenheit die Sarit an den Tag legte. »Ich freue mich weiter an eurer Seite einen Teil meines Weges zu bestreiten.«. Irgendwann würde er sich seiner Vergangenheit stellen müssen. Er zitterte innerlich und äußerlich. »Magst du mir noch mehr erzählen? Natürlich nur, wenn du willst. Wie hast du das vollbracht und wie hast du solche Ehre vom König erhalten?«, er hielt kurz inne. »Und wie ist er? Der König?« Ein Sprichwort aus Bakaresh besagte, dass Könige entweder Schlächter oder selbst tot waren. Der Klingenmeister hoffte, dass das hier nicht unbedingt zutraf. »Bis auf die Tatsache, dass er mich durch unter anderem dich vernichtend geschlagen hat weiß ich tatsächlich fast nichts über ihn. Ist er Jemand der einen neuen Weg finden kann?«.

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    „Nee, das ist ganz normaler Felsen!“, antwortete Jacques auf Minas Vermutung und trat näher an die Wand heran, die sich vor ihnen auftat. Er legte den Kopf in den Nacken und versuchte, abzuschätzen, wie hoch die Felswand sein mochte, aber der verdammte Nebel gestattete es ihm nicht, etwas zu erkennen. Sie konnte fünf Klafter hoch sein, oder Fünfhundert – es war unmöglich, es abzuschätzen.
    „…oder?“, schob er unsicher hinterher. Im ersten Moment hatte er Minas Theorie über die Wassermagier zwar verworfen, aber vielleicht…? Die Priesterschaft Adanos‘ stand – aus welchen Gründen auch immer – ja auf der Seite dieses Möchtegern-Königs Ethorn, und Setarrif war ihre alte Hauptstadt. Wenn es sich bei dem verdammten Mistwetter nun wirklich um magische Tricks handelte, um Spähtrupps wie den ihren davon abzuhalten, die Ruinenstätte zu erreichen? Was, wenn es in Setarrif etwas gab, von dem sie nicht wollten, dass es entdeckt wurde?
    „Wir müssen irgendwie auf die andere Seite“, konstatierte er, „aber vielleicht finden wir einen Weg, der uns drum herumführt!“
    Sunder und Mina mussten sich nicht großartig überzeugen lassen. Keiner von ihnen hatte sonderlich Lust, eine Felswand zu erklimmen, wie wusste Innos wie hoch sein konnte. Also machten sie sich stattdessen auf den Weg und folgten dem Steilhang.
    Für Stunden…

    „Ich glaube wir sind ungefähr… hier?“, sagte Jacques und tippte auf die Karte. Die Sonne, die als blasser Schimmer durch den Nebel zu erkennen war, stand mittlerweile beinahe im Zenit, aber die Sicht war kaum besser geworden. Der verdammte Nebel lag noch immer wie ein weißes Leichentuch über allem und ließ einen kaum mehr als eine Handvoll Schritte weit sehen.
    Sie waren der Felswand gefolgt – ein anstrengender Marsch querfeldein –, aber die verdammte Wand machte keine Anstalten, ihnen eine einfache Überquerung zu ermöglichen.
    „Nee, isch glaub, eher hier…“, brummte Sunder und tippte auf eine Stelle, die noch ein gutes Stück näher bei dem Ort war, an dem sie die Nacht verbracht hatten. Jacques fluchte leise. Da waren sie den halben Tag marschiert, eine kräftezehrende Route entlang, und das nach einer ziemlich beschissenen Nachtruhe, aber wenn Sunder recht haben sollte, dann hatten sie kaum Strecke gemacht. Und leider war aus der groben Karte nicht ersichtlich, wie lang sich die verdammte Felswand noch hinzog!
    Jacques seufzte. „Ich glaube, das bringt so nichts. Wir müssen versuchen, eine Stelle zu finden, an der wir hochklettern können. Sonst rennen wir noch die nächsten drei Tage in die verkehrte Richtung…“

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    „Wie der König ist?“ fragte Ulrich sich in diesem Moment selbst, nachdem DraconiZ auf das Thema zu sprechen kam, darüber hatte er tatsächlich noch nie ernsthaft nachgedacht. Für ihn war der König schlichtweg der Regent über das myrtanische Reich, um den so manche Legende rankte, nicht mehr und nicht weniger. Das Rhobar dementsprechend der Oberbefehlshaber der königlichen Armee war, nur eine logische Konsequenz, mehr interessierte den Streiter Innos im Grunde nicht. Was würde es ihm bringen, wenn er mehr über den König wüsste, außer dem, was allgemein über ihn bekannt war?, vermutlich nichts, zumindest nichts was hilfreich wäre, sinnierte Ulrich. „Über den König kann ich dir nicht mehr sagen, als das was du ohnehin schon weißt“ sprach der Kommandant seinen Gedanken aus. „Der König ist für die Meisten unnahbar, ich selbst bin ihm persönlich noch nie begegnet, ich war ihm nur einmal im Krieg greifbar nahe, als wir Faring befreiten und später nochmal bei Gotha“ erinnerte sich Ulrich. „Ob der König einen neuen Weg finden kann, vermag ich nicht zu beurteilen, ich weiß nur, das sich in den letzten Jahren nichts zum Positivem verändert hat, deshalb vertraue ich darauf lieber nicht“ gab der Streiter Innos seine Meinung zum Besten.

    Während die Kameraden schweigend ins Feuer schauten, gingen dem Kommandanten einige Gedanken DraconiZ durch den Kopf. Der ehemalige General stellte sich viele Fragen, mit manchen davon hatte sich Ulrich selbst schon beschäftigt, was ist Gut?, was ist Böse?, konnte man diese Fragen überhaupt beantworten? Musste man sie beantworten um seinen Weg zu gehen?, der Streiter Innos hatte so seine Bedenken, war er doch ein Mann, der eine ganz eigene Sichtweise verinnerlicht hatte, der im Zweifelsfall eher seiner inneren Stimme folgte und vertraute, als seinem Verstand. Nein, es war nicht notwendig, sich in seiner Meinung endgültig festzulegen, was Gut oder Böse, was Recht oder Unrecht ist, um dem rechten Pfad der Tugend zu folgen, eigentlich reichte dazu der gesunde Menschenverstand. „Grundsätzlich haben alle Kreaturen eine Existenzberechtigung“ warf
    Ulrich in den Raum, „auch Orks..., solange sie nicht den Menschen in die Quere kommen“ fügte er hinzu. „Wenn Orks eine Bedrohung für die Menschheit darstellen, wie damals im Krieg auf dem Festland, dann ist es natürlich richtig alles zu tun, um sie zu vernichten. Sie würden umgekehrt das Gleiche tun, was sie ja auch jahrelang versucht haben, wie viele Menschen haben die Orks damals abgeschlachtet?..., Hunderte“, erinnerte sich der Kommandant mit Schrecken. „Wie man solch blutrünstigen Bestien auch nur ansatzweise vertrauen kann, entzieht sich meiner Vorstellungskraft“ bemerkte Ulrich bissig und schaute DraconiZ dabei vorwurfsvoll an. „Ich tue es jedenfalls nicht und hätte damals in Khorinis sicherlich anders gehandelt als du, hätte versucht auf andere Weise Leben zu retten – aber was geschehen ist, ist geschehen, damit musst du allein klarkommen.“ Der Streiter Innos ersparte sich und Draco weitere Bemerkungen zu dem Thema, der ehemalige General hatte seine Fehler eingesehen und würde sie vermutlich rückgängig machen, wenn dies möglich wäre, davon war Ulrich fest überzeugt.

    „Ich habe übrigens nichts Großes geleistet“ lenkte der Kommandant vom Thema ab, „ich war einfach nur zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und habe das Richtige getan“ fügte er scherzhaft hinzu. „Letztlich wurden nur gewisse militärische Leistungen von mir, wie sie jeder Andere hätte bewerkstelligen können, anerkannt und das verhalf mir zu einer gehobenen Stellung beim Militär. Dafür bin ich sehr dankbar, die Privilegien sind durchaus angenehm, sie ermöglichen mir ein eigenes Spezialkommando zu führen, so muss ich mich nicht mehr mit dem Irren und Wirren der Militärführung herumschlagen“ erklärte Ulrich augenzwinkernd. „Und so haben der einige wahre Helden des Krieges, einen verdienten Platz in den Reihen der Armee“ der Kommandant deutete möglichst unauffällig auf seine Männer. „Sie haben unter meiner Führung bei den Rebellen großartiges geleistet, schon damals konnte ich ihnen blindlings vertrauen, mich voll auf sie verlassen und umgekehrt, so was schweißt zusammen – du verstehst? Jedenfalls haben wir mit den Rebellen, vielen verzweifelten Menschen Hoffnung gegeben, sie ermutigt sich gegen die Orks aufzulehnen, um ihr Leben zu kämpfen. Hilfe vom König war in diesen schweren Zeiten nicht zu erwarten, das Militär musste Prioritäten setzen, Vengard war die letzte Bastion der Menschen, die galt es zu verteidigen. Wäre Vengard gefallen, hätte die Menschheit verloren - es galt damals die Orks oder die Menschen – für welche Seite hättest du dich entschieden?“ schloss Ulrich seinen Monolog ab, weil er bemerkte, das es zwischen DraconiZ und ihm doch noch einiges zu klären gab, aber vielleicht war das gerade nicht der beste Zeitpunkt.

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    Der Streiter hörte Ulrich aufmerksam zu und nickte dann und wann, wenn er es angemessen fand auf die Worte zu reagieren und um eine Rückmeldung zu geben. Des öfteren brauchte er einige Zeit um sich zu erholen und fand erst nach einiger Zeit wieder seine Fassung zurück. »Nun ich habe mich für die Menschen entschieden. Selbst in meiner dunkelsten Stunde war es in meiner Weltanschauung so war, dass ich dafür eintrat den Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Ich bin nicht in den Dienst der Orks getreten und bin nach Varant gegangen, um dort einen besseren Ansatz zu finden. «, reagierte Draco auf die Frage nach der Entscheidung die er getroffen hätte. »Ich denke schon, dass es im Zweifel so sein muss, dass wir uns für die Unseren entscheiden, wenn es hart auf hart kommt. Auch ich verurteile das Grauen des Krieges. Ich verurteile auch das Grauen, welches die Menschen übereinander bringen«. Er machte eine kurze Pause um seinem Gegenüber seine Entschlossenheit spüren zu lassen. »Nichts desto trotz denke ich, dass wenn ein friedliches Miteinander auch mit Orks möglich sein sollte, wir diese Chance nicht vergeben sollten. Es ist doch wahrlich ironisch, dass der Gott der Finsternis Menschen und Orks unter seinem Banner zu vereinen mag und es Innos scheinbar nicht gelingt. Findest du das nicht seltsam?«

    Eine Weile lang saßen sie nur am Lagerfeuer und gingen ihren Gedanken nach. Der Assassine dachte an den König. Wenn es Jemandem gelingen mochte wirklich Frieden über das Land zu bringen, dann musste er das sein. Dann sprach der Klingenmeister: »Vielleicht hast du recht. Es sind die Menschen denen wir verpflichtet sind. Die simpelste Ausgestaltung von Gut und Böse könnte also sein, was allgemein gut für alle ist, ist auch nach unserem Streben gut.« Er atmete schwer aus. Was er so einfach ausgedrückt hatte war natürlich deutlich schwieriger. »Ich träume von einer Welt in der es irgendwann Frieden für alle geben kann. Wo es Männer wie uns vielleicht nicht mehr braucht und wir uns anderem widmen können«, sinnierte er. Das Ziel lag so weit entfernt, dass es wie eine fata morgana in der Wüste wirkte. Er schwenkte das Thema. Auch weil er nicht genau wusste, was er mehr sagen konnte. Es würden jetzt seine Taten sein, die folgen mussten. Worte waren zu billig, als dass sie eine Änderung an seiner Vergangenheit bewirken konnten. »Es scheint mir du stellst dein Licht ein bisschen unter den Scheffel« er zwinkerte seinem Gegenüber zu. »Könige vergeben keine Privilegien an normale Männer. Ein bisschen Glück gehört immer dazu«. Er räusperte sich: »Wie wird es weiter gehen? Kannst du mir noch etwas über den Meteor und unsere weitere Reise erzählen?«

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Orks und Menschen im friedlichen Miteinander?, griff Ulrich den auf den ersten Blick, völlig absurd erscheinenden Gedanken von DraconiZ, für sich auf. Das würde niemals funktionieren, war sich der Kommandant spontan sicher, dazu waren die beiden Rassen viel zu verschieden. Sprache, Lebensweise, Kultur, Religion, da passte nun wirklich nichts zusammen, worauf man ein friedliches Miteinander begründen könnte. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit gaben dem Streiter Innos Recht, schließlich konnte er Versuche, Menschen und Orks unter einen Dach zu vereinen, auf dem Festland wunderbar beobachten. Die Orks sahen sich damals als die wahren Herrscher der Welt, sie unterdrückten die Menschen als Sklaven, die froh sein mussten, das sie den Orks dienen durften. Genauso sah die gelebte Realität in den von Orks besetzten Städten aus, das war ganz weit weg von einem friedlichem, harmonischem Miteinander, zumindest aus Sicht des Kommandanten. Nein, nach allem was Ulrich bislang wusste, erlebt und mit eigenen Augen gesehen hatte, war ein friedlicher Umgang mit Orks, schlichtweg nicht möglich. Er wüsste auch nicht, ob er überhaupt dazu bereit und in der Lage wäre, den über viele Jahre hinweg, verinnerlichten Hass gegen Orks, zu überwinden, schließlich waren die Orks der erklärte Feind des gesamten myrtanischem Reiches. Eher würde ihm wohl der Himmel auf den Kopf fallen, schloss der Streiter Innos mit diesem Thema ab, es ergab für ihn keinen Sinn weiter darüber nachzudenken.

    Stattdessen wollte er lieber auf DraconiZs Fragen eingehen, „was genau dieser Meteor war, kann ich dir gar nicht erklären. Ich weiß nur das vor vielen Jahren, ein großer, unheilbringender Gesteinsbrocken vom Himmel viel, vermutlich erschaffen von Beliar, so wurde gemunkelt. Plötzlich herrschte Finsternis, man konnte meinen die Welt würde untergehen, ich bekam den Befehl dem Geschehen auf den Grund zu gehen, also zog ich mit einigen Männern los. Dieses Ereignis lockte auch die anderen Fraktionen Argaans an, alle wollten sich das fremde Ding aus dem All, näher ansehen, alle beanspruchten den Meteor für sich. Es herrschte teilweise heilloses Durcheinander, zwischendurch versuchte man, den Meteor aufzubrechen, jedoch ohne Erfolg. Der auf die Erde gestürzte Himmelskörper war scheinbar unzerstörbar, es ließen sich lediglich einige Brocken von der Außenhülle lösen. Und dann passierte es, wie aus dem Nichts stieg ein Drache empor, hast du je einen Drachen gesehen?, für mich war es das erste mal. Ich konnte dieser Kreatur in die Augen schauen und erhaschte einen kurzen Blick in tiefe Abgründe, wie ich sie nie zuvor bei einem Wesen gesehen hatte.

    Dann brach die Hölle los, der Drache spuckte Feuer, er brachte Vielen den Tod, nur wenige entkamen, meine Männer und ich konnten uns in eine Höhle retten“ erzählte Ulrich die Ereignisse mit knappen Worten. „Seit dem Drachenangriff damals, habe ich mich nicht mehr an der Absturzstelle des Meteors umgeschaut, das holen wir mit unserer Expedition nach. Ich habe keine Ahnung was uns dort erwartet, wir sollten auf jeden Fall Vorsicht walten lassen, dieses unheilvolle Ding hat vielleicht immer noch magische Kräfte“ mutmaßte der Kommandant. „Danach ziehen wir wieder Richtung Norden, ich habe Order Setarrif zu erkunden“ weihte der Streiter Innos, DraconiZ grob in die weiteren Pläne ein.

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    »Ich danke dir für die Erklärung. Dann bleibt es wohl weiterhin spannend«, meinte der Assassine nachdenklich. Ein Meteor der vom Himmel herabfiel? Davon hatte er noch nie wirklich Notiz genommen, geschweige denn solch ein Ereignis mitbekommen. Es hört sich allerdings spannend an. Aus welchem Material wohl der Meteor war? Ob man damit irgendetwas anfangen können würde? Als er damals Schmied in Khorinis gewesen war hatte er oft davon geträumt, dass es wohl noch irgendwo fremdartige Metalle geben könnte, mit denen man Neues erschaffen konnte. Dass solch ein Material von einem der Götter auf die Erde geschmettert wurde konnte er sich durchaus vorstellen. Beliar verachtete diese Sphäre aus der er verbannt worden war und Drachen waren definitiv Wesen des dunklen Gottes. »Dann wird dort wohl noch der Einfluss Beliars zu finden sein. Ich bin tatsächlich schon zwei Drachen begegnet, an die ich mich erinnern kann.« Einen Moment sinnierte er nach. »Den ersten traf ich als ich bei Claw den Umgang mit der Armbrust erlernte. Es war allerdings noch ein sehr junges Exemplar und selbst dort verlangte es alle unsere Kräfte es zur Strecke zu bringen. Sie sind furchtbare Gegner und wahrlich majestätische Kreaturen. Im ausgewachsenen Stadium kann ihnen kaum geschadet werden«. Er zwinkerte Ulrich zu. »Erinnerst du dich noch an die Drachenjäger im Minental und auf Onars Hof? Wahrlich wahnwitzige Frauen und Männer«. Er schüttelte seinen Kopf und erinnerte sich an Kire. Der harte Hund war ebenfalls Assassine geworden, nachdem er Kopf und Kragen als Drachenjäger riskiert hatte.

    Einen Moment wartete er, dann fuhr er fort: »Dem zweiten stahl ich in Kooperation mit Anne Bonny zwei Schwerter aus seinem Hort. Sie müssten dir noch bekannt vorkommen. Sie wurden mir in Bakaresh abgenommen, als der alte Bund den Truppen des Königs unterlag.« Mit einer Handbewegung verscheuchte er die Erinnerung. Was aus den Schwertern geworden war lag im Ungewissen und in seiner momentanen Lage war ihm auch nicht sonderlich danach wieder zu ihnen zu greifen. »Es war der Eisdrache im Minental an denen wir uns heranschlichen und ihn beraubten. Ha! Ich sage dir DAS wäre eine Prüfung zum Abschluss einer Lehre gewesen. Dem sicheren Tod auf Haaresbreite entgegen«. Er lachte, auch wenn die Erinnerung ihn gemahnte, dass die Situation damals nicht im mindesten zum Scherzen gewesen war. So saßen Sie noch eine Weile weiter zusammen und sinnierten weiter über Vergangenheit und Dinge die vielleicht kommen mochten. Der Assassine hatte den Eindruck, dass er einen Schritt in die Zukunft getan hatte ohne genau zu wissen, was das für ihn bedeuten mochte. Von Setarrif hatte er grundlegend von den Männern gehört und er wusste, dass es jetzt eine verlassene Stadt war. Das sollte für den Moment wohl reichen.

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    Provinzheld Avatar von Sunder
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    Nachdem der kleine Expeditionstrupp eine gefühlte Ewigkeit umher geirrt war, stundenlanges herumlaufen, ohne einen Schritt weiterzukommen, konnte man durchaus so bezeichnen, fiel es dem alten Seemann schwer, noch positiv zu denken. Seine Laune inzwischen genauso trüb wie der graue Nebel, der die karge Gegend, die ohnehin schon nicht zum verweilen einlud, noch trostloser erscheinen ließ, kam da noch erschwerend hinzu. Ob seine Laune, ohne diesen verdammten Nebel wirklich besser wäre, konnte man zwar getrost in Frage stellen, aber es schadete ja nicht, ihn als Begründung, für das Stimmungstief des Seebären, vorzuschieben. Wobei Sunder natürlich keinem Rechenschaft schuldig war, warum er derzeit nur wenig Lebensfreude ausstrahlte, Jacques und Mina gegenüber schon gar nicht, die Beiden sahen auch nicht gerade so aus, als müssten sie ihren übermäßigem Tatendrang bremsen. Im Grunde schleppten sich die 3 Abenteurer nur noch durch die Gegend, um in Bewegung zu bleiben und das Gefühl zu haben das es irgendwie weitergeht, letzteres schien jedoch, sehr zum Missfallen des Seebären, in Weite Ferne gerückt. Herumsitzen und abwarten war allerdings auch keine Alternative, dessen waren sich Alle scheinbar bewusst, denn Niemand schlug vor eine Pause einzulegen.

    So trotteten sie weiter und weiter, zwar mit Plan, dennoch ohne Orientierung, unverdrossen an Felswänden entlang, in der Hoffnung eine Stelle zu finden, diesem Labyrinth zu entkommen. Jacques Vorschlag, irgendwo die steilen Felswände hochzuklettern, klang zwar recht verwegen, aber mangels weiterer Optionen, war aber scheinbar die beste Lösung, mit der sich Sunder immer mehr anfreundete. „Hier waren wir noch nit“ bemerkte der Seebär nüchtern, nachdem in der Nähe leises plätschern von Wasser zu hören war. Die Gruppe näherte sich den Geräuschen und stieß nach wenigen Schritten auf einen kleinen Wasserfall, oder größeres Rinnsal, wie manch Anderer sagen würde. Fest stand, das dort Wasser an der Felswand herunterlief, das gleich von den erschöpften Abenteurern, als willkommene Erfrischung, in Anspruch genommen wurde. „Dat sieht nit schlescht aus“ murmelte Sunder, während er per Augenschein, die Felswand um den Wasserfall begutachte. Es sah so aus, als gäbe es weiter oben einige kleine Vorsprünge, an denen man Halt finden könnte und wenn er sich nicht täuschte, wuchsen entlang des Wasserfalls, dünne Äste aus den Felsen. Wenn es irgendwo eine Möglichkeit geben sollte, an steilen Wänden hochzuklettern, dann war dies wohl die bisher geeignetste Stelle.

    „Wisst ihr wat, isch jlaub hier können wir hoch“ verkündete der alte Seemann, nachdem er einen Weg gefunden hatte, wie man sich nach oben vorarbeiten könnte. Die Frage war nun, wer sollte es wagen?, im Gegensatz zu Sunder hatten Jacques und Mina, wahrscheinlich keine Erfahrungen was Klettern anbetraf, die waren also nicht wirklich für diese waghalsige Aufgabe geeignet. Der Seebär konnte zumindest auf Klettererfahrungen in den Wanden von Segelschiffen zurückgreifen, das war auch nicht Jedermanns Sache. Das lag allerdings auch schon eine Weile zurück, andererseits hatte er in letzter Zeit viel trainiert und war wieder gut bei Kräften. Und was noch für ihn selbst sprach, das er schwindelfrei war, stellte Sunder nach einigen weiteren Überlegungen fest, es sah so als wäre er der beste Kandidat für diese Mission. „Isch jlaub, isch werd dat mal versuchen“ teilte er kurzerhand seine Entscheidung den Anderen mit. Gesagt, getan, nun wollte er auch nicht lange zaudern, der alte Seemann hängte sich die Seile über die Schultern, als weitere Ausrüstung steckte er noch ein Beil und einen Hammer in seine Stiefel, das sollte, das musste reichen. „Jut, dann wollen wir mal, wenn isch et schaffe lass isch dat Seil runter..., und wenn isch et nit schaffe kommt dat Seil auch runter“ scherzte Sunder mit einer großen Portion Galagenhumor, bevor er den Aufstieg in Angriff nahm.

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