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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Tooshoo #37

    Bewahre Reisender,

    die Ruhe im Bruchwald von Tooshoo ist trügerische. Nachdem das Weißauge gefallen ist, halten sich die Echsenmenschen bedeckt. Doch noch immer hält sich das Dunkel, das die Schwarzmagier vor vielen Wintern dort entfesselten, und für jeden Sonnenstrahl, der das Blätterdach durchbricht, tummelt sich eine Kreatur in den Schatten der Mangroven, bereit unbedarfte Wanderer in die Tiefen der Sümpfe zu reißen und nie mehr freizugeben.

    Der Baum von Tooshoo steht unberührt - heute mehr denn je wie eine abgeschottete Festung inmitten der Baumkronen. Seit dem Überfall der Echsen hat ihn scheinbar niemand mehr betreten. Doch mancher meint des Nachts einen Lichtschein hoch oben am Baum gesehen zu haben - vermutlich ein verirrtes Irrlicht.
    Das unbewohnte Schwarzwasser ringsum ist im Verfall begriffen. Die Dächer sind undicht, so manche Hütte bereits eingefallen. Nur wenige Stege auf dem Hauptweg nach Süden scheinen noch von unsichtbarer Hand instand gehalten zu werden. Einzig die Sumpfkrautplantage südlich von Schwarzwasser, wo sich der Wald zu lichten beginnt, ist wieder in Betrieb und liefert das im Schutze des gefährlichen Waldlandes angebaute Rauchkraut in die Städte des Nordens der Insel.

    Es heißt, das Waldvolk sei hierher zurückgekehrt, nachdem das Fort im Bluttal durch die Orks gefallen ist. In Gruppen sollen sie den Bruchwald durchstreifen. Auch sei das ein oder andere Mal ein Reisender durch einen Pfeil oder Speer aus dem Nichts vor einer Sumpfkreatur gerettet worden. Doch die Zeiten, in denen man sie in der Sumpflilie auf ein Bier und einen Plausch antreffen oder auf dem Schwarzmarkt Waren von ihnen erstehen konnte, sind lange vorbei.

    Wenn du Kontakt zum Waldvolk suchst, probiere es lieber im südlichen Stewark. Es heißt, regelmäßig besuche eine Gruppe von Waldläufern das Gasthaus zur Gespaltenen Jungfrau. Glaube mir: Du sparst dir eine gefahrvolle Reise und es ist wahrscheinlicher, dass du jemanden triffst, der bereit ist mit dir zu sprechen.

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    Kämpfer Avatar von Yarik
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Am großen Baum von Tooshoo

    Yarik sah Shakes noch kurz hinterher, wie der Leiter der Sumpfkrautplantage über die Plattform wankte. Einen Augenblick lang schien er innezuhalten, als er zu der Abzweigung gelangte, die zur Sumpflilie führte, aber dann drangen wohl doch Jadewolfs Worte in seinem schnapsvernebelten Geist durch und er setzte seinen Weg fort in Richtung der Quartiere. Yarik nickte unwillkürlich, erleichtert darüber, dass Shakes sich zumindest noch so weit hatte zusammenreißen können. Er wusste zwar nicht, was dem Mann widerfahren war, das ihn an der Flasche hängen ließ, aber er wusste nur zu gut, wie er sich fühlen musste. Er war selbst auf dem besten Wege gewesen, genauso zu enden wie Shakes, wenn er nicht plötzlich und völlig unerwartet eine neue Bestimmung gefunden hätte (oder besser wohl, wenn die Bestimmung ihn nicht gefunden hätte).
    „Du hast immer noch die Chance, deinem Kumpel auf seinem Weg zu folgen!“, meldete sich plötzlich Brandon. Yarik verdrehte genervt die Augen. Den verdammten Barden hatte er von all den Geistern, die sich in den vergangenen Tagen erstaunlich ruhig verhalten hatten, am allerwenigsten vermisst. „Glaubst du wirklich, nur weil du jetzt ein bisschen zaubern lernst, bist du plötzlich besser als er? Pah! Wie viel Schnaps hast du dir heute schon wieder von ihm andrehen lassen? Du weißt so gut wie ich, sobald du dich nicht mehr mit anderen Dingen ablenken kannst, wirst du jeden Abend wieder genauso besoffen sein wie der gute Shakes!“
    Yarik weigerte sich, Brandon eine Antwort zu geben, und sei es nur in Gedanken. Stattdessen wandte er sich an Jadwolf.
    „Das war ein… ein beeindruckendes Schauspiel, auf dem Feld. Die Pflanzen so wachsen zu lassen – ich wünschte, den Trick hätte ich vor zwölf Jahren beherrscht, als der Sommer so trocken war, dass die halbe Weizenernte draufgegangen ist! Das war wirklich ein mieses Jahr…“ Er lächelte kurz, wurde aber rasch wieder ernst. „Diese Fäulnis allerdings, die die Krautpflanzen befallen hatte. Die war nicht natürlichen Ursprungs, liege ich da richtig? Es hat mich zu sehr an das erinnert, was ich in der Höhle erlebt habe. Ich hatte den Eindruck, ich konnte es fühlen.“
    Jadewolf nickte. „Da hast du recht. Aber mach dir darüber jetzt keine Gedanken, wir werden uns darum kümmern, wenn es so weit ist. Deine Aufgabe ist erstmal, deine Magie zu trainieren. Solange du die nicht beherrschst, bist du im Kampf gegen die Korruption in den Sümpfen in etwa so nützlich wie ein Welpe bei der Wildschweinjagd.“

    Sie setzten ihren Weg schweigend fort, bis sie die Gemeinschaftsunterkunft der Druiden in der Baumkrone erreichten. Jadewolf ließ sich in der Mitte des Raumes nieder und bedeutete Yarik, ihm gegenüber Platz zu nehmen. Nach ein paar letzten Hinweisen, wie Yarik an den neuen Zauber herangehen konnte, konnte die Übung beginnen.
    Yarik atmete ruhig und gleichmäßig und konzentrierte sich auf die Magie, die ihn umgab. Dieser Part ging ihm mittlerweile recht leicht von der Hand. Anschließend aber musste er versuchen, nicht nur die Magie selbst zu lenken, sondern mit ihrer Hilfe die Gemütslage seines Gegenübers zu erspüren. Yarik konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie genau das funktionieren sollte – also blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als es auszuprobieren.
    Bei seinen ersten Versuchen, wie mit magischen Fühlern nach Jadewolfs Geist zu tasten, fühlte er sich mal wieder wie ein Kleinkind, das seine ersten, völlig unbeholfenen Schritte versuchte. Aber es dauerte nicht lange, bis er zumindest etwas spürte – nur zuordnen konnte er es noch nicht so recht. Es war mächtig, animalisch und pulsierte vor kaum in Zaum gehaltener Energie. Yarik zuckte instinktiv zurück. Was auch immer er da gerade mit seiner Magie berührt hatte, er war sich sicher, dass er es besser in Ruhe lassen und woanders suchen sollte… Nur wo?
    Emotionen, überlegte Yarik, Wie finde ich sie?
    Vor allem, da Ornlu völlig entspannt und ruhig wirkte, um nicht zu sagen – emotionslos. Das machte es vermutlich nicht leichter. Vielleicht, wenn er versuchte…
    „Ich hab‘ gehört, du wurdest von deiner Tante zur Welt gebracht“, sagte er plötzlich. Ornlu hob eine Augenbraue. „… weil sich niemand getraut hat, deine Mutter zu ficken!“, schloss Yarik grinsend.
    Und da! Da war etwas! Wie ein leichtes Flimmern, kaum spürbar, aber vorhanden. Das musste es sein, wonach er suchte! Yarik streckte seine magischen Fühler danach aus und versuchte, es zu erfassen und zu verstärken. Was auch immer es war. Hoffentlich Humor…

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Ornlu lächelte leicht auf und ließ dann seinen Geist wieder zurück in eine fast schon stoische Form zurück finden.

    "Sie war auf ihre Art wahrscheinlich wirklich nicht die, die man pflügen wollte. Eine Wölfin durch und durch, wenn man meinem Onkel Bogir glauben mag.", meinte er und blickte dann Yarik an.

    "...aber lieber eine Wölfin zur Mutter, als von einen Ziegenbock in Dritter Generation abzustammen. So wie du gerochen hast, roch wohl schon deine Urgroßmutter als sie von Peter den Bock bestiegen wurde. - In Nordmar wäre sie glücklich bei den Ziegenfickern geworden.", sagte er und grinste selbst. Yarik reagiert entsprechend.

    "Zum Zauber. Du wirst keine Zeit haben vorsichtig zu tasten und zu fühlen. In einem Gespräch sind es manchmal nur kurze Augenblicke die du hast und vergiss nicht, dass du dabei manchmal ein Gespräch führst. Ändert sich etwas in deiner Art zu sprechen lockst du eine andere Emotion hervor. - Natürlich kannst du nur beobachten und dann reagieren, aber selbst da musst du schnell sein. Ein magischer Impuls und zack wieder weg. Alles andere wird sich für dein Ziel seltsam anfühlen. Versuch es aber bei mir gleich nochmal. Ich werde bestimmte Emotionen nach empfinden. Sobald ich die Augen öffne erwarte ich den Impuls. Erkennen, steigern und wieder entfernen.", forderte er auf, doch zuvor kam dem Druiden ein weitere Gedanken.

    "Der Zauber vorhin war ein Dienst an der Gemeinschaft. Ohne Sumpfkraut funktioniert hier nichts. Hättest du damals als Bauer den Zauber angewandt, wärst du vielleicht reich oder tot. Unzählige Bittsteller, Misstrauen und am Ende meiden sie dich. Druiden sollten nur sehr selten in die Belange der Menschen eingreifen. - Ich weiß nicht was für Zauber die ganzen Magier haben, um auch zu manipulieren. Aber du musst auch lernen dich zu schützen. Um deinen Geist zu schützen brauchst du eine gewaltige Wand im Geiste. Etwas wovon du dich nicht ablenken lässt oder etwas wo du wieder klar Fassung gewinnst, damit du im nächsten Moment reagieren kannst. Ich spiele innerlich ein Kartenspiel und lasse nichts in den mentalen Raum. Mein Fokus liegt darauf die Karten in der Runde auszuteilen und mich nicht zu verzählen. Je mächtiger man wird, je klarer man seinen Willen dafür schult, umso härter ist es für andere Magiekundige überhaupt Einfluss zu nehmen. - Nun gut. Versuch dich jetzt an mir wie besprochen und morgen an anderen Menschen."

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    Erkennen, steigern, wieder entfernen…
    Yarik nickte bedächtig und konzentrierte sich wieder, ließ die Magie fließen und tastete mit seinem Geist nach dem seines Lehrmeisters. Jetzt, wo er immerhin schon eine ungefähre Ahnung hatte, wonach er suchen musste, fiel es ihm leichter, die richtige, nun, ‚Stelle‘ zu finden. Eine bessere Beschreibung hatte er nicht, irgendwie mangelte es der Sprache an Vokabular, um die Magie wirklich in Worte fassen zu können. Er fragte sich kurz, wie all die gelehrten Herren Magier damit umgingen, die Magie angeblich aus staubigen Wälzern lernten. Ob sie sich einer abgehobenen Fachsprache bedienten, die kein normaler Mensch verstehen konnte?
    So behutsam er konnte, ließ Yarik seine Magie in Jadewolfs Geist einfließen. Auch wenn er sich sicher war, dass der Druide seine Anwesenheit spürte, hoffte er, subtil genug zu sein, dass es für normale Ziele, die nicht im Umgang mit Magie geschult waren, ausreichen würde. Schließlich legte er sich auf die Lauer – wartete auf den Augenblick, da Ornlu eine Emotion offenbarte…
    Da! Wie ein kurzes Aufflackern in Ornlus Geist, manifestierte sich die Emotion vor Yariks geistigem Auge. Ohne zu zögern griff Yarik danach – nur um zurückzuzucken, als er wie gegen eine Mauer rannte und ihm für einen Moment lang ein stechender Schmerz durch den Kopf fuhr. Jadewolf hatte ihn ohne viel Federlesens und ganz und gar unzeremoniell wieder hinausgeworfen.
    „Nicht so grob“, ermahnte ihn der Druide, „Ein zugedröhnter Sumpfhai hätte gemerkt, dass du in seiner Birne rumfingern willst! Schnell, ja, aber trotzdem behutsam… Nochmal!“
    Yarik nickte und kniff kurz die Augen zusammen, um den Kopf wieder klar zu bekommen. Also auf ein Neues…

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    "Besser! Aber noch nicht genug!", sagte er und schloss wieder die Augen.
    "Du wirst nichts bewirken, wenn du zu verbissen bist. Stell dir vor - Magie wird durch deine Emotionen auch beeinflusst. Hass und Zorn machen deine Zauber noch stärker, aber es bringt dich auch an eine Grenze die dich zerreißt. Angst hemmt dich und selbst zu viel Sumpfkraut hat seine Wirkung auf deine Magie." - Ornlu öffnete die Augen und redete drauf los - "Du sollst dich konzentrieren. Handle nach deiner Intuition. Die ist dafür nicht geschult, aber dafür sind wir hier. Es ist wie angeln. Du ziehst an der Rute nicht wenn der Fisch nur knabbert und du bist zu spät, wenn der Fisch den Köder wieder ausspuckt. Stört dich mein Gerede? Gut! Denn niemand wird darauf warten, dass du deinen Zauber wirkst.", erklärte Ornlu und schloss die Augen um sie gleich wieder zu öffnen.

    "Wusstest du das Shakes Schwester der ihre beste Freundin der Freund seine Mutter - auch die Tante von Shakes Schwester ihre Katze die Cousine deren Besitzerin die Großmutter deren Schwester die Tochter ist? Unfassbar nicht wahr? Dabei reden die Katzen nicht mal miteinander und angeblich soll Shakes Schwester bei Mama Hooqua gesagt haben, dass Lucia gar nicht die Tochter von der Tante von Shakes Schwester ihre Katze die Cousine deren Besitzerin die Großmutter deren Schwester die Tochter ist. Sachen gibt es... - lass dich nicht ablenken! Fokus auf die Magie, nicht das Waschweibergeschwätz.", wies er an und sprang just im nächsten Moment auf. Er pfiff zwei Typen her, die hier oben Wache hielten.
    Einer war Onyx und der andere Kjal. Beide Angehörige von Ricklens Jagdkommando.
    "Bewahret! Der da will euch einen Witz erzählen."
    "Kaltes klares Wasser...eib guter Lehrmeister.", wisperte er und sah zu Yarik.

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    „Na herrlich…“, grummelte Yarik und erhob sich, während die beiden Typen, die Ornlu herangepfiffen hatte, hereinkamen. Einer der beiden, ein riesenhafter Kerl mit dunkler Hautfarbe, der von Ornlu knapp als Onyx vorgestellt wurde, zog dabei ein Gesicht, als würde allein die Erwähnung des Wortes ‚Humor‘ ihm schon Bauchschmerzen bereiten. Yarik beschloss daher kurzerhand, seine Bemühungen auf den anderen zu konzentrieren, Kjal. Der hatte eine Augenbraue gehoben und schmunzelte bereits. „Ein witziger Kerl?“, fragte er grinsend und verschränkte die Arme, „Ich mag witzige Kerle! Na dann, schieß los!“
    „Naja, die Sache ist die“, erklärte Yarik, „Ich hab‘ einen Witz gemacht, und dann hat er auch einen gemacht“ – er deutete kurz mit dem Daumen auf Ornlu –, „aber seiner war scheiße. Das will er mir aber nicht glauben, er denkt wohl, nur weil irgendwo das Wort ‚Ziege’ vorkommt, ist das schon zum Meckern! Also brauchen wir eine neutrale Partei…“
    Während er redete, tastete Yarik bereits nach dem Geist seines Gegenübers. Es war nicht einfach, beides gleichzeitig auf die Reihe zu bekommen, ganz und gar nicht.
    „Sag mal, irgendwie siehst du ganz schön angestrengt aus. Musst du kacken?“, fragte der Kjal dann auch aus heiterem Himmel. Yarik glotzte ihn nur einen Moment lang an, dann mussten plötzlich beide Männer loslachen. Ganz ohne Magie. So viel zu Thema Konzentration…
    „Verdammt, ich bin dran mit Witz erzählen!“, japste Yarik, als er sich halbwegs wieder beruhigt hatte. Das konnte ja heiter werden! Er atmete ein paar Mal tief durch und sammelte – diesmal hoffentlich unauffälliger als zuvor – die Magie, während Kjal ihn erwartungsvoll angrinste. Zumindest war der Waldläufer schonmal guter Laune, das würde es hoffentlich einfacher machen. Yarik räusperte sich: „Also: Da ist so ein Typ, der hat einen viel zu langen Dödel…“
    „Zu lang?“
    „Ja, zu lang.“
    „Also schonmal nicht Hjarti.“
    „Äh… ja, also jedenfalls, sein Ding ist so lang, dass es ihm Probleme bereitet. Eines Tages kommt ihm ein Gerücht zu Ohren, dass im Tümpel hinter der Stadt angeblich ein magischer Frosch hausen würde…“ Während er erzählte, ließ Yarik seine Magie behutsam in den Geist des Waldläufers einfließen und fühlte nach seinen Emotionen. Wie eine kleine, leuchtende Kugel stellte er sie sich vor, goldgelb flimmernd. Ob jede Emotion ihre eigene Farbe hatte? Jedenfalls hieß es jetzt, auf den richtigen Moment zu warten. „Falls man den Frosch fragen würde, ob er einen heiraten wolle, dann würde der Frosch mit einem entschiedenen ‚Nein!‘ antworten, und zack, würde einem das beste Stück um einen Fuß schrumpfen. ‚Na gut‘, sagt sich unser Freund, ‚Klingt zwar nach Unsinn, aber was hab ich schon zu verlieren?‘ Er geht also zum Tümpel hinter der Stadt und findet dort auch auf einem Seerosenblatt einen dicken Frosch sitzen. Fragt er den Frosch: ‚Willst du mich heiraten?‘ Darauf der Frosch: ‚Nein!‘. Und siehe da, das Ding unseres Helden ist tatsächlich auf einmal einen Fuß kürzer als zuvor! Oho, denkt er sich, das ist schon viel angenehmer! Allerdings… fünf Fuß sind immer noch zu lang. Also fragt er den Frosch erneut: ‚Willst du mich heiraten?‘ – ‚Nein!‘. Vier Fuß: Schon viel besser, aber trotzdem noch ein Stück zu viel, um wirklich praktikabel zu sein. Also noch einmal: ‚Frosch, willst du mich heiraten?‘ – ‚Nein, nein, nein und nochmals NEIN!‘“
    …und jetzt! Yarik ließ die Magie fließen. Kjal riss plötzlich die Augen auf, einen Moment lang wirkte er etwas verwirrt und desorientiert, dann prustete er los vor Lachen. Er konnte sich kaum noch einkriegen und musste sich schließlich an Yarik festhalten, um nicht umzufallen.
    Onyx betrachtete seinen Kumpan mit dem Lachanfall, hob eine Augenbraue und stellte sachlich fest: „Nicht lustig.“

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Ornlu lachte mit und klopfte Yarik auf die Schukter. "Gut gemacht!", sagte er, während Onyx die drei Männer ansah und den Kopf schüttelte.
    "Rasheeda! Mann sein delulu! Kommen davon wenn vertrauen Zauberfrosch. Onyx Frosch gehen aus Weg. Nicht trauen grüne Ding was sprechen. Nein! - Onyx auch Witz. Treffen sich zwei Jäger in Wald...", sagte er und machte eine sehr lange Pause, bei der man Onyx ansah dass er das sehr lustig fand. Kjal machte Augen und wollte es endlich hören.
    "Beide tot! - Hahhahaahah!", lachte der große Onyx und so wie sich sein Mund vor Lachen öffnete hätte da gut und gerne ein Kleinkind zwischen die perlweißen Zähne passen können. Unheimlich war auch das Lachen. Ornlu lachte einfach mit und stupste die beiden anderen an. Onyx war ein guter Kerl, aber manchmal sah er Menschen an und würgte sie in Gedanken. So wirkte es zumindest. Selbst der mächtige Ornlu wollte es sich aufgrund eines Scherzes nicht mit Onyx verscherzen.

    "Der war gut, Onyx!", sagte der Druide und blickte kurz auf, als er den Adler des Onyx im Geäst sah. Ja, der hätte einem beide Augen und die Zunge ausgerissen, wenn sie nicht gelacht hätten. Gut, das war vielleicht übertrieben, aber Vorsicht war die Mutter eines angepissten Onyx.

    "Der war super Onyx. Du solltest in der Sumpflilie mal einen Abend lang auftreten.", kommentierte Kjal und fand den wohl wirklich lustig. Oder waren das Nachwirkungen des Zauber?
    "Yarik nicht wahr? Den Witz merken wir uns. Bald kommen andere und wollen einen Witz von Yarik hören.", sagte der Waldläufer und Ornlu dachte sich, dass die Integration in diese Gemeinschaft manchmal so einfach war. Kjal blickte dann wieder ernster drein. Er krempelte seinen Ärmel etwas hoch und zeigte eine gewisse Rötung am Unterarm. Auch Onyx schien ein Mal zu haben und meinte, dass sein altes Mal weg gehen würde und das Neue kam.

    "Jadewolf...es geht wieder los - nicht wahr?", fragte er und war besorgt. Damals war das für viele junge Waldläufer wie Kjal oder Onyx eine Feuertaufe sondergleichen. Ornlu nickte ruhig und überlegte was er sagt.

    "Haltet euch bereit. Die Wilde Jagd kommt garantiert. Ich habe ihn getroffen und er hat mir gesagt was passieren wird. Sobald es los geht, kläre ich euch alle auf oder auch er uns. Sagt den anderen, dass sie bis dahin die Tiefen Sümpfe meiden sollen."
    "Machen wir. Bewahret!", wünschte Kjal den Ornlu noch aus Silden kannte und ging dann mit Onyx wieder los. Beide hatten heute die Nachtwache auf der Baumkrone. Wenn man wusste was die beiden mit ihren Bögen anstellen konnten, konnte man sich glücklich schätzen sie zu haben.

    "Onyx ist ein feiner Kerl. Aber sehr grob und eigen. Niemals beleidigen. Er soll sogar mal einen Ork gewürgt haben der eine seltsame Mütze auf hatte und meinte Onyx mit einem Ball einfangen zu müssen. Aber das sind Gerüchte - hoffe ich. Für heute sind wir fertig mit diesem Zauber. Den hast du aber auch gut hinbekommen. Du musst an den Feinheiten und deinem Gefühl für den richtigen Moment noch etwas feilen, aber das kommt nur mit Erfahrung.", erklärte Ornlu und dachte kurz nach, was er Yarik noch beibringen könnte.

    "Willst du auch lernen mit Tieren auf gewisse Art zu kommunizieren? Dinge mit deiner reinen Magie bewegen oder vielleicht wissen wie du magisch eine Wolke aus benebelnden Rauch schaffst? Überlege es dir gut. Zeit wirst auch du nicht mehr viel haben, wenn es auf die Jagd geht...", meinte der Druide und zeigte mit dem Finger auf Yariks Hals n der linken Seite. Der griff sich dahin und ertastete das sich andeutende Mal. Ornlu nickte lediglich und zeigte Yarik auch sein Mal das sich an seiner strammen Wade befand.

    "Das Mal des Jägers. Du bist Teil einer großen Jagd in den Tiefen Sümpfen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass du dazu bestimmt wurdest, weil du so ein mächtiger Jäger bist. Aber so war es auch das letzte Mal. Der Herr der Sümpfe hat es so bestimmt und wir sind Teil einer Jagd um das Recht hier zu leben. Dieses mal wird es nur anders. Aber alles zur rechten Zeit. Bis dahin sollten wir tun was möglich ist, damit du nicht gleich stirbst. - Ich bin müde. Wir machen es so. Du überlegst dir was du noch lernen willst und machst dir Gedanken dazu wie dieser Zauber funktionieren kann. Nicht anwenden oder versuchen. Aber Gedanken machen. Bewahre!", wünschte er und ging nach diesem langen Tag endlich seinen Schlaf nachholen.
    Geändert von Ornlu (05.11.2023 um 05:59 Uhr)

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    Nächster Morgen, Sumpfkrautplantage

    „Himmel, der war scheiße! Hast du den etwa von Jadewolf?“, rief Shakes.
    „War er? Sieht er aber anders!“, konterte Yarik und deutete grinsend auf Bodo, der sich lachend den Bauch hielt.
    „Pff, Bodo!“ Shakes winkte verächtlich ab, „Der Typ lacht doch sogar über ‚Ach ja?‘ – ‚Komm mal her!‘-Witze!“
    „Ach jaaaa?“, rief Bodo.
    Shakes ließ herausfordernd die Fäuste in der Luft kreisen: „Komm ma‘ her!“
    „Komm du ma‘ her!“
    „Ach jaaaa?“
    Es bedurfte nur noch eines kleinen magischen Schubses durch Yarik, und Bodo lag tatsächlich auf dem Boden, während er kaum noch Luft holen konnte und lachte, bis ihm die Tränen kamen. Shakes schüttelte den Kopf: „Himmel, hat der Kerl 'nen Narren gefrühstückt? Oder hast du ihm irgendwas ins Kraut gemischt?“
    Yarik zuckte nur unschuldig mit den Schultern und widmete sich wieder seiner Arbeit. Der Schuppen für die Sumpfkrauternte war fast fertig. Sie waren zwar ein paar Tage hinter dem Zeitplan, aber das würde zum Glück nicht viel ausmachen. Seit Jadewolf die Fäulnis mit seiner Magie beseitigt und die guten Pflanzen zu wahren Prachtexemplaren hatte heranwachsen lassen, war Shakes auch wieder deutlich besserer Laune: Er roch nicht schon Vormittags wie ein Schnapsladen und konnte sich auf einer vergleichsweise geraden Linie von A nach B bewegen.
    „Bodo, Himmel Arsch! Hör auf, dich auf dem Boden zu wälzen und bring die nächsten Bretter!“, rief Shakes, inzwischen doch etwas genervt von Bodos unerklärlich guter Laune. Nicht, dass Bodo sonderlich anfällig für schlechte Laune wäre. Yarik hatte den jungen Mann mit Mondgesicht von Anfang an als unkomplizierte Frohnatur kennen gelernt, was ihn zum perfekten Übungsobjekt für seinen neuen Zauber machte. Ein wenig schuldig fühlte sich Yarik ja schon, so hinterlistig im Geist des Burschen herumzupfuschen… auf der anderen Seite, Bodo schien ja eine Menge Spaß zu haben. Von Shakes ließ der angehende Druide hingegen lieber die magischen Finger, wie ihm Ornlu geraten hatte. Wer wusste schon, welche Dunkelheit der Sumpfkrautfarmer im Alkohol zu ertränken versuchte? Es war sicher nichts, womit Yarik sich mit seinen Anfängerfähigkeiten schon konfrontiert sehen wollte.
    „Jaja… is ja gut…“, japste Bodo und rappelte sich auf, wobei er sich die Lachtränen aus den Augen wischte. „Aber wollte Lester nicht…?“
    Shakes verdrehte die Augen. „Lester…“
    „…holt Verstärkung, ich weiß“, grinste Bodo, „Ist ja gut, bin schon unterwegs.“
    „Besser isses!“

    Während Bodo loslief, um neues Baumaterial zu holen, wobei er unterwegs immer wieder von einem kleinen Kicheranfall geschüttelt wurde, arbeiteten Yarik und Shakes schweigend weiter.
    Immer wieder ertappte sich Yarik dabei, wie seine Hand unwillkürlich zu dem seltsamen Mal an seinem Hals wanderte. Die Haut war gerötet und fühlte sich ein wenig rau an, aber es war sicherlich keine Entzündung. Das Mal des Jägers, die Wilde Jagd, die vor der Tür stand… Was auch immer es damit genau auf sich hatte. Ornlu war nicht sehr ins Detail gegangen, aber Yarik vermutete stark, dass es etwas mit der Korruption in den Sümpfen zu tun hatte. Wenn das stimmte, und sie sich auch nur annähernd mit etwas ähnlichem konfrontiert sehen würden, wie er in der Höhle erlebt hatte, dann würde es eine… interessante Aktion werden. Um es vorsichtig auszudrücken. Er musste die verbleibende Zeit nutzen, um sich so gut wie möglich darauf vorzubereiten. Das hieß, er musste seine magischen Fähigkeiten weiter ausbauen.
    Was sollte er als nächstes lernen? Jadewolf hatte ihm drei Möglichkeiten zur Auswahl gegeben. Mit Tieren kommunizieren? Sicherlich eine sehr interessante Fähigkeit, aber Yarik hatte nicht den Eindruck, dass ihn mit den Tieren so viel verband. Es zog ihn mehr zur Erde hin, zum Sumpf – hier fühlte er sich der Natur instinktiv näher als selbst auf dem großen Baum. Er wusste nicht zu sagen, woran das lag, aber vermutlich war die Verbindung, die jeder Druide zur Natur oder zu Aspekten der Natur hatte, immer eine individuelle. Und seine war wenig auf die Tierwelt ausgerichtet, daher bezweifelte er auch, dass er mit einem solchen Zauber viel Erfolg haben würde.
    Wolken aus benebelndem Rauch schaffen? Yarik ließ den Blick kurz über das Sumpfkrautfeld schweifen. Die Ernte würde vielleicht nicht gar so üppig ausfallen, als wenn es die Fäule nicht gegeben hätte, aber dank Jadewolfs Eingreifen würde es genug sein, dass sie sich keine Gedanken um den Nachschub an Sumpfkraut würden machen müssen. Er würde also keine Magie brauchen, um benebelnde Rauchwolken in die Luft zu pusten.
    Dinge mit reiner Magie bewegen hingegen… Ihm kam kurz die Szene in den Sinn, wie Shakes den Hammer nach Ornlu geworfen hatte. Der Druide hatte nur kurz mit der Hand gewunken und das Werkzeug hatte mitten im Flug die Richtung geändert, als wäre es zur Seite geschlagen worden.
    „Verdammt, ich hab keine Nägel mehr! Reichst du mit mal welche?“, rief Shakes. Yarik, der das Brett in Position hielt, damit Shakes es festnageln konnte, sah sich um. Nägel… Nägel?
    „Da drüben, in dem Eimer!“ Shakes deutete zum Rand des Feldes.
    „Was? Wieso liegen die da hinten? Halt das Brett so lange…“ Yarik stapfte los. Ja, Dinge mit Magie bewegen. Das wär’s jetzt!
    Geändert von Yarik (05.11.2023 um 11:18 Uhr)

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    Sumpfkrautplantage

    Natülich war er hier zu finden. Yarik war tüchtig, das hatte er so gesagt und dazu stand er. Löblich, wenn man so an manch andere Faulpelze dachte. Ornlu mochte so einer sein oder manchmal so wirken, aber wer das dachte wusste icht was er Tag und Nacht im Verborgenen für seine Leute und Tooshoo so tat.

    Er winkte Yarik zu sich, nachdem Shakes das Brett auf den Fuss gefallen war und Yarik heldenhaft die Nägel in der Hand hielt. Shakes hüpfte fluchend auf und ab. Arbeitsschutz gab es in Schwarzwasser nicht.
    "Lass ihn mal etwas herum hüpfen. Was wird es für ein Zauber?", fragte er.
    "Telekinese also? Nun gut. So soll es sein. Wie würdest du den Zauber verstehen? Wie würdest du diesen angehen und umsetzen? Was könnten die Grenzen sein?", fragte der Druide und zündete sich etwas Sumpfkraut an.

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    „Tja…“ Yarik zündete sich ebenfalls einen Krautstängel an und erkaufte sich damit ein wenig Zeit, um über die Antwort nachzudenken. „Ich vermute mal, der größte Unterschied zu den Zaubern, die ich bisher gelernt habe, ist, dass ich irgendwie mit der Magie feste Gegenstände beeinflussen muss. Der Lichtzauber ist einfach nur Magie, mh, in Form gebracht, und – wie nanntest du es doch gleich? Licht und Schatten? – nutzt die natürliche Verflechtung von Magie und Emotionen, um zu wirken. Jedenfalls… so würde ich das verstehen.“ Yarik zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ob die Magier aus den Tempeln mir da zustimmen würden. Aber ist ja auch egal. Im Gegensatz dazu muss ich mit der, äh, Telekinese tatsächliche, echte… Kraft entwickeln. Also Kraft im, hmm, körperlichen Sinne. Hmm… Gute Frage, wie ich das angehen und umsetzen kann. Aber wenn Magie wirklich überall ist, selbst in unbelebten Dingen, vielleicht kann ich dann deren, ich weiß nicht, innere Magie manipulieren?“ Yarik hob die Augenbrauen und sah Jadewolf fragend an. Ihm war vollkommen bewusst, dass er gerade einfach ins Blaue hinein spekulierte. „Oder ist es wirklich möglich, der Magie körperliche Gestalt zu verleihen? Wenn ich so an die Kunststücke der Feuermagier denke… Sie erschaffen ja auch Flammen aus dem Nichts, richtig? Also… Warum nicht auch eine Kraft aus dem Nichts erschaffen? Bis zu welcher Grenze? Tja, ich vermute mal, das hängt davon ab, wie stark der Geist ist.“ Er nahm einen Zug von seinem Sumpfkrautstängel und blies gemächlich den Rauch aus. „Soweit die gelehrten Ausführungen von Professor Yarik zur angewandten Magie.“

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    Ornlu lauschte den Gedanken von Yarik und hatte Freude daran einfach Sumpfkraut zu rauchen und sich die Dinge mal erklären zu lassen. Es war durchaus das Interessante daran zu erfahren wie jemand die Magie empfand und erklärte.

    "Okay, Professor. Zur Kraft kann ich dir folgendes und allgemeingültiges erklären. Denn es ist scheinbar bei allen so. Je weiter das Objekt, umso schwerer wird es. Hebel und sowas. Ist wie einen Eimer Wasser mit ausgestreckten Armen hoch halten. Natürlich spielt auch die Größe und Gewicht eine Rolle! Selbst ich kann nicht mehr schaffen, wie ich mit den eigenen Armen stemmen kann. Weißt du wer das kann? - Ich dachte du wärst Proffessor mit doppel F? Pffff - die Schamanen der Orks! Melog aus dem Orkwald und ein alter Bekannter namens Lugdrub haben mir ihre Magie etwas näher gebracht.Beliar ist ein fieser Drecksack sag ich dir. Ihre Flüche sind das eine. Ihre telekinetische Kraft das andere. Aber zurück zum hier.
    Wenn wir von diesem Prinzip der Hebel ausgehen, dann liegt es nahe, dass man etwas greifen muss - oder? Du kannst dich ruhig austoben und versuchen es so zu machen wie du es dir gedacht hast. Wenn deine reine Magie so flutschig ist viel Spaß. Zuletzt verwendest du aber meine Methode. Reine Magie..." - Ornlu beschwor sie auf und formte daraus ein waberndes Gebilde einer Faust die sich öffnete und wieder schloss. Es waren drei Finger die erst sichtbar wurden, als ein magisches pulsierendes Licht aufleuchtete und die Konturen offenbarte.
    "...reine Magie wandelt sich zu einer unsichtbaren körperlichen Form. Dabei darfst du den Zauber nicht vollenden, sondern stets in Verbindung mit deiner puren Magie lassen. Das ist wichtig um auf Distanz die Verbindung, aber auch Kontrolle zu halten. Du musst die Form die greift flexibel verwenden und reagieren können, wenn du es so nicht mehr greifen kannst. Ist es vollendet, hast du keinen Spielraum. Verstehst du? Die Form selbst ist egal. Die drei Finger haben sich bei mir bewährt und lassen sich simpel auf jede Größe formen.", erklärte Ornlu und nahm nach der langen Rede wieder einen Zug vom Sumpfkraut, während seine Zauber zerfielen.

    "Du probierst erst einmal deine Theorien. Wir sind kein Kloster wo man Bücher liest, ungestört in den Sessel furzt und sich auf Illustrationen gezeichneter Weiber einen runter holt. Aber wir haben auch Köpfchen und gehen unseren Dingen nach, wenn wir eine Vermutung haben. Nur daran kannst du selbst mit deiner Magie wachsen, Yarik. So wie ich das mache, muss es nicht am besten für dich funktionieren. Ich selbst probiere noch immer alles aus, was für mich auch anders lösbar ist. - Jedenfalls. Nachdem du deine Vermutungen erprobt hast, gehst du meiner Idee von Telekinese nach. Vielleicht kombinierst du was sogar? Deine erste Aufgabe wird sein einen Stein aus der Erde zu ziehen. Klein darf er sein, aber sichtbar mit Erde noch benetzt. Ich bin da drüben beim Schrein der Mutter und wenn nicht dort, dann bei der Ruine vom Jägerturm gleich dort. Der wird hoffentlich bald auch neu errichtet.", dachte der Jäger und spazierte davon. Shakes brüllte schon Yarik etwas zu.

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    „Sag mal… Wie lange willst du diesen Stein eigentlich noch anstarrten?“, fragte Bodo.
    Yarik schnaubte genervt. „Bis er sich verdammt nochmal bewegt!
    Bodo kratzte sich am Hinterkopf. „Oh“, sagte er schließlich; es war nicht ganz klar, ob es sich um eine Frage oder eine Feststellung handelte. Falls er jedoch eine Antwort erwartete – er bekam keine. „Tjaaa, dann…“, sagte er nach einer Weile, „Also ich geh noch in die Sumpflilie. Das Bier hab ich mir verdient. Willst du nicht mitkommen?“ Yarik schüttelte wortlos den Kopf, worauf Bodo nur mit den Schultern zuckte. „Na schön, dann viel Spaß beim Steine anstarren. Kannst mir ja morgen erzählen, wer von euch zuerst geblinzelt hat.“
    Der junge Mann machte sich beschwingten Schrittes auf den Weg in Richtung des großen Baumes, wo ihn sein durchaus wohlverdientes Feierabendbier erwartete, und ließ Yarik allein am Rande des Sumpfes zurück.

    „Verdammtes Mistding…“, grummelte Yarik frustriert und beschloss, eine kurze Pause einzulegen. Ächzend streckte er sich und drückte den Rücken durch, der mittlerweile schmerzte, weil er die ganze Zeit in ungesund zusammengesunkener Haltung auf dem Boden hockte. Seit dem frühen Nachmittag versuchte er, den Telekinesezauber hinzubekommen, wie Jadewolf ihn geschildert hatte, aber obwohl er ohne große Probleme so etwas wie eine dreifingrige Hand aus Magie formen konnte, schaffte er es einfach nicht, damit physische Kraft auszuüben. Der Stein, obwohl kaum faustgroß, blieb vollkommen unbeeindruckt liegen. Yarik blinzelte ihn missmutig an.
    „Ich krieg‘ dich schon noch…“
    „Das war’s. Jetzt ist er vollkommen übergeschnappt“, stellte plötzlich Brandon fest.
    Yarik verdrehte genervt die Augen. Dieses verdammte Arschloch hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt.
    „Was bei Beliar willst du?“, knurrte er ungehalten, „Ich schwöre dir, ich finde einen Weg, dich in den tiefsten Höllenkreis von allen zu verbannen, wo du verdammt nochmal hingehörst!“
    Brandon lachte höhnisch. „Ja, viel Erfolg dabei! Und in der Zwischenzeit bringst du den Stein dazu, mit dir zu reden, was? Wann hast du eigentlich das letzte Mal mit ‘ner Frau geredet?“
    Wut flackerte in Yarik auf. Dieser mörderische Bastard Brandon war tot, verflucht nochmal, warum konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Suchend ließ er seinen Blick über den nahen Sumpf schweifen. Die Sonne war bereits fast wieder hinter dem Horizont verschwunden und zwischen den moosbewachsenen Bäumen begann der Nebel hervorzukriechen.
    „Wo versteckst du dich, du Feigling?“, murmelte Yarik und ließ wieder seine Magie zu einem Telekinesezauber zusammenfließen. „Wo bist du?“
    Da! Eine Regung im Nebel – ein Gesicht? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Egal. Mit einem geistigen Ruck riss Yarik den Stein aus der weichen Erde und schleuderte ihn auf das, was er für Brandon hielt. Dass er dem Geist damit wohl kaum etwas antun würde, war ihm klar, aber manchmal ging es einfach um die Geste…
    Was auch immer dort im Nebel war, zerstob augenblicklich, als es vom Stein getroffen wurde. Oder vielleicht war es auch gar nie dagewesen? Einerlei. Yarik verzog die Lippen zu einem zähnefletschenden Grinsen, halb Triumph, halb Wahnsinn.
    „Das ist erst der Anfang!“, versprach er Brandon und erlaubte sich ein tiefes Durchatmen. Er hatte es geschafft, den Telekinesezauber anzuwenden. Ob seine Wut auf den ruhelosen Geist des Mörders ihm irgendwie die nötige Kraft verliehen hatte? Immerhin konnten Emotionen die Magie beeinflussen, wie die Magie Emotionen beeinflussen konnte. Wenn ja, war das ein Anfang, aber er musste dieses kleine Kunststück natürlich auch dann fertigbringen, wenn er nicht gerade angepisst war.
    Yarik erlaubte sich ein paar Augenblicke der Ruhe, bevor er sich einen neuen Stein suchte, mit dem er seine Kräfte messen konnte. Immerhin würde Jadewolf vermutlich jede Sekunde aus irgendeinem Gebüsch gesprungen kommen, wie er das so die Art des Druiden war…
    Geändert von Yarik (06.11.2023 um 19:58 Uhr)

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    Es war ein wunderschöner matschiger Abend in Tooshoo. Die Erzfackeln wussten ganz genau wann sie angehen sollten. Die Menschen kehrten ein und blickten zufrieden auf ihr Tagwerk, während die Sumpfhaie sich auf ihre Gesänge einstimmten.
    Und Ornlu? Der war auch fleißig gewesen und kehrte nun mehr aus den Tiefen Sümpfen zurück. Er hatte mit Ricklen und Hjarti eine Erkundung gemacht und beide dann auf halben Rückweg verlassen.
    Von da bis hierher war er regelrecht gespurtet, als hätte er Snapperkraut im Arsch. Mit dem Stab sich abstoßend über Stock, Wurzel, Stein und Morast. Durch Wasser und auf Bäume bis hinauf in die Baumkrone auf das Blätterdach - wie es ein Druide nur konnte - hangelte er sich dann ab, als die Sumpfkrautfarm zu sehen war.

    Durch Nebel schritt er, dampfte leicht am Haupt vom Schweiß und dann hörte er nur noch etwas in seine Richtung durch Blätter und Gebüsch fliegen. Drei Daumen breit schlug der Stein neben Ornlus Gesicht gegen einen Baum und fiel zu Boden.
    Er hob den Stein auf und spürte noch die magischen Spuren daran.

    Als er aus dem Nebel trat warf er den Stein auf und ab, grinste ganz bescheiden und warf den Stein weg. Einen Augenblick später streckte er die Hand aus, blickte zur Seite und ließ mit magisch aufleuchtenden Augen einen Ast mit enormen Tempo auf Yarik zurasen.
    "Das Spielchen kann ich auch!", sagte er und sah wie Yarik mit ach und krach zur Seite wich und auf dem Hintern landete.

    "Wie ich sehe kommst du voran. Aber Wut? Was stresst dich so? Man spürt sowas unmittelbar noch auf magisch berührten Gegenständen. - Aber eigentlich ist das egal? Hast du neue Erkenntnisse gesammelt? Zeig mal wie du einen Stein schweben lässt und kreise damit ein wenig um dich herum. - Bleib ruhig sitzen. Ich muss erst einmal verschnaufen. Also?", meinte Ornlu und nahm selbst an einer zumindest trockenen Stelle Platz. Der Nebel der aufkam war ganz angenehm.

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    Und da war er auch schon. Mit seiner üblichen Art, einen Auftritt hinzulegen.
    Yarik rappelte sich auf.
    „Himmel, du bist ja schlimmer als meine beiden Söhne zusammen, du Spaßvogel“, seufzte er und klopfte sich den Dreck von der Hose, auch wenn das in Tooshoo eigentlich ein ziemlich sinnloses Vorhaben war. „Bist du nicht langsam raus aus dem Alter?“
    Ornlu grinste nur und Yarik schüttelte kurz den Kopf. Anschließend setzte er sich wieder.
    „Du warst das im Nebel? Entschuldige, ich dachte, ich…“ …hätte einen Geist gesehen? „Egal, nicht so wichtig.“
    Yarik ließ die Finger knacken und sammelte sich. Scheiß auf Brandon, um den würde er sich kümmern, wenn die Zeit reif war. Er würde ihm schon nicht weglaufen… leider. Jetzt aber musste er sich auf seine Aufgabe konzentrieren. Den Stein schweben und herumkreisen lassen.
    Was war es, wodurch der Zauber eben plötzlich funktioniert hatte? War es wirklich die Wut gewesen? Oder vielleicht einfach die Tatsache, dass er sich nicht mit aller Macht darauf konzentriert hatte, sondern die Magie einfach hatte fließen und ihr Ding tun lassen? Er beschloss, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
    „Und, hast du etwas gefunden im Sumpf?“, fragte er Ornlu beiläufig im Plauderton, während er die telekinetische Hand formte. „Der Schuppen ist fertig, die Sumpfkrauternte gerettet und Shakes liegt sturzbetrunken drin.“
    Die magischen Finger schlossen sich um den Stein und Yarik zog ein wenig, aber der Stein rührte sich nicht. Er war wie ein glitschiger Fisch, der sich seinem Griff entzog. Yarik hob eine Augenbraue und versuchte, den Griff zu festigen, indem er den Stein gänzlich mit seiner Magie umschloss. Warum eigentlich nur drei Finger nehmen, wenn man auch eine ganze Hand haben konnte… mehr als eine ganze Hand sogar?
    „Ich hoffe, die Arbeit war nicht umsonst, weil morgen irgendwas aus dem Sumpf gekrochen kommt und hier alles einreißt. Bevor wir diese… Wilde Jagd beginnen können.“
    Mit einem leichten schmatzen löste sich der Stein aus dem feuchten Untergrund. Yarik nickte zufrieden. „Na geht doch!“, murmelte er und hob ihn ein wenig an. Die Magie im Fluss halten… Der Stein schwebte langsam zwischen ihm und Ornlu über den Boden. Yarik war, als könnte er jetzt sogar das Gewicht spüren. Allerdings kam ihm der Stein ungleich schwerer vor, als er aussah. Wenn er das in etwa hochrechnete, würde er mit Sicherheit nicht in der Lage sein, ebenso schwere Lasten zu heben wie mit seinen echten Händen. Aber vermutlich fehlte ihm einfach noch die Übung. Die Magie, mutmaßte er, war wie ein Muskel, den man trainieren musste.
    Und wie ein Muskel, der angespannt wurde, ermüdete sie. Der Stein landete mit einem dumpfen platschen in einem kleinen Wasserloch. Yarik merkte jetzt erst, dass er wohl schon eine ganze Weile die Luft angehalten hatte. Er atmete hörbar aus, bevor er sein eigenes, abschließendes Urteil über seinen Versuch sprach: „Hm.“

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    "In Ordnung. Damit kann man weiter machen.", urteilte der Druide, bevor er Yarik mit einem Wink vorgab ihm zu folgen. Er besah sich den Schuppen und hörte auch deutlich Shakes schnarchen.
    "Ich hätte eher Sorge, dass Shakes die Viecher aus dem Sumpf vertreibt. Nun, gefunden haben wir was. Das WAS ist zu vielfältig und noch nicht deutlich. - Wenn es aber so weiter geht, dann verstehe ich sehr gut wieso es zu dieser Jagd kommt und wieso es zur rechten Zeit passiert. Man war ein wenig blind oder wurde sehr gut getäuscht.", meinte der druidische Jäger und rüttelte an Shakes. Der schlief aber weiter. Ornlu zeigte auf Shakes Schuhe und hatte einen Gedanken.

    "Öffne seine Schuhe mit der Telekinese und dann bindest du sie wieder fein säuberlich. Wir warten bis Shakes wieder wach wird und bringen ihn dann rüber nach Tooshoo. Alleine wird er noch umkommen.", meinte er und sah sich wieder etwas um. Es war anständig verarbeitet, wenn er das mal mit ein paar Hütten früher in Schwarzwasser verglich.

    "Hier kommt es auf dein Feingefühl an. Etwas heben ist einfach, aber anstrengend. Etwas filigran abtasten und führen ist nicht einfach, aber nicht so anstrengend. Versuchs und nutz ruhig deine Finger um ein Bewegungsmuster im Sinn zu haben. Das ist vielleicht am schwersten, wenn man nichts mit den Händen greifen kann. - Schau nicht so. Wie willst du denn sonst einen Balken verschieben, um ein dir verschlossenes Tor auf der Gegenseite zu öffnen? Oder Nacktschnecken sammeln ohne dir die Hände schmutzig zu machen? Also! Leg los. Ich halte Wache.", meinte Ornlu und hockte sich kniend hin. Er schloss die Augen und ließ impulsartig seine Magie sanft in einer kreisrunden Welle umherstreifen. Mit jedem Mal ein wenig mehr. Was er spürte war wie gewohnt, doch vielleicht war auch etwas Vorsicht nicht verkehrt. Einen Augenblick dauerte es, bevor er einen ganz besonderen Stein an seiner Brust berührte und im nächsten Moment sich draußen eine wölfische Gestalt schemenhaft manifestierte. Ein Wolfsgeist der sogleich im Nebel los zog und die Umgebung für Ornlu erkundete.

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    „Und ich dachte, einmal im Leben Schuhe binden lernen, reicht…“, sinnierte Yarik und kratzte sich am Hinterkopf, „Also gut, dann wollen wir mal.“
    Das Öffnen von Shakes‘ Schnürsenkeln machte keine großen Probleme. Durch die Übung mit dem Stein hatte er den grundlegenden Dreh raus. Aber natürlich war die eigentliche Herausforderung, die Bänder wieder zu hübschen, sauberen Schleifchen zusammenzubinden, wie Shakes selbst es tat (wie Yarik mit einer gewissen Verwunderung feststellte).
    Anfangs war es, als wäre Yarik selbst, oder zumindest seine telekinetische Hand, nicht weniger betrunken als Shakes. Sie schwankte mit den Enden der Schnürsenkel von hier nach da und von da nach hier und einmal war Yarik sogar gezwungen, eine Pause einzulegen und den Knoten, den er fabriziert hatte, von Hand zu entwirren. Zum Glück schlief Shakes wie ein Stein und bekam nicht das Geringste mit.

    Nach einer kurzen Raucherpause versuchte Yarik es erneut. Er musste irgendwie die chaotischen Bewegungen seines telekinetischen Grabschers in den Griff bekommen. Aber wie? Nachdenklich bewegte er die Finger. Was machte er falsch? Ein Bewegungsmuster im Sinn haben…
    Erneut hob Yarik die Enden der Schnürsenkel mit seiner Magie an. Aber diesmal, statt seine Aufmerksamkeit auf die Schnürsenkel selbst zu richten, stellte er sich vor, er hätte die Bänder in der Hand und vollführte langsam und kontrolliert die Bewegungen, als würde er eine Schleife binden. Und… es funktionierte! Als er wieder den Blick hob, hatte er Shakes‘ linken Schuh mit einer lockeren und etwas unförmigen, aber doch erkennbar schleifigen Schleife verschleift. Er nickte zufrieden und widmete sich dem anderen Schuh, bei dem ihm das Kunststück zwar erst beim zweiten Versuch gelang, dafür aber das Ergebnis bereits ein Stück besser aussah.
    Motiviert durch die Erfolge löste Yarik die Schleifen wieder und band sie erneut, mehrmals, bis er den Dreh wirklich raushatte und ohne allzu große Schwierigkeiten Shakes Schnürsenkel zu fast so ordentlichen Schleifen binden konnte, wie Shakes selbst sie band.

    Als Yarik schließlich zufrieden war und gerade zu Ornlu gehen wollte, der es sich noch immer im Eingang des Schuppens bequem gemacht hatte, bemerkte er eine Nacktschnecke zwischen zwei Balken. Perfekt! Er konnte ja jetzt auch Nacktschnecken sammeln, ohne sich die Hände schmutzig zu machen! Also wenn das kein Talent war, von dem er nicht schon von Kindesbeinen an geträumt hatte!
    …okay, war es nicht. Trotzdem kam die Fähigkeit ihm jetzt gelegen. Vorsichtig nahm er das Tierchen mit Hilfe seiner Magie auf (er hatte dabei das Gefühl, er könnte den Schleim an den Fingerspitzen spüren, aber vielleicht spielte ihm da auch nur seine Phantasie einen Streich), ließ sie ein Stückchen durch die Luft schweben und schließlich auf Ornlus Nacken fallen.
    „Schnecke fertig, Meister!“

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    "Grrrrrrmmmmmmmm....", knurrte Ornlu und spürte wie die Nacktschnecke feucht-fröhlich an seinem Nacken sich zusammen zog. So musste es sich bestimmt anfühlen, wenn die oberste Feuermagierin auf dem eigenen Rücken lag und etwas in den Nacken hauchte. Nun - wahrscheinlich nicht, aber es war genug Ablenkung für Ornlu, um den Moment zu ertragen und Frau Francois Nacktschnecke ohne Telekinese nach draußen zu befördern.
    Als er sich umdrehte hatte er ein Lächeln auf den Lippen, das vieles bedeutete und Yariks Ende bedeuten konnte. "Und so begann der Krieg...", sprach er leise und doch hörbar in einem Ton, der im nächsten Moment Yarik auch hätte tot umfallen lassen können und mit dem Druidenlehrling die ganze Welt. Dann legte sich seine den Tod beschwörende Ruhe und er blinzelte wieder.

    "Gut gemacht.", sagte er und begutachtete Shakes Schuhe.
    "Damit hast du nach dem Lichtzauber auch die Telekinese gut hinbekommen. Achja Licht und Schatten kannst du ja auch. Für einen Anfänger schon einmal ein paar nützliche Zauber. Ich weiß nur nicht, ob das für die Wilde Jagd reichen wird. Kannst du denn irgendwas mit dem Bogen oder hast es mal gelernt? Oder sonst was?", fragte der Druide und stupste Shakes dezent an. Er hatte zuvor die leichte Zuckung bemerkt und wollte auch nicht mehr lange warten.
    Geändert von Ornlu (07.11.2023 um 23:20 Uhr)

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    „Jagen? Ich fürchte, nein. Ich kann zwar Wild ausnehmen, aber erlegen…? Ich war Bauer. Kein Jäger.“ Yarik kniete sich neben Shakes und schüttelte ihn ordentlich. Der Sumpfkrautfarmer gab ein unwirsches Grunzen von sich und wedelte unkoordiniert mit einer Hand herum.
    „Und Krieger war ich erst recht nicht“, fuhr Yarik fort, während er Shakes kurzerhand am Arm packte und in eine sitzende Position brachte, ob er nun wollte oder nicht, „Ich hatte auch nie viel übrig für Menschen, die ihr Leben der Zerstörung widmen statt dem Aufbau. Aber diese Wilde Jagd – wenn ich daran denke, was in dieser Höhle im Sumpf war, oder auch einfach nur so im Sumpf… Manchmal ist ein bisschen Zerstörung wohl einfach notwendig. So Kumpel, genug geschlafen, hoch jetzt!“
    Shakes protestierte zwar schwach (und vollkommen unverständlich), aber der geballten Kraft von Ornlu und Yarik, die sich jeweils einen seiner Arme um die Schulter legten und ihn hochwuchteten, hatte er nicht viel entgegenzusetzen.
    „Wer hier könnte mir beibringen, mich zu verteidigen?“

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    Der gestrige Abend:
    "Ich wüsste da jemanden.", hatte Ornlu geantwortet und legte mit Yarik dann erst einmal Shakes ab. Er sagte dann dem Nachbarn von Shakes bescheid und schloss dann die Tür. Langfristig würde Shakes ein verdammtes Problem werden, da er mindestens eine Person des Waldvolkes an sich band um ein Auge darauf zu haben, dass er nicht nachts betrunken in die Sümpfe stampft. Sie waren eine kleine Gemeinschaft und da zählte jedes Leben doppelt.

    "Morgen Mittag auf dem Übungsplatz der Wächter.", sagte Ornlu und verabschiedete sich kurzerhand.

    Im Jetzt:

    Ornlu hatte sich ein altes dunkles Leinenhemd statt seiner üblichen Ober-Kleidung angezogen und war schon längst am Übungsplatz. Sein Training hatte er früh nach dem Essen begonnen indem er auf der Baumkronen-Ebene seinen Körper mit ganz natürlichen Übungen trainiert hatte. Liegestütze, sich an Ästen hochziehen und eine schwere Holzbank auf den Schultern platzieren und immer wieder in die Knie gehen und sich wieder hoch drücken. Danach folgte eine weitere Essens-Pause und dann ging es zum Übungsplatz der Wächter. Dort beobachtete er ein paar Leute, die ihn teils wohl auch gar nicht kannten und besah sich die Lage. Früher beim Turm der Jäger konnte man besser üben und hatte mehr Platz. Ornlu selbst zog es vor den Kampfstab erst später zu schwingen. Stattdessen griff er zum Bogen und machte bei kleinen Wettkämpfen der Wächter zu. Jeder hatte sieben Pfeile, die Distanz war kurz und es galt schnellstmöglich seine Pfeile treffsicher zu verschießen. Einsatz war stets ein Stängel Sumpfkraut oder ein Kupferstück, während heute Jilvie die Aufsicht hatte und den Leuten zwischendurch immer Tipps zur Schusstechnik gab. Ornlu wurde natürlich auch korrigiert.
    "Jadewolf hat zwei Mal gewonnen. Gundas drei Mal. Darius zwei Mal und Senna ganze vier Mal. Ihr Jungs habt es einfach nicht drauf.", kommentierte die Blonde.
    Ornlu dachte sich nur, dass Jilvie da jemanden für ein Kommando gefunden hatte. Er selbst war zufrieden. Er hielt gut mit.
    Paar Runden würden noch anstehen bis Yarik kommen würde.

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    „Sieht gut aus! Fast als hätte ich den Bau geleitet! Ach moment – das hab ich ja…“ Shakes verschränkte die Arme und grinste selbstgefällig. Sie standen vor dem Schuppen, den sie am gestrigen Tag fertiggestellt hatten und den Shakes gerade zum ersten Mal nicht doppelt oder dreifach sah.
    Trotz seiner deutlichen Augenringe, Folgen seines Besäufnisses der letzten Nacht, wirkte der Sumpfkrautfarmer zufrieden. Yarik verzichtete darauf, ihn darauf hinzuweisen, dass er an den meisten Tagen schon am frühen Nachmittag dermaßen einen im Tee gehabt hatte, dass die Arbeiter – der junge Bodo, der stämmige Ulf, Tyna, eine schweigsame Frau mittleren Alters, die meist für sich blieb, und zuletzt natürlich Yarik – sich angewöhnt hatten, seine widersprüchlichen und meistens ohnehin kaum verständlichen Anweisungen einfach mit einem Lächeln und Nicken zu quittieren und dann mit dem weiterzumachen, womit sie eben gerade beschäftgt waren.
    „Wird ‘ne anständige Ernte“, stellte Yarik fest und deutete auf die prächtigen Krautpflanzen auf den Feldern.
    Shakes nickte: „Ja… Ich geb’s ja nur ungern zu, aber manchmal ist dieser verdammte Jadewolf sogar zu etwas nutze.“
    „Apropos Jadewolf…“ Yarik hob den Blick zum Himmel und schätzte mit zusammengekniffenen Augen den Stand der Sonne ab, „Ich sollte ihn demnächst am Übungsplatz der Wächter treffen.“
    „Und dann stehst du noch hier rum, wenn der oh große und mächtige Wolf dich ruft?“, unkte Shakes. „Gib ihm ein Küsschen von mir!“

    Etwas später traf Yarik am Übungsplatz ein. Jadewolf war bereits dort, er hatte einen Bogen in der Hand und stand mit einigen anderen Bogenschützen um die Zielscheiben herum. Yarik hob flüchtig die Hand zum Gruß.
    „Bewahre!“ Das Wort kam ihm inzwischen wie selbstverständlich über die Lippen. Obwohl er noch nicht lange Teil der Gemeinschaft um den Baum von Tooshoo war und viele der Gesichter ihm noch immer fremd waren, hatte er sich doch schon lange nicht mehr so zu Hause gefühlt. Oder überhaupt irgendwo zu Hause gefühlt. Er hob die Augenbrauen und nickte kurz mit dem Kopf in Richtung der Zielscheiben: „Bogenschießen also?“

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